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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lächelte vor sich hin. Dieser Ringo Finch musste wirklich ein komischer Typ sein, aber davon hatte ja auch Lady Sarah gesprochen.
    Als sie auf die Uhr schaute, war es genau neunzehn Uhr, und da bog sie auch neben der Kneipe in die schmale Gasse ein, in der es leider keine Laterne gab.
    Sie musste sich schon so zurechtfinden und zunächst nach links schauen, denn dort befand sich der Eingang. Sie sah die Tür auch in einer Nische, doch dort war es noch dunkler.
    Jane trug stets eine kleine Lampe bei sich. Auch jetzt steckte sie in der rechten Tasche ihrer dunklen Lederjacke. Sie entdeckte wenig später einen Klingelknopf und daneben ein schmales Sichtfenster, in dem die beiden Buchstaben R und F zu lesen waren.
    Jane Collins lächelte. Hier war sie genau an der richtigen Adresse. Sie wollte schon schellen, als ihr auffiel, dass die Tür gar nicht geschlossen und nur angelehnt war. Das kam ihr noch mehr entgegen.
    Sie betrat einen dunklen Flur, in dem es nach Farbe roch, schaltete das Licht ein und stellte erst jetzt fest, wie klein dieser Flur war. Nicht größer als das Bad in einem Hotelzimmer.
    Die Tür an der linken Seite führte zum Pub hin. Sie war verschlossen. Aber es gab eine Treppe, sehr schmal, sehr eng und mit einem alten Filz belegt. Über sie konnte Jane in die erste Etage gelangen, in der Ringo Finch sicherlich lebte.
    Sie stieg hoch und bemühte sich, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Je höher sie kam, umso schlechter wurde das Licht. Sie musste schon sehr genau schauen, um die Wohnungstür zu entdecken, die sich von der Wand kaum abhob.
    Es gab keine normale Klingel, sondern ein Ding, das aussah wie eine große Flügelschraube, die umgedreht werden musste, um dann jenseits der Tür eine Klingel in Gang zu setzen.
    Jane drehte die Schraube zweimal. Sie hörte ein helles Rattern, trat etwas von der Tür zurück, die kein Guckloch in der Mitte aufwies, was Jane als Vorteil empfand.
    Sie war überrascht, wie schnell die Tür geöffnet wurde. Ein Mann stand vor ihr. Und dann hatte sie Mühe, ein Lachen zu unterdrücken, denn mit diesem Anblick hatte sie kaum gerechnet…
    ***
    Lady Sarah Goldwyn hatte mit ihrer Beschreibung noch untertrieben. Wer Ringo Finch zum ersten Mal in seinem Leben sah, der musste als normal großer Mensch Mühe aufbringen, um nicht zu lachen, denn Ringo gehörte zwar nicht zu den Kleinwüchsigen, aber viel entfernt war er davon auch nicht. Sie schätzte seine Größe auf knapp über eineinhalb Meter. Das macht natürlich nicht den Menschen aus, dafür konnte niemand etwas, aber für sein Outfit schon, und Jane musste mehr darüber schmunzeln.
    Ringo Finch trug ein weißes Hemd und darüber eine Weste aus Stoff, der rot glänzte. Die Beine wurden von einer schwarzen Hose verdeckt, und irgendwo erinnerte er Jane Collins an einen Zirkusdirektor, der etwas zu klein geraten war.
    Das dunkle Haar war glatt zurückgekämmt. Ein blasses Gesicht mit ebenfalls dunklen Bartschatten, dunkle Augen, schmale Nase und hohe Stirn. Ein weicher Mund, der feucht glänzte.
    »Ja bitte?«
    »Mr. Finch?«
    »Genau.«
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen!«
    Finchs Mundwinkel zuckten. »Aber ich kenne Sie nicht. Ich weiß nicht, was ich mit Ihnen zu reden hätte.« Das Misstrauen war ihm jetzt deutlich anzusehen. Mit einer Hand hielt er die Tür so fest, dass er sie jeden Moment zuschlagen konnte.
    Bevor das passierte, war Jane schon einen langen Schritt nach vom und über die Schwelle getreten.
    Damit hatte Finch nicht gerechnet. Er riss beide Arme in die Höhe, löste seine Hand von der Tür und konnte nichts dagegen tun, dass Jane die Wohnung betrat. Die Tür zog sie sofort hinter sich zu.
    Wieder stand sie in einem sehr kleinen Flur. Durch eine offene Tür konnte sie in ein ebenfalls kleines Wohnzimmer schauen, in dem der Fernseher lief. Ein Film mit Julia Roberts wurde gezeigt, und das breite Lächeln der Hauptdarstellerin war schon Bildschirm füllend.
    Als Jane weiterging, wich Ringo Finch immer weiter zurück, bis er im Wohnzimmer stehen blieb und sich auch gefangen hatte, denn er zupfte mit beiden Händen an den Enden seiner Weste, als wollte er sich einen Ruck geben.
    »Wer sind Sie, was wollen Sie?«
    »Mein Name ist Jane Collins.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Aber der Name Sarah Goldwyn wird Ihnen etwas sagen.«
    So leicht war Ringo Finch nicht beizukommen. Er war schon raffiniert und fragte: »Müsste mir der Name denn etwas sagen?«
    »Ich denke

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