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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Vorhängeschloss auf. Drinnen war alles in Ordnung, die Boote lagen an ihren Plätzen, die Ruder lehnten an der Wand.
    Vom Steg gingen die beiden den Hang zum Sportplatz hinauf, wo sich die meisten Ritter inzwischen niedergelassen hatten. Da kam auch Ottokar. Er grinste und schüttelte den Kopf.
    „Typisch Rex! Wie wir reinkommen sei unsere Sache, sagt er. Morgen findet jedenfalls Unterricht statt.“
    „Ich komme mir vor, wie ein ausgesperrter Arbeiter!“ alberte Witzbold Klaus. Er lag mitten auf der Aschenbahn.
    „Wenn ich dich so liegen sehe, kommst du mir eher wie ein ausgesperrter Faulenzer vor!“ entgegnete Beni.
    Die Entscheidung des Rex überraschte niemand. Dass sie nicht reinkonnten, war eine Folge vergangener Streiche und damit Sache der Ritterschaft.
    „Weiß schon jemand, wer drin ist?“ fragte Eugen.
    Computergehirn Strehlau schüttelte den Kopf. „Anfänger sind es jedenfalls nicht. Sonst hätten wir sie schon gesehen. Denn sie beobachten uns natürlich. Das ist doch klar.“
    „Und lachen uns aus!“ fügte Dieter hinzu.
    „Möchten sie!“ verbesserte Mücke. „Aber noch haben wir ihnen keine Gelegenheit dazu gegeben.“
    „Da war ich nicht so sicher“, widersprach Fritz.
    „Schnauze!“ funkte Ottokar dazwischen. Schlechte Laune zu verbreiten, war auf Schreckenstein verpönt, und Mücke bewies sofort, dass dafür auch kein Anlass bestand.
    „Versetz dich mal in ihre Lage! Die haben sich irrsinnig angestrengt und wollen jetzt sehen, wie wir vergeblich versuchen reinzukommen und uns die Haare raufen. Aber nachdem wir hier rumlungern und überhaupt nichts tun...“
    „Jerry!“ rief eine helle Stimme.
    Die lagernden Ritter hoben die Köpfe. Aus der hinteren Ecke des Prinzengartens kamen die vier Mini-Ritter, gefolgt von Dolf, Wolf, Rolf und Olf, im Laufschritt daher.
    „Jerry!“ wiederholte der kleine Egon. „Ich hab ihn genau gesehen. Am dritten Gangfenster im Schultrakt!“
    „Wir haben ihn neugierig gemacht, mit einem Trick!“ erklärte der kleine Eberhard.
    „Wir haben uns an den Burggraben gestellt und hinübergebrüllt, als war schon einer von uns auf der hochgezogenen Brücke“, fuhr der kleine Herbert fort.
    „Langsam runterlassen! haben wir gebrüllt“, übernahm der kleine Kuno. „Da musste einer ans Fenster wegen dem flachen Winkel. Und das war Jerry. Einwandfrei. Aber im Hintergrund haben wir noch zwei weitere Typen vorbeihuschen sehen.“
    Die großen Ritter lobten den Scharfsinn der kleinen, und der um einige Jahre und ebenso viele Zentimeter größere Mücke meinte: „Da ist schon mancher Große reingeflogen, wenn er dachte, klein und dumm war dasselbe.“
    „Das trifft eher bei den Überlängen von Jerry, Udo und Andreas zu“, stellte Andi fest.
    Hans-Jürgen blieb bei der Sache. „Und was machen wir jetzt?“
    „Uns in ihre Lage versetzen“, erwiderte Ottokar.
    „Und was heißt das konkret?“ wollte Beni wissen.
    Alle überlegten. Stephan kam am schnellsten zu einem Einfall: „Wir müssen genau das tun, was sie am meisten ärgert. Was ihre ganze Arbeit zunichte macht.“ Witzbold Klaus kratzte sich am Kopf. „Leicht gesagt und schwer getan.“ Diesmal schaltete Mücke am schnellsten. „Nachdem sie sich so viel Mühe gegeben haben, damit wir nicht reinkönnen, dürfen wir gar nicht versuchen reinzuwollen...“
    „Du meinst, wir sollten bei Mauersäge schlafen?“ fragte Beni.
    „Oder zurückfahren?“ Andi sah sich um.
    Da alle, oder fast alle, in Neustadt wohnten, bot sich diese Lösung förmlich an. Viele Ritter nickten. Nur Dampfwalze schaute angestrengt, als mache es seinen Gedanken Schwierigkeiten, an den Muskeln vorbeizukommen: „Erreichen die Eindringlinge damit nicht genau das, was sie wollen?“ Allgemeines Schweigen bestätigte den Erfolg seiner Denkanstrengung. Der Muskelprotz mit Spatzenhirn, wie er manchmal genannt wurde, konnte sehr folgerichtig denken. Allerdings nur, wenn er wollte. Aber das geht andern auch so.
    „Morgen beginnt der Unterricht! Hat der Rex gesagt“, erinnerte Hans-Jürgen.
    „Genau!“ pflichtete ihm Strehlau bei und dachte laut weiter:
    „Wir müssen Jerry und Konsorten auflaufen lassen, ohne dass wir eine Schulstunde versäumen. Und das Ganze soll auch noch komisch sein. Erst dann ist es ein Schreckensteiner Streich. Und eine Halbheit können wir uns bei den dreien nicht leisten.“
    Betreten sahen die Ritter einander an. Sie wussten, wie recht Strehlau hatte. Unberechenbare Nebenwirkungen beziehungsweise

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