Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Waffen bei uns führen", sagte er. „Wird es mir gelingen, alle Männer zu überzeugen, daß sie vorübergehend eine Waffe tragen sollen?
    Ich meine, ohne sie zu benutzen?"
    Die Eltern antworteten nicht. Erst unter der Tür sagte der Mann: „Ich werde hingehen und den Schwebewagen holen, falls er noch da ist!"
    Nami nickte fahrig und machte sich auf, die Bewohner der Siedlungen zu verständigen.
    Seine Augen schweiften über die Gruppen von bis zu fünfzig Holzhäusern, die in Sichtweite in der Nähe des Leeren Flusses auf dem öden und staubigen Boden standen.
    Kein Gramm Feuchtigkeit saß in ihren Ritzen. Ein Stückchen Glas hätte genügt, um die Häuser und Hütten in Brand zu setzen und eine Siedlung nach der anderen zu vernichten.
    „Warum haben sie es noch nicht getan?" murmelte Nami leise. „Warum haben die Somer den Kodextreuen noch nicht die Anweisung gegeben, uns die Betten unter dem Kopf wegzubrennen?"
    Er fand die Antwort nicht, und als er zwei Stunden später den Mann mit dem Schwebewagen draußen in der Ebene sah, schritt er ihm langsam entgegen und half ihm, das Ding zu steuern. Der Wagen konnte ihnen nützlich beim Abtransport der Waren aus den Lagern sein.
    Nami versammelte die tausend erwachsenen Bewohner der Siedlungen um sich und eröffnete ihnen seinen Plan. Er wollte bei Tageslicht hinüber und die Lager betreten. Er wollte die Waffen jedoch zurücklassen, sobald es sich herausstellte, daß keine Schutzschirme sie mehr hinderten.
    „Und was ist, wenn wir angegriffen werden?"
    „Wir werden sie überlisten", sagte Nami Klen. „Wir werden sie in die Irre führen und die Lager umgehen. Wir werden dicht hintereinander gehen, so daß die Soldaten glauben, wir sind wenige. Dicht beim Lager werden wir uns trennen. Während wir ein Scheingefecht inszenieren, werden die anderen die Lebensmittel herbeischaffen."
    „Dann laßt uns aufbrechen", sagte jemand.
    Kurz darauf waren sie unterwegs. Sie stiegen in den Leeren Fluß hinab und hielten die Waffen schußbereit nach vorn gestreckt. Ein paar der Männer wußten nicht einmal, wie sie zu bedienen waren. Dicht hinter der ersten Reihe gingen die Unbewaffneten. Sie trugen Beutel, Taschen und Säcke bei sich. Sie hatten den Auftrag, sich in der Deckung des gegenüberliegenden Flußufers von den Bewaffneten zu trennen und im Schutz des Gefechts in die Lager einzudringen. Nami Klen hatte auch ihnen ein paar Begleiter mit Strahlern zugeteilt. Schließlich konnte keiner wissen, was sie erwartete.
    Sie erreichten die Mitte des trockenen Flusses. Kein Schutzschirm hielt sie auf.
    Zuversichtlich schritten sie weiter. Die Lager tauchten vor ihnen auf und wurden immer größer. Es waren beträchtliche Güter, die die Population Ihierher geschafft hatte. Und das alles, um einen Kampf zu erzwingen.
    Den Mlironern war die Absicht schon klar, die dahintersteckte. Sie sollten zur Lehre vom Permanenten Konflikt bekehrt werden. Dazu gehörte es, sich mit einem Andersdenkenden mit der Waffe auseinander zusetzen und unbedingt die strengen Regeln des Kodex einzuhalten, die jedem vorschrieben, wie er sich anderen gegenüber zu verhalten hatte, Höhergestellten und auch Gorims.
    Nami Klen liebte das Wort Gorim, wie die meisten Mlironer es liebten. Der eigentliche Name der ursprünglichen Verbündeten war längst in Vergessenheit geraten. Es waren Gorims, und der Begriff gehörte fest zu ihrer Legende. Nichts von der abfälligen Bedeutung haftete ihm an, den die Angehörigen des Permanenten Konflikts ihm zumaßen.
    Bei den Lagern entstand eine Bewegung. Dort formierten sich uniformierte Mlironer, die im Dienst der Somer standen. Es waren Sklaven in den Augen der Siedlungsbewohner.
    Sie trugen Waffen und eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer. Gleißende Strahlen rasten über die Köpfe der Männer und schlugen hinter ihnen im Flußbett ein. Die Männer warfen sich in jede brauchbare Deckung, aber das Feuer war nur eine Vorwarnung gewesen.
    Nami Klen erhob sich und hastete geduckt auf den Uferrand zu. Dabei löste er unabsichtlich seine Waffe aus. Der Strahl schlug in die Böschung ein. Die Soldaten antworteten mit dröhnendem Gelächter. Sie ließen die Angehörigen der Population II herankommen und warteten, bis diese Stellung unter der Böschung bezogen hatten. Dann griffen sie an.
    Nami Klen und seine Begleiter begannen zu ahnen, daß sie in einer ausweglosen Lage steckten. Die Soldaten rückten heran und lösten die Uferböschung in ihre Bestandteile auf. Die Männer

Weitere Kostenlose Bücher