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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb brav wie ein dressierter Hund.
    Es war alles so glatt gegangen, aber Jane Collins traute dem Frieden nicht. Sie spürte, dass noch etwas nachkam.
    Aber was? Sie wusste es nicht. Sie hatte auch keinen Anhaltspunkt. Sie konnte sich keine Gedanken darüber machen, es war alles zu vertrackt, obwohl äußerlich nichts zu sehen war, als sie ins Freie gingen.
    Auf der Straße war alles normal. In diesem Fall bedeutete dies die große Leere. Es fuhr kein Auto. Es war kein Fußgänger unterwegs, und über dem kleinen Ort selbst lag Ruhe wie auf einem Friedhof.
    Sie waren nach links gegangen, und Finch fragte: »Wo haben Sie denn Ihren Wagen abgestellt?«
    »Gehen Sie einfach nur weiter. Wenn Sie einen Golf sehen, dann sind wir da.«
    »Toll.«
    Was hat er vor?, dachte Jane. Was gibt ihm diese verdammte Sicherheit? Setzt er ausschließlich auf sich, oder wünscht er sich, dass ihm andere Menschen helfen?
    Das konnte passieren, aber nichts wies darauf hin. Es war kein Mensch zu sehen. Im Ort herrschte völlige Ruhe. Die normale Welt mit all ihren Geräuschen schien Dorman gemieden zu haben. Das Dorf selbst lag natürlich in einer ländlichen und auch einsamen Gegend. Freiwillig fuhr hier niemand her, um sich länger aufzuhalten. Zumindest nicht in der miesen Jahreszeit. Im Sommer konnte das ganz anders aussehen.
    Jane ging nicht eben langsam, aber der kleine Mensch hielt locker mit ihr Schritt. Wenn sie ihn anschauen wollte, musste sie nach unten blicken. Durch die Kappe war sein Gesicht nicht zu sehen, aber deprimiert oder hoffnungslos wirkte er nicht auf sie.
    Der Lieferwagen stand auch nicht mehr dort, wo er entladen worden war, und so konnte ihnen nicht mehr die Sicht genommen werden. Selbst im Dunkeln war der parkende Golf zu erkennen.
    Jane Collins war sehr auf der Hut. Sie rechnete auch damit, dass sich jemand an ihrem Wagen zu schaffen gemacht haben könnte, was allerdings nicht der Fall war. Es gab keine zerstochenen Reifen oder eingeschlagene Scheiben.
    Neben dem Golf blieb sie stehen. Finch schob seine Kappe etwas zurück und meinte: »Wenn Sie daran gedacht haben sollten, mich zu fesseln, das können Sie vergessen. Ich schwöre Ihnen, dass ich keine Schwierigkeiten machen werde.«
    Jane sagte zunächst nichts. Sie stand da und dachte nach. Sollte sie ihm glauben? Was nutzte schon ein Schwur dieses Betrügers?
    »Sie können mich auch fesseln, wenn Sie wollen, aber ich schwöre Ihnen, dass ich keinen Ärger bereiten werde«, wiederholte er.
    »Das wundert mich.«
    »Warum?«
    »Sie wissen doch verdammt genau, was ich mit Ihnen vorhabe. Sie werden in London Ärger bekommen. Ihr Leben wird sich ändern. Eigentlich ist es normal, wenn Sie jede Chance ergreifen, um zu verschwinden. Aber dass Sie einfach aufgeben, kann ich nicht verstehen. Kein Versuch, sich zu wehren?«
    »Wer sagt Ihnen denn, dass ich aufgegeben habe? Ich werde nur nichts tun, und ich werde Sie nicht angreifen, aber aufgegeben habe ich nicht, darauf können Sie sich verlassen. Nein, nein, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Und worauf verlassen Sie sich?«
    Die Antwort, die Jane erhielt, war so schwammig, dass sie sich schon fast auf den Arm genommen fühlte. »Ich verlasse mich eben auf mein Schicksal«, erwiderte Finch mit sehr sanfter Stimme. »Es liegt alles in anderen Händen. So ist das nun mal.«
    Allmählich bekam Jane den Eindruck, dass dieser Mensch nicht alle Tassen im Schrank hatte. Sie nahm sich vor, noch mehr auf der Hut zu sein.
    Sie schloss den Wagen auf und sagte: »Steigen Sie ein, Mr. Finch.«
    »Auf den Beifahrersitz?«
    »Ja.«
    »Danke, sehr nett von Ihnen.«
    Jane schlug hinter ihm die Tür zu und ging zur rechten Seite. Dieser Typ wurde ihr immer suspekter.
    Er saß wirklich wie ein braver Junge auf dem Beifahrersitz und hatte den Schirm der Kappe in die Höhe gebogen, sodass Jane sein Gesicht jetzt besser erkennen konnte.
    Sie wunderte sich nicht mal mehr über das Lächeln auf den Lippen. Ringo Finch freute es wohl, nach London gebracht zu werden, aber dieses Thema ließ sie aus.
    Sie steckte den Zündschlüssel ins Schloss, um den Motor zu starten, als Finch sie ansprach. »Noch etwas«, sagte er.
    »Und?«
    »Nur eine Frage, Mrs. Collins. Sind Sie eigentlich schon mal dem Teufel begegnet?«
    Jane sagte nichts. Für den Moment nicht. Dann schüttelte sie den Kopf. »Habe ich richtig gehört, Mr. Finch? Sprachen Sie tatsächlich vom Teufel?«
    »Ja, genau von ihm.«
    »Nein, dem bin ich noch nicht

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