125 - Todesschreie aus dem Blutmoor
Staaten
zurück.
Jeff Hunter blieb in Deutschland, lernte in Frankfurt seine
zukünftige Frau kennen, die sich in der Zeit ausgerechnet zu einem Besuch in
den Staaten aufhielt, als Larry Brent durch Zufall nach Frankfurt kam und
seinem alten Freund einen Besuch abstattete. Dabei erfuhr er, daß Hunter ein
paar Urlaubstage in der Rhön verbrachte, wo er in der Nähe von Bischofsheim in
einem Ferienpark ein Wochenendhaus besaß.
In den beiden vorhandenen Schlafzimmern waren Iwan Kunaritschew
und Larry Brent untergebracht. Hunter war bereit gewesen, Morna sein
Schlafzimmer zur Verfügung zu stellen und sich selbst in einem nahen Hotel
einzuquartieren.
Doch weder der Freund noch Morna Ulbrandson hatten dieses Angebot
angenommen.
Schließlich waren Jeff und Larry Freunde aus alten Tagen. Sie
wollten Zusammensein, um einiges aus ihren gemeinsamen Erlebnissen auszugraben
und sich jener Zeit zu erinnern.
Hunter war - wie er selbst eingestand - ein wahrer Rhönfan, den
es, wenn seine Zeit es erlaubte, immer wieder hierher zog. Daß Karin, seine
Frau, sich in der Zeit in den Staaten aufhielt, bedauerte er, weil auch sie und
Larry sich kannten und die Wiedersehensfreude sicher groß gewesen wäre.
Als Brent erfuhr, daß sein Freund Hunter sich in der Rhön
aufhielt, war er zusammen mit Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew von
Frankfurt zu einem kurzen Abstecher gekommen. Länger als eine Nacht wollten sie
nicht bleiben ... denn in den Staaten warteten bereits wieder auf jeden neue
Einsatzpläne.
Morna Ulbrandson und Jeff Hunter blieben zurück, während Brent und
Kunaritschew das wildromantische Gasthaus verließen. Die beiden Freunde
versprachen, so schnell wie möglich zurück zu sein. Horst Linkert, der Larry
auf den mysteriösen Zwischenfall aufmerksam gemacht hatte, blickte den beiden,
sich äußerlich so ungleich aussehenden Männern versonnen nach Der Amerikaner
hatte dem Vertreter zu verstehen gegeben, daß er das Moor aufsuchen wollte, von
dem die unbekannte Geistererscheinung gesprochen hatte. Im ersten Moment fühlte
Linkert den Versuch in sich aufsteigen, sich den beiden Männern anzuschließen.
Doch dann unterließ er es.
Die beiden PSA-Agenten, die die >»Rhönklause« verließen, hatten
zu den Dingen eine ganz andere Einstellung als er. Manchmal fragte er sich, ob
das, was er da erzählt hatte, überhaupt mit der Wirklichkeit übereinstimmte -
oder ob es nicht doch von ihm geträumt worden war .
Auf dem Parkplatz neben dem Lokal stand das von Larry in Frankfurt
gemietete Fahrzeug.
Es war ein silbergrauer Mercedes 280.
X-RAY-3 steuerte den Wagen. Iwan Kunaritschew saß neben ihm.
Während der Fahrt durch den Nebel besprachen die beiden Freunde
noch mal detailliert das, was Horst Linkert angeblich passiert war.
»Daß Gesslers Sohn so scharf reagierte, als sein Vater auf
bestimmte Dinge mit dem Gast zu sprechen kam«, sinnierte Iwan Kunaritschew,
»berührt mich eigenartig. Nichts geschieht umsonst. Alles hat einen tieferen
Sinn. Oft allerdings entgeht einem der ...
Larry Brent nickte. »In dem Augenblick, als das sogenannte
>Blutmoor< erwähnt wurde, drehte der Junge durch. Und aus dem Blutmoor -
das ist Linkerts Worten doch eindeutig zu entnehmen - kam auch der Hilferuf der
fremden Frau. Ich habe so ein ganz komisches Gefühl, Brüderchen .«
Iwan Kunaritschew lehnte sich in die bequemen Polster zurück und
atmete tief durch. »Wenn du das sagst Towarischtsch - dann ist es bis zur
Tatsache, daß wir länger als eine Nacht hier bleiben, nicht mehr weit. Da
können wir uns in Hunters Wochenendhaus ja häuslich einrichten.«
Larry lachte leise. »Irrtum, Brüderchen! Wenn hier wirklich etwas
faul ist, was uns interessieren könnte, dann werden wir innerhalb der vier
Wände wohl kaum zu finden sein, sondern unsere Zelte in unmittelbarer Nähe des
Moores aufschlagen.
Vielleicht erscheint uns die schöne blonde Frau dann auch mal .«
»Sag das bloß nicht, Morna! Ich denke, mit einer Blondine hast du
genug zu tun. Und gerade die Schwedinnen haben’s in sich. Du solltest dir nicht
zuviel zumuten, Towarischtsch! Wer weiß, wie die PSA und unser hochverehrter,
unbekannter Chef dich noch brauchen .«
●
Sie kamen nur langsam voran.
Larry kannte die Strecke nicht und fuhr deshalb besonders
vorsichtig, um keinen Unfall zu verursachen.
Auf dem Weg zum >Blutmoor< begegnete ihnen kein Fahrzeug. Es
folgte ihnen auch keines.
Sie gelangten an die Kreuzung, die - ohne daß sie es wußten -
Martin
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