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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie murrten und wollten lieber auf die Wohltaten aus den Händen der anderen verzichten, als länger wie Bettler darauf warten zu müssen. Doch sie hatten hungrige Mäuler zu versorgen und buhlten um jeden Auftrag, nach dessen Erledigung sie eine Sonderration ausgehändigt erhielten. Es war in ihren Augen entwürdigend, was sie taten, und als der Nachmittag vorüber war, und Fasgama ihre Glut ein wenig abschwächte und sich dem abendlichen Horizont zuneigte, da erhob einer der älteren Männer seine Stimme und begann das alte Lied zu singen, das von der einstigen Größe des mlironischen Volkes berichtete. Was es beinhaltete, sprach all den Dingen Hohn, die das Heraldische Tor auf Mliron den Besuchern vorgaukelte.
    „Sonne Thidda, Stern unserer wunderbaren Heimatwelt", sang der Mlironer. „Du leuchtest über einem geknechteten Planeten. Einst besaß unser Volk die Raumfahrt.
    Dann jedoch kamen die Somer, die häßlichsten aller Kreaturen. Sie nahmen das Paradies im Namen der Ewigen Krieger ein. Sie vertrieben uns aus unseren gewohnten Lebensbereichen und steckten uns in Reservate. Wir wehrten uns gegen den Kriegerkodex und ließen uns lieber in die Barbarei treiben als uns einem fremden Willen zu beugen.
    Stolzes Volk von Mliron. Dein Stolz ist ungebrochen. Nicht einmal in der Barbarei ließest du dich kleinkriegen. Der zweite Versuch, dich zu kodextreuen Gefolgsleuten eines Ewigen Kriegers zu machen, schlug ebenso fehl wie der erste. Dein Freiheitsdrang und deine Eigenständigkeit waren ungebrochen!"
    Der Sänger verstummte. Irgendwo in der hohen Mauer des Som-Centers hatte sich eine Öffnung gebildet. Ein hauchdünner Strahl raste schräg nach unten und traf den Sänger in den Kopf. Mit einem Seufzer sank der Mlironer in sich zusammen.
    Ein Schrei der Entrüstung wogte über das Gelände vor dem Center. Die Klappe hatte sich wieder geschlossen, der Todesschütze war nicht zu erkennen gewesen. Langsam ebbte der Schrei ab. Stille senkte sich über die Männer und Frauen. Dann jedoch klang eine andere Stimme auf. Sie sang nicht, sie verkündete bloß. Nach und nach fielen andere Stimmen ein, und nach kurzer Zeit verkündete die gesamte Menge die Großtaten des Volkes von Mliron und ließ keine Demütigung aus, die es stolz und ungebrochen überstanden hatte.
    Plötzlich schrie jemand einen Namen.
    „Desotho!"
    Wieder schwieg die Menge. Erneut wurde der Name des Volkshelden gerufen. Beim drittenmal hallte er weit über die Ebene, ein einziger Chor von Stimmen wiederholte ihn ununterbrochen. Und in ihrem Bewußtsein war die Erinnerung an jene Zeit. Die Mlironer auf ihrer Heimatwelt hatten starke Verbündete gehabt, die sie im Kampf gegen die Somer unterstützt hatten. Heute waren sie nur noch unter dem Schimpfnamen Gorims bekannt.
    Die Gorims hatten auf Mliron einen Stützpunkt errichtet und sogar Mlironer für den Kampf gegen die Soldaten des Kodex ausgebildet. Der berühmteste dieser Schüler war der Desotho gewesen, der Held vergangener Zeiten, der bei den Mlironern längst zur Legende geworden war.
    Die Somer hatten schließlich kurzen Prozeß gemacht. Sie hatten das Heraldische Tor gebaut und es auf den Namen Barbarentor getauft. Von da an waren die Gorims ausgeblieben. Der Desotho war vom Ewigen Krieger in die Orphischen Labyrinthe von Trovenoor verbannt worden. Anfangs hatte es Mlironer gegeben, die sich heimlich auf den Weg machen wollten, um den Desotho zu befreien. Die Somer hatten es verhindert und den Mlironern die Raumfahrt verboten. Sie durften nur noch mit altertümlichen Luftschiffen den Boden ihrer Heimatwelt verlassen. Selbst hier, auf einer Welt außerhalb der Kalmenzone, gab es für Mlironer lediglich Gleiter mit einer begrenzten Höhe. Wer diese überschritt, war ein toter Mann, weil die Aggregate des Luftfahrzeugs sich automatisch deaktivierten.
    Geblieben war der Mythos, die Hoffnung auf die Rückkehr des Retters. Die Gorim-Station der Heimat existierte noch immer und bildete einen Tempel der Hoffnung für alle freien und freiheitsliebenden Mlironer. Aber davon gab es immer weniger.
    Neu-Mliron jedoch war die Hölle. Population Iund II bildeten zwei unverträgliche Kulturen, und doch wurden sie von den Somern dazu gezwungen, nebeneinander auszuhalten. Die Absicht der Vogelabkömmlinge war bekannt.
    „Desotho!" hallte der Ruf der Mlironer noch einmal über den Platz. Dann trat übergangslos erwartungsvolle Stille ein. Das Tor des Som-Centers öffnete sich lautlos, und hinter einem glitzernden

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