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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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trübsten Tagen warm und einladend.
    Ich parkte den Mini auf dem Grasstreifen und öffnete die schmiedeeiserne Pforte zwischen den niedrigen Hecken, die den Vorgarten begrenzten. Im Sommer präsentierte sich der Vorgarten der Pyms als ein Wunder an Schönheit, aber der Regen der letzten Tage ließ alles äußerst niedergeschlagen aussehen.
    Die aufgeweichten, vom Wind gebeutelten Pflanzen erinnerten mich an meinen eigenen Zustand, und deshalb blieb ich an der Türschwelle stehen und wischte mir den getrockneten Matsch von der Hose, bevor ich den Griff der altmodischen Türglocke drehte.
    Die Schwestern öffneten mir gemeinsam, aber es lag außerhalb meiner bescheidenen Fähigkeiten zu erkennen, wer Ruth war und wer Louise. Als Mutter von eineiigen Zwillingen hätte ich dazu vielleicht in der Lage sein sollen, aber Ruth und Louise sahen derart gleich aus, dass kein Sterblicher sie auseinanderhalten konnte.
    Sie waren, wie immer, bis ins kleinste Detail gleich gekleidet. Beide trugen sie ein taubengraues Kleid mit langen Ärmeln, Spitzenkragen und perlenförmigen Knöpfen, die in Zweierreihen von ihren schmalen Taillen zu den Kameen verliefen, die sie am Hals trugen. Ihre schwarzen Schuhe machten einen ausgesprochen bequemen Eindruck, und ihr weißes Haar war an der Rückseite ihrer identischen Köpfe zu identischen Dutts gewunden. Erst als sie mich begrüßten, nahm ich sie als Individuen wahr.
    Louises Stimme war weicher als Ruths, und Ruth sprach wie immer als Erste.
    »Lori!«, rief sie aus. »Was für eine …«
    »… wunderbare Überraschung«, fuhr Louise fort. »Es ist eine Ewigkeit her, dass wir …«
    »… dich das letzte Mal gesehen haben«, sagte Ruth. »Komm doch herein.«
    Den Pyms zuzuhören war, wie ein Tennisspiel zu verfolgen. Für beides brauchte man Konzentration und flexible Halsmuskeln. Die Schwestern hätten mich geradewegs in ihr Wohnzimmer geführt, aber ich bestand darauf, meine Wanderstiefel und meine Jacke im Flur zu lassen, und suchte dann ihr Bad auf, um mich zurechtzumachen. Da ich den Gedanken nicht ertragen konnte, ihre wunderbaren gobelinbezogenen Stühle mit meiner Hose zu beschmutzen, nahm ich ein Handtuch mit, das ich im Wohnzimmer über den Stuhl breiten wollte, ehe ich mich setzte.
    Während ich mich im Bad säuberte, hatten die Schwestern den Teetisch aus Nussbaum mit einem Sortiment von Kuchen, Muffins und Sandwiches bestückt, auf das Henrietta Harcourt mit Wohlwollen herabgeblickt hätte. Als ich mich auf dem Stuhl am Kamin niederließ, rief das Pfeifen des Teekessels Louise in die Küche. Kurz darauf kehrte sie mit einem Tablett zurück, auf dem das handbemalte Teeservice stand, das sie immer benutzten, wenn sie Gäste hatten.
    »Bleib sitzen, Lori«, sagte Ruth. »Ich toaste dir ein Muffin und …«
    »… ich gieße dir Tee ein«, sagte Louise.
    Auch wenn ich es ausgesprochen peinlich fand, von zwei hundertjährigen alten Jungfern bedient zu werden, rührte ich keinen Finger. Die Schwestern mochten so zerbrechlich aussehen wie Eisblumen, in Wahrheit waren sie zäh wie alte Baumwurzeln. Sie hielten ihr Haus makellos in Ordnung, sie arbeiteten bei jedem Wetter im Garten, machten die Früchte ihrer Arbeit ein oder trockneten sie. Darüber hinaus nahmen sie mit einer solchen Energie am Dorfleben teil, dass sie andere, die nur halb so alt waren wie sie, in den Schatten stellten. Sie waren durchaus in der Lage, Muffins zu toasten und Tee einzuschenken, ohne dass ich ihnen half.
    Nach ein paar Minuten fleißigen Hin und Hers saßen sie mir schließlich gegenüber am Tisch, der nun reichlich mit warmen, gebutterten Muffins bestückt war, und fragten nach Bill, den Zwillingen, Stanley, Annelise und mir. Während ich ihre Fragen beantwortete, ließen sie ihre aufmerksamen Blicke über meine alles andere als formale Aufmachung gleiten.
    »Es tut mir leid, dass ich so derangiert aussehe.« Ich tupfte mir mit einer spitzenbesetzten Leinenserviette etwas geschmolzene Butter von den Lippen. »Kit Smith und ich sind heute nach Aldercot Hall gewandert, und die Wege waren doch etwas matschig.«
    »Aldercot Hall?«, sagte Ruth. »Ein prächtiges Anwesen. Schade, dass es in die Hände dieser schrecklichen Menschen fiel.«
    »Den DuCarals nämlich«, sagte Louise. »Maurice und Madeline. Keine von unseren alten Familien. Ihr Geld haben sie …«
    »… mit Ersatzteilen für Waschmaschinen gemacht«, sagte Ruth, »und nachdem sie ihre Schäfchen ins Trockene gebracht hatten, ließen sie ihr

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