Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
fest.
    Stephan winkte ab. „Die lästern so oder so.“
    „Genau!“ bestätigte Ottokar.
    „Für mich kommen weder die einen noch die andern!“ sagte Klaus sehr bestimmt.
    „Woher willst du das denn so genau wissen?“ Dampfwalze hatte sich aufgesetzt.
    „Weil ich Martina rübergerudert habe!“ erklärte der Witzbold.
    „Die Mädchen sind zur Zeit nur auf die drei Langen sauer.“
    „Und warum kommen die deiner Meinung nach nicht?“ wollte Ottokar wissen.
    „Weil sie sich denken, dass wir nachts zumachen. Nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir!“ erklärte Klaus.
    Da war was dran. Die Ritter nickten nachdenklich vor sich hin.
    Plötzlich sprang Andi auf, ging zu der eisenbeschlagenen Tür und zog daran. „Ich wusste doch, dass ich was gehört habe!“ sagte er.
    Auf der steilen Treppe stand der kleine Eberhard und drückte gegen die Tür, die er allein nicht hatte öffnen können.
    „Da draußen sind Leute!“ sagte er. „Sie reden laut und durcheinander. Ich kann aber niemand erkennen und weiß nicht, ob das nicht eine Falle ist.“
    „Immer diese Entscheidungen mitten in der Nacht!“ alberte Klaus.
    Ohne jedes Anzeichen von Aufregung, dabei nicht zu langsam, erhoben sich die Ritter und stiegen wortlos die Treppe hinauf. Im Burghof deutete der kleine Eberhard zum Tor der Durchfahrt. Stephan, der hinter ihm ging, nickte und machte ihm ein Zeichen, am Durchgang zum Sportplatz Posten zu beziehen. Unhörbar traten die Ritter unter dem Gewölbe hervor und bogen nach links ins Dunkel der Durchfahrt. Sie konnten nichts sehen, kannten sich aber aus. Das alte Doppeltor mit einem eingehängten Querbalken verschlossen, wies zahlreiche Astlöcher auf, durch die man hinausschauen konnte. Die Ritter fanden sie auch ohne Licht.
    Ottokar drückte sein Gesicht gegen das Holz. Ein kühler Luftzug traf sein Auge, sehen konnte er nichts.
    Mücke hatte ein Guckloch im anderen Torflügel. Es lag tiefer, für seine Größe genau richtig. Statt mit der Brille bis auf Anschlag zu gehen, drückte er gleich das Ohr gegen das Holz. Luft kitzelte ihn, doch sie trug auch Stimmen heran.
    „Das scheinen Leute zu sein, die sich verirrt haben...“, flüsterte er den Nächststehenden zu. Dann berieten alle im Flüsterton die Lage.
    „Fragen wir doch, was sie hier wollen!“ schlug Ottokar vor.
    Er trat wieder an sein Guckloch und rief hindurch: „Ist da jemand?“ Alle Späher drückten die Ohren gegen das Holz.
    „Endlich!“ antwortete eine fremde Stimme. Durch die Bohlen klang sie sehr fern. „Können Sie uns helfen? Wir haben uns verfahren!“
    „Woher kommen Sie denn?“ rief Ottokar durch das Loch und drückte sofort wieder das Ohr dagegen.
    „Wir wollen zum Campingplatz und finden nicht mehr zurück!“
    „Kann sein, kann auch nicht sein. Machen wir auf!“ meinte Dampfwalze und stemmte den schweren Balken hoch. Andi half am anderen Ende. Sie hängten ihn aus, traten einige Meter zurück, behielten ihn aber auf den Unterarmen, sozusagen als letzte Barriere.
    Ohne weitere Verständigung bezog jeder seinen Posten, wusste, was er zu tun hatte, wie bei einem tausendfach geprobten Theaterstück. Klaus öffnete einen Torflügel. Hans-Jürgen stand mit der Taschenlampe, ohne die sich kein Ritter in der Burg nachts bewegte, hinter ihm bereit. Dieter und Mücke hatten ihre umgebundenen Sprungseile in die Hand genommen und lauerten hinter dem Torflügel. Als Stephan und Ottokar hinaustraten, schaltete Hans-Jürgen die Lampe ein. Mitten auf der Zugbrücke standen drei Gestalten und rissen geblendet die Hände vors Gesicht. Am Geländer lehnten Klappräder. Eine der Gestalten war eine Frau, alle drei dem schulpflichtigen Alter seit geraumer Zeit entwachsen. Sie sahen nicht aus, als würden sie für Udo, Jerry und Andreas Lockvogeldienste tun, nachts im Wald. Darüber waren sich die beiden großen Ritter nach ihrer Schnellinspektion einig.
    „Guten Abend“, sagte Ottokar höflich. „Kommen Sie doch einen Moment rein.“ Hans-Jürgen schwenkte den Lichtkegel auf den Boden, und Mücke schaltete in der Durchfahrt das elektrische Licht ein.
    „Sie befinden sich hier in der Schule Burg Schreckenstein!“ erklärte Stephan.
    „Oh“, sagte die Frau. „Davon haben wir schon gehört.“ Während Dampfwalze und Andi den Balken wieder einhängten, gaben die drei Bericht. Sie wohnten tatsächlich auf dem Campingplatz, denn sie nannten den Bürgermeister mit Namen. Bei einer Radtour nach Schloss Rosenfels, von dem sie auch gehört

Weitere Kostenlose Bücher