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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Zeuge
Ihres Gespräches mit dem Wirt geworden. Ohne zu lauschen, habe ich doch das
eine oder andere aufgefangen. Als es jetzt zum Zwischenfall kam, haben
offensichtlich Dinge, die Sie mit dem Wirt besprochen haben, eine Rolle
gespielt.«
    »Richtig«, nickte der Vertreter. »Und was geht Sie das an?«
    »Eigentlich nichts - und möglicherweise doch eine ganze Menge! Ich
bin im Augenblick zu Besuch in Ihrem Land. Unser Standquartier ist Frankfurt.
Dort findet ein Symposium statt, wo Parapsychologen und Forscher, die sich mit
der Ergründung der Dinge an der Grenze unserer Wissenschaften befassen, einen
Dialog aufgenommen haben. Wir erörtern dort übersinnliche Phänomene, versuchen
die Hintergründe zu durchleuchten und vor allem Beweise für das Übernatürliche
zu finden. Durch einen Zufall ... und Sie wissen ja - es war die Rede vom
Todes- oder Blutmoor. Spielt es eine besondere Bedeutung in Ihrem Leben? Sie
brauchen mir darüber natürlich keine Antwort zu geben. Aber ich würde mich doch
sehr freuen, wenn Sie sich vielleicht dazu entschließen könnten .«
    Kunaritschew hatte die richtige Art, Linkert aus der Reserve zu
locken. Dem kam Kunaritschews Angebot, aus sich heraus zu gehen, nur recht.
    »Sie werden’s nicht glauben«, sagte der Vertreter, »aber ich
selbst hatte heute abend ein Erlebnis, über das ich eigentlich nicht sprechen
wollte. Es scheint jedoch, als hinge es mit dem zusammen, was sich hier eben
vor wenigen Augenblicken abgespielt hat. Der Wirt ließ mich wissen, daß im
Todesmoor angeblich viele Menschen den Tod fanden und seither als Geister durch
die Gegend spuken. Ein solcher Geist - ist mir erschienen!«
    »Wann?«
    »Vor einer halben Stunde! Auf dem Weg hierher. Ich hielt ihn
zuerst für eine junge Frau, die einen Unfall hatte oder überfallen worden war.
Sie bat mich um Hilfe und sagte, ich solle zum Moor kommen, um sie zu retten .
Dann verschwand sie, löste sich in Luft auf ... eine komische Geschichte, was?
Jetzt werden Sie mich wohl für ganz verrückt erklären, nicht wahr?«
    »Sie werden sich wundern. Ich glaube Ihnen jedes Wort. Würde es
Ihnen etwas ausmachen, zu uns an den Tisch zu kommen? Ich glaube, daß mein Kollege,
Mister Larry Brent aus New York, Sie gern in dieser Angelegenheit gesprochen
hätte ...«
     
    ●
     
    Anton Gessler war vollkommen aus dem Häuschen.
    »Wo ist der Kerl?« schrie er durch Küche und Aufenthaltsraum, in
dem er seinen Sohn Martin vermutete. »Ich werde ihm die Leviten lesen, daß er
für den Rest seines Lebens genug hat!« Der Inhaber der »Röhnklause« war
puterrot. Seine Stimme zitterte, und er schnaufte wie ein Walroß. Er riß eine
Tür nach der anderen auf und erwischte seinen Sohn gerade noch, als er versuchte
aus seinem Zimmer zu laufen.
    »Zurück!« herrschte Anton Gessler seinen Filius an. »Ich habe mit
dir zu reden. Und nicht nur das. Wie konntest du dich unterstehen, dort drüben
im Lokal ein solches Theater zu spielen?«
    Er packte seinen Sohn mit beiden Händen am Kragen und hob ihn ins
Zimmer zurück.
    »Laß mich los, Vater«, stieß Martin Gessler hervor.
    »Nicht, bevor du mir gesagt hast, was zum Teufel du mit deinem
Auftritt bezwecktest«, brüllte der Wirt.
    »Es hätte keinen Sinn, dir das zu erklären. Du würdest mich doch
nicht verstehen .«
    Die Stimme des jungen Mannes klang eigenartig ruhig und gefaßt.
    Die Tür hinter ihnen ging auf.
    Die Wirtin stand auf der Schwelle, kam rasch in den Raum und
drückte die Tür hinter sich zu. Die Frau stand in Größe und Körperumfang ihrem
Mann nicht nach. Sie war wohlgenährt und wußte offensichtlich einen guten
Bissen zu schätzen. »Macht nicht solchen Lärm«, stieß sie aufgeregt hervor.
Ihre Stimme klang leise, aber man hörte ihr an, wie sehr auch sie von dem
unerklärlichen Vorfall beeindruckt war.
    »Die Gäste! Nehmt um Himmels willen Rücksicht auf sie . ihr
schreit ja das ganze Haus zusammen. Die Sache wird sich herum sprechen.
Spätestens morgen früh weiß es das ganze Dorf. Und die Leute, die regelmäßig
hier verkehren, werden sich’s wohl das nächste Mal überlegen, ob sie bei uns
noch mal
    essen .«
    Sie ging auf ihren Sohn zu.
    »Was ist denn nur in dich gefahren? Was ist denn los mit dir?«
    Mit sanftem Druck schob sie ihren Mann beiseite, der widerwillig
das Feld räumte und seinen Sohn haßerfüllt anstarrte.
    »Ich weiß nicht, ich weiß es wirklich nicht«, stammelte Martin
Gessler.
    »Aber dir muß doch etwas durch den Kopf gegangen sein«, sagte

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