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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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kommt was!“ Umlagert wurde auch der Rex, der mit Gießkanne, Schießbude, Dr. Schüler und Dr. Waldmann am Lehrertisch stand.
    Armin und Ralph fragten ihn, was er von der Sache halte.
    „Noch gar nichts“, antwortete der Rex. „Mir ist das Schreiben durch Boten zugestellt worden, mit der ausdrücklichen Bitte, es bekannt zumachen.“
    An der Tür des Esssaals erwischte Dr. Waldmann die unzertrennlichen Freunde Ottokar und Stephan. „Um halb vier bei mir!“ sagte er. „Sonja kommt rüber. Sie hat einen Kuchen gebacken.“ Für den Nachmittag war „Großes Aufräumen“ angesetzt. Das bedeutete: Türen ölen, Rasen mähen, Schuhe putzen oder zum Schuster bringen, Reparaturen ausführen, Fahrräder pflegen. Jeder nahm sich das vor, was ihm als nicht in Ordnung aufgefallen war, gleichgültig ob es ihm persönlich oder der Schule gehörte. Die Dauer der Arbeitszeit konnte jeder selbst bestimmen.
    Ottokar und Stephan hatten am Prinzengarten die Hecke geschnitten und sich beeilt. Punkt halb vier standen sie vor Dr. Waldmanns Tür. In jedem Trimester kamen sie einmal hier zusammen. Sonja Waldmann war Musiklehrerin auf Rosenfels und mit den beiden Rittern per du. Die Freundschaft zwischen der jungen Lehrerin und den beiden Rittern reichte bis in die Uranfänge von Schreckenstein zurück.
    „Heute gibt’s ja allerhand zu erzählen!“ sagte Sonja, nachdem sie den beiden die Hand gedrückt und Grüße von Beatrix und Sophie bestellt hatte. Sie schnitt den selbstgebackenen Kuchen an, während ihr Vater Tee einschenkte.
    „Habt ihr auch schon was von dem Campingplatz bemerkt?“ fragte Stephan vorsichtig, weil Sonja, bei aller Freundschaft, als Lehrerin drüben selbstverständlich zu den Mädchen hielt.
    „Und ob!“ antwortete sie. „Die Horn... ich meine unsere hochgeschätzte Leiterin Fräulein Doktor Horn, will sich beim Bürgermeister beschweren, weil dauernd Männer mit Segelbooten vor unserem Hafen kreuzen und die Mädchen blöd anreden.“
    Dr. Waldmann und die beiden Ritter wechselten Blicke.
    „Habt ihr keinen Brief gekriegt?“ fragte der Doktor.
    „Einen Brief?“ wiederholte seine Tochter. „Von wem denn?“
    „Vom alten Kress, vom Bürgermeister“, erklärte Stephan, „dass die Mädchen nicht auf den Campingplatz dürfen, nicht mal in die Umgebung...“
    Sonja schüttelte den Kopf. „Nix. Das wüsste ich!“
    „Interessant!“ meinte Ottokar. „Dann haben wir das Landschaftsverbot womöglich euch zu verdanken.“
    „Nicht verdächtigen!“ sagte Stephan mit vollem Mund. Das war auf Schreckenstein verpönt. Ottokar beeilte sich zu erklären.
    „Ich hab mir die Minis vorgeknöpft. Die waren nur beim Haarschneiden. Den Platz haben sie sich angeschaut, sind aber nicht reingegangen, sagen sie.“
    Wenn sie das sagten, konnte Ottokar sich darauf verlassen, dass es stimmte. Die Ehrlichkeit auf Schreckenstein war nicht nur eine schöne, sie war auch eine praktische Sache.
    „Dort waren nur Pummel und Eugen“, dachte Ottokar laut und gab sich selber gleich die Antwort. „Als Retter durften sie das ja wohl.“
    Dr. Waldmann hatte Sonja inzwischen von dem Brief erzählt und festgestellt, dass der ja eine Ursache haben müsse. Darauf berichtete Stephan von den Verirrten und der Umleitung. Ottokar hatte sich gerade ein ganzes Stück Kuchen in den Mund geschoben.
    „Tut mir leid.“ Sonja schüttelte den Kopf. „Von einer Umleitung weiß ich nichts. Die Straße wird nirgendwo repariert. Ich bin ja grade rübergefahren. Aber könnten da nicht die drei von der Ebertschule dahinterstecken, die Martina geklaut haben?“
    „Möglich, aber unwahrscheinlich“, mampfte Ottokar. Den oder die nächtlichen Ruderer erwähnten die beiden nicht. Sie wollten nur möglichst bald mit den Mädchen sprechen und vereinbarten mit Sonja, die den Wochenplan von Rosenfels kannte, Ort und Zeitpunkt.
    „Prima!“ sagte Sonja. „Die Mädchen werden sich freuen. Sie haben Jerry und Co. Rache geschworen, und dabei brauchen sie euch natürlich.“
    Auch Dr. Waldmann machte sich seine Gedanken um die rätselhaften Vorkommnisse, die den Brief des alten Kress ausgelöst haben mochten. „Haben sich heute viele nach Wampoldsreute abgemeldet?“ fragte er Ottokar.
    Der schüttelte den Kopf. „Nur Pummel und Eugen. Zum Haarschneiden.“ Und er biss in das nächste Stück Kuchen. Die beiden Retterritter waren um diese Zeit längst von Meister Bächle zurechtgestutzt und berichteten bei Eisbecher im Wohnwagen ihren Tanten von den

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