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Love Numbers 1

Love Numbers 1

Titel: Love Numbers 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabienne Lee
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1. Kapitel
     
     
    Für Lily Lamont bedeutete New York alles.
    Sie ging hier aufs College und hatte an der University of New York ihren Abschluss gemacht. Sie hatte bei einer der weltgrößten Pharmafirma als Pressesprecherin gearbeitet. New York war für sie ein großes Geschenk.
    Aber irgendwann ist ein Geschenk nicht mehr das, was es zu Anfang war. Und so war es nun auch mit New York. Lily war neunundzwanzig. Es war an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen.
    Aus diesem Grund betrat sie nun gerade die Lady Charlotte, das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Es würde heute seine Jungfernfahrt von New York aus beginnen, einmal um die ganze Welt. 85 Tage auf hoher See. Drei Monate weg von allem. Drei Monate nur für sie.
    Sie hatte sich eine bequeme Jeans und einen weichen Pullover angezogen. Es wehte immer wieder mal ein starker Wind. Das Wetter passte zu ihrem Gemütszustand. Aber das Wetter sollte in den nächsten Tagen besser werden. Genau so sollte es auch ihrer Seele ergehen. Besserung war in Sicht. Hierfür war diese Reise da.
    Sie betrat das Deck und blickte noch einmal auf New York zurück. Wieder gingen ihr in Daumenkinomanier zahlreiche Erlebnisse der letzten Jahre durch den Kopf, welche ihr in New York widerfahren waren. Vieles, was sie vergessen wollte, aber nicht konnte.
    Liebesbeziehungen, die immer wieder in eine Richtung liefen, in die, in die sie nicht lief. Was wollten die Männer nur? Warum war sie nie gut genug? Lag es an ihr? Sie war sich ihrer selbst ungewiss geworden. Und dann noch die Vorfälle in der Firma! Wie konnte man ihr das nur antun? Ihr, der es zu verdanken war, dass die Firma trotz oft fadenscheiniger Ausreden in der Öffentlichkeit immer wieder in prachtvollen Glanz dastand.
    »Auf Wiedersehen, New York!«, flüsterte sie leise.
    Sie betrat den Bauch des Schiffes und war von der Pracht im Inneren vollkommen hingerissen. Was für ein Luxus. Edles Holz, Gold, funkelnde Lichter, die aussahen wie Diamanten. Wie verschwenderisch du doch bist, dachte sie. Mehrere Zehntausend Dollar für 85 Tage Freiheit. Abschalten und die Annehmlichkeiten des Lebens genießen.
    »Was soll’s«, flüsterte sie vor sich hin. »Du lebst nur einmal, Lily, und alle anderen können dich mal.«
    »Wer kann Sie mal«, fragte ein Mann in sportlich adretter Kleidung.
    Er sah Lily an und erblickte eine schlanke Frau mit schulterlangem braunem Haar und braunen Rehaugen. Mit High Heels würde sie weit über einen Meter achtzig bringen, mit den bequemen weißen Schuhen jedoch fehlten hierfür einige Zentimeter.
    »Sie nicht.«
    Er lächelte. »Unzufrieden?«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Lily.
    »Sie sehen nicht allzu glücklich aus.«
    Was war das für ein Typ, der nach ein paar Worte schon so intim in sie blickte? Jetzt sah sie ihn genauer an. Er hatte eine beigefarbene Outdoor-Hose an, die die Jungs immer tragen, wenn sie von der großen Freiheit träumen und ein hellblaues Hemd, dazu Sneakers. Seine verwuschelten Haare ließen ihn frech und jung aussehen.
    »An was wollen Sie das erkennen?«
    »An ihren Augen. Sie haben sehr schöne Augen, aber sie leuchten nicht, was sie aber sicher gut können, wenn bei Ihnen alles okay wäre.«
    »Sie sind ganz schön forsch, Mr. …?«
    »Elijah Bennett«, sagte er mit einem Lächeln.
    Der Mann ihr gegenüber hatte weiche Züge und bereits einige gut erkennbare Lachfältchen.
    War er so glücklich, wie er aussah?, fragte sich Lily.
    »Mr. Bennett, ich denke, ich sollte nun gehen.«
    Er sah plötzlich etwas traurig aus. »Wenn Sie das möchten, Ms. …?«
    Lily lächelte. »Das funktioniert nicht, Mr. Bennett. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt auf dem Schiff. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder auf Deck oder sonst wo.«
    »Das würde mich freuen, Ms. Unbekannt«, sagte er und lächelte dabei schon wieder.
    Lily drehte sich von ihm weg und machte sich auf zu Deck sechs. Eines der Decks, auf der die Standardkabinen untergebracht waren. Sie hatte die Nummer 684. War ihre Zimmernummer schon ein Deut auf eine neue Zukunft? Sie war 1984 geboren. Sie glaubte an solche Sachen, wenn einem plötzlich im Leben eine Zahl begegnet, die für einen persönlich eine Bedeutung hat, dann hat das für sie etwas zu bedeuten.
    Als sie als kleines Mädchen ihre erste Barbie geschenkt bekam, hatte diese einen Sportdress an, auf der die Nummer 4 aufgedruckt war. Später wohnte sie im College im Zimmer Nummer 4 und in der Firma, in der sie arbeitete, hatte ihr Büro ebenfalls die

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