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1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK

Titel: 1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besaß und dennoch nicht alterte.
    Alles im Kommandostand war wie gewohnt. Bis auf eine Kleinigkeit. Demeter ließ ihre Augen schweifen. Sie entdeckte Farben, die sie von den Vironauten nicht gewohnt war. Es befanden sich zwei Ckatoner in dem Raum. Die Kopffüßler ruhten, gestützt durch ihre acht Tentakel, über dem Boden. Ckatoner verwendeten diese Gliedmaßen wahlweise als Arme oder Beine. Sie waren zwei Meter lang und ragten ringförmig aus dem Halsansatz. Hinten waren sie dick wie Knüppel, vorn schlank und mit feinen Tastnerven bestückt. In dem Kugelkopf dominierte ein faustgroßes, rotes Auge, das von einem leuchtenden Kranz aus Wimpern umgeben war. Die beiden schweren, faltigen Lider waren meist halb geschlossen. Unter dem Auge lagen zwei Gehör- und Geruchsschlitze, darunter ein voller Rundmund von violetter Farbe. Der Körper hing faltig und einem Sack gleich zwischen den acht Extremitäten, und er war mit dichten Borsten bedeckt, die braun schimmerten. Kopf und Tentakel waren haarlos und besaßen eine purpurne Farbe.
    Demeter erging es wie allen Galaktikern und Terranern, die sich an Bord aufhielten. Sie konnte die Ckatoner nicht auseinanderhalten. Sie wußte nicht, wen sie vor sich hatte. Abwartend blieb sie stehen. „Schatz, das sind Pendebar Kluk und Machen Ufftal!" Roi trat zu ihr und legte zärtlich einen Arm um ihre Taille. „Sie sind soeben angekommen. Sie kündigen uns den Besuch des Meisterschülers Edym Varuson an. Ganz Lemparr fiebert der Ankunft dieses Wesens entgegen, denn die Bevölkerung will die wundersamen Lebenslehren der Upanishad aus seinem Mund hören!"
    Etwas rauschte neben Demeters Kopf. Es war Chip, der sich mit Hilfe eines Antigravgürtels auf ihrer linken Schulter niederließ. „Leise!" hauchte er im Verschwörerton. „Es muß sich erst noch herausstellen, was es damit auf sich hat. Upanishad! Stalker hat in meinen Augen ein wenig zuviel Süßholz geraspelt."
    „Schscht!" machte Demeter. „Wir freuen uns darauf. Auch bei uns ist Edym Varuson herzlich willkommen. Dennoch wäre es uns lieb, wenn auch die Antwort des Imperators bald bei uns einträfe", fuhr Roi fort. Das allgegenwärtige Virenschiff übersetzte die Worte in das Sothalk, das Kriegeridiom. Es bildete die Geschäfts- und Diplomatensprache im Imperium von Ckaton. „Handle nie schneller als eine Sonne", gab Machen Ufftal zur Antwort. „Dies ist ein altes Sprichwort der Ckatoner. „Ihr seid fremd, ihr seid Gäste. Genießt die Gastfreundschaft, die man euch bietet. Aber verlangt nie mehr als das. Verlangt nie, daß sich der Herrscher eurem. Willen beugt!"
    Er setzte sich in Bewegung, und Pendebar Kluk folgte ihm. Roi brachte die beiden Boten der Ckatoner persönlich zu einer der Schleusen und begleitete sie ein Stück auf den Raumhafen hinaus, auf dem die LOVELY BOSCYK wie ein überdimensionaler Fladen lag.
    Noch ist nicht aller Tage Abend, dachte er, als er in das Virenschiff zurückkehrte. Er hatte das Gefühl, daß Heire Mankidoko ihn hinzuhalten versuchte. Der Besuch Edym Varusons erschien ihm im Zusammenhang damit in einem etwas anderem Licht als den meisten Vironauten. Er glaubte, daß er dringend einige Worte an alle Besatzungsmitglieder richten mußte.
    Aber er kam nicht dazu.
    An Bord der LOVELY BOSCYK zeigte die Datumsprojektion den 5. Mai des Jahres 429 NGZ. Der Zeiger über den Köpfen der Männer und Frauen leuchtete rot auf und sprang auf die elfte Stunde.
    Gleichzeitig klang die dunkle, sanfteindringliche Stimme auf, die die Menschen an die Stimme Vishnas erinnerte und die die Stimme des Virenimperiums war.
    „Wir erhalten einen Notruf", verkündete das Schiff. Eine Reihe von Positionsangaben folgte. Der Notruf selbst wurde eingespielt und war wie die Stimme des Schiffes in allen Räumen zu hören.
    „... alle Vironauten. Zweiter Planet im ...-System. Pulsar ... abge... manövrierunfähig... acht Plane... Cepor-System... kener..."
    „Die Störungen lassen sich leider nicht beheben. Sie treten in unmittelbarer Nähe des Senders auf.
    Der Hinweis auf einen Pulsar läßt auf die Ursache schließen", fügte das Schiff hinzu. „Der Notruf kam zweifellos vqn der LASHAT."
    Roi war wie elektrisiert. Er eilte zu der Wandnische hinüber, in der der Riesensiganese Platz genommen hatte. Cornelius Tantal hatte seinen Kopf unter die Wölbung der Nische gesteckt. Er war der Mentor des Schiffes und steuerte es mit Hilfe des in die Zentralwand integrierten Virotrons.
    „Sofort abfliegen!" rief Roi. „Wir

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