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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachgebauter Roboter war.
    Und mit dieser Erkenntnis dämmerte ihnen auch die Wahrheit. Eri Grahden reckte den Kopf in den Himmel empor. Weit oben im grüngrauen Dunst war eine silberne Münze zu erkennen, ein somerisches Raumschiff, das genau beobachtete, was da unten in der Siedlung vor sich ging.
    „Wir werden uns rächen!" schrie Grahden. „Das werdet ihr uns büßen. Wir haben den Überfall allein Population Izu verdanken. Die Somer haben ihr eine Herde Laufschwänze mit einem robotischen Leittier gegeben. Sie haben die Herde gegen die Siedlung gehetzt.
    Und sie haben uns auch die Pilze geschickt!"
    Sein Gesicht war fahl vor Zorn geworden. Er fuchtelte mit der Waffe. Es hatte Tote gegeben. Nicht nur Afis Frau hatte den Überfall mit dem Leben bezahlt. Es war auch nicht die erste Siedlung, die durch äußere Umstände zerstört worden war. Irgendwann, das begriffen die Mlironer inmitten ihrer Trümmern, würde Population Iselbst angreifen und sie dazu zwingen, zu kämpfen und ihr Leben zu retten. Oder zu sterben.
    Jemand legte Eri von hinten eine Hand auf die Schulter. Grahden wandte sich um und starrte in das verschlossene Gesicht Atwaters.
    „Hast du vergessen, was sie mit unserem Volk auf Mliron taten und noch tun, Eri?"
    fragte er laut. „Ist es nicht gerade das, was sie wollen? Daß wir alle nach den Waffen schreien? It Ormons?"
    Grahden seufzte. Er dachte an seinen eigenen Ruf in seinem eigenen Haus. War es wirklich bald soweit? Konnten sie dem Permanenten Konflikt nicht mehr ausweichen?
    Übergangslos erwachte all der Stolz wieder, der ihn und alle Mlironer beseelte. Er warf den benutzten Strahler von sich und deutete in Richtung des Radiodschungels.
    „Sie werden es nicht schaffen", erwiderte er grimmig. „Wir werden eine neue Siedlung bauen. Jetzt laßt uns nach unseren Familien sehen.
    Die Laufschwänze haben sich in Richtung der Fluchtroute gewandt. Ich habe meine Familie zur Sauerinsel geschickt!"
    In anderen Teilen von Neu-Mliron erging es den Angehörigen der Population II bereits schlimmer als ihnen hier am Rand des Radiodschungels. Es lag wahrscheinlich daran, daß die Somer immer gedacht hatten, daß die Strahlung des Dschungels die Mlironer eines Tages in Kampfmaschinen umwandeln würde. Darin hatten sie sich getäuscht, und der jetzige Angriff bedeutete, daß die Statthalter des Permanenten Konflikts des Wartens müde geworden waren.
     
    *
     
    Zur linken Hand der Lagernden erhoben sich armlange Zinnen aus dem Boden und markierten die Grenze zwischen dem Sektor der Fußbahnen und Gleiterschienen und dem Vorplatz des Som-Centers. Männer und Frauen hatten sich auf dem Boden niedergelassen. Geduldig warteten sie seit Beginn der Dämmerung. Sie waren es gewohnt, diese Prozedur über sich ergehen zu lassen. Es war ein Privileg, zu denen gehören zu dürfen, die in das Center eingelassen wurden. Es war mit Schwierigkeiten verbunden, die nötige Ausrüstung und Verpflegung zu erhalten, aber bisher war es immer reibungslos abgelaufen. Seit zwei Planetenjahren kamen sie nun schon einmal in der Woche, um das in Empfang zu nehmen, was ihnen von den Artgenossen ihres Volkes im Auftrag der Somer ausgehändigt wurde.
    Dennoch lag diesmal etwas in der Luft. Keiner der Mlironer hätte zu sagen vermocht, was es war. Sie spürten es, und manchmal legten sie reihenweise den Kopf zurück und betrachteten aus geweiteten Augen den Himmel. Fasgama stand nahe dem Zenit und sandte ihr unruhiges Licht auf die Oberfläche herab. Der Himmel über dem Som-Center wogte in gelben und roten Schlieren. Es befand sich Sand in der Luft, und es schien, als wolle die Atmosphäre die Glut der fernen Vulkane spiegeln und deren Hitze auf das Land übertragen. Fern am Horizont zog sich ein schwarzer Streifen entlang, die Asche eines Vulkanausbruchs, die vom Wind nach Süden über die grauen Steppen der Einöde getragen wurde. Sie sammelte sich in den hohen Luftschichten und verminderte das Licht und die Wärme des Sterns, der die Planeten des Vosgor-Systems bestrahlte.
    Die Mlironer warteten an diesem Tag länger als sonst. Der Nachmittag verging, ohne daß sich einer der Bewaffneten unter dem runden Tor des Centers hätte blicken lassen.
    Unruhe kam auf unter den Wartenden, aber ein paar Frauen erhoben sich und schritten durch die Reihen. Mit ihren tiefen, teils rauchig klingenden Stimmen sprachen sie beruhigend auf ihre Artgenossen ein. Manche überlegten sich, ob sie nicht lieber zurück in ihre Unterkünfte gehen sollten.

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