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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschwindigkeit auf einer grünleuchtenden Schiene entlang, die unablässig hin und her schwang und mit zahllosen weiten Kurven und Schleifen durch ein Meer explodierender Farben führte.
    Soeben jagte die NAGELIA scheinbar hautnah über den violett glühenden Schlund eines Black Holes hinweg, in dessen Zentrum etwas gleich einem Tropfen Quecksilber schillerte.
    Hafila Mamock stöhnte. Die hohe Geschwindigkeit rief zusammen mit dem tödlichschönen Anblick des Black Holes ein Gefühl des Ausgeliefertseins hervor, gegen das sich das Unterbewußtsein zu schützen versuchte, indem es dem Verstand das Sterben als genußreichen Übergang in eine erstrebenswerte andere Daseinsform vorgaukelte.
    Oros Kalackai befand sich ebenfalls im Bann der optischen Eindrücke und ihrer psychischen Auswirkungen. Nur in einem kleinen Winkel seines Geistes regte sich die Einsicht, daß Hafila und er in der Gefahr schwebten, wahnsinnig zu werden.
    Er kämpfte mit aller Willenskraft gegen diesen Bann an. Es war so anstrengend, daß ihm der Schweiß ausbrach. Beinahe hätte er aufgegeben. Aber es war sein Stolz, der das verhinderte, der Stolz des Ertrusers, der bei allen diesen Umweltangepaßten, die auf Zaltertepe geboren waren, besonders stark ausgeprägt war.
    Seine Zähne mahlten knirschend aufeinander, als es ihm endlich gelang, sich aus dem Bann zu befreien.
    Er schüttelte den massigen Kopf mit der Soft-Locken-Frisur (zu der die Terraner Afro-Look gesagt hätten), knurrte tief in der Kehle, wandte sich der rechts von ihm sitzenden Hafila zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte einmal kurz zu.
    Hafila zuckte zusammen, rollte mit den Augen und schlug reflexartig nach Oros. Ihre Faust traf seinen Bizeps so blitzschnell und hart von unten, daß sein ganzer rechter Arm für eine Weile gelähmt war.
    Erst danach kam die Ertruserin wieder zu sich.
    „Es tut mir leid, Oros", sagte sie mit einer Stimme, die durch das vorangegangene Erlebnis entpersönlicht war.
    Stöhnend preßte sie ihr Gesicht in die Handflächen, dann schüttelte sie ebenfalls den Kopf. Sie trug die gleiche Frisur wie Oros, aber ihr Gesicht war natürlich fraulich und hatte weichere Konturen. Außerdem besaß sie keinen Schnauzbart.
    „Du kannst nichts dafür", erwiderte Oros und wandte einen Teil seiner Willenskraft dafür auf, die Sehnen und Muskeln seines rechten Armes mit Befehlsimpulsen zu bombardieren. „Ich hätte deine Reaktion voraussehen müssen."
    „Ihr habt Probleme", stellte eine wohlklingende Altstimme fest, die von überall gleichzeitig zu kommen schien. „Wie kann ich euch helfen?"
    „Du kannst uns nicht helfen, Schiff", entgegnete Oros Kalackai. „Die Probleme sind psychischer Art und entstehen in uns selbst."
    „Aber sie werden durch die optischen Eindrücke hervorgerufen, die der Panoramaschirm uns vermittelt", wandte Hafila Mamock ein. „Was wir dort sehen, steht im krassen Gegensatz zu allen unseren Erfahrungen. Es ist im Grunde genommen unmöglich und wirkt auf uns wegen seiner Eindringlichkeit dennoch so, als wäre es die Wirklichkeit."
    „Es ist die Wirklichkeit", behauptete das Virenschiff. „Wir befinden uns innerhalb eines psionischen Netzes - und aus einem psionischen Netz heraus seht ihr das Universum wirklichkeitsgetreuer, als befändet ihr euch im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum."
    „Wirklichkeitsgetreuer?" echote Hafila zweifelnd. „Aber ich weiß, daß Black Holes unsichtbar sind. Wenn ich, wie vorhin, trotzdem ein Black Hole als violett glühenden Schlund gesehen habe, kann das doch nicht wirklichkeitsgetreuer sein. Es war eine optische Täuschung, hervorgerufen wahrscheinlich durch einen Verzerrungseffekt."
    „Irrtum!" erwiderte das Virenschiff, „In einem psionischen Netz sind die im sogenannten Normalraum wirkenden Verzerrungseffekte weitgehend geglättet. Der Panoramaschirm bildet die Wirklichkeit ab. Wenn ihr sie dennoch nicht absolut sehen könnt, so liegt das an den subjektiven Verfälschungen, die eure Gehirne mit den objektiven Bilddarstellungen vornehmen."
    „Du möchtest wohl, daß wir uns ganz klein fühlen!" grollte Oros verstimmt. „Warum läßt du uns nicht wenigstens die Illusion, daß wir die Welt objektiv wahrnehmen können?"
    Er winkte resignierend ab.
    „Nein, vergiß die Frage! Ich brauche jetzt keine langatmigen wissenschaftlichen Erklärungen, sondern praktische Unterstützung. Hafila und ich sind psychisch am Ende.
    Wir vertragen die Bilder nicht, die die Panoramagalerie uns

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