1303 - Der Retter von Topelaz
Das ist ein unbequemes Gefühl. Sei froh, mein Ordertap, daß du solche Sorgen nicht kennst.
Einmal hat mich Ufelad in seinem Gleiter mitgenommen. Colab hatte seine Freizeit gehabt. Oder er war krank gewesen. Sonst steuert er nämlich das Gefährt des Somers.
Da habe ich eine Menge von Topelaz gesehen. Ufelad hatte seinen leutseligen Tag gehabt. Er hatte mir viele Informationen überlassen, aber ich muß zugeben, mein Ordertap, ich konnte damit nichts anfangen, was mir geholfen hätte.
Ich bin dazu verdammt, noch unbestimmte Zeit in diesem Gefängnis zu verbringen.
Ufelad kann es nicht riskieren, mich auf freien Fuß zu setzen. Irgendwo im Sieben-Sonnen-Reich muß es Wesen geben, die über ihm stehen und denen er zu gehorchen hat. Aber darüber hat er nie etwas gesagt. Jedenfalls sitze ich fest.
Heute war Ufelad nicht sehr redselig. Ich hatte das Gefühl, daß ihm die beiden Neuen Sorgen machen. Es könnte sein, daß es sich bei ihnen um jene geheimnisvollen Gänger des Netzes handelt, über die manchmal getuschelt wird. Die Burschen gelten als brandgefährlich. Wie gesagt, mein Ordertap, auf mich wirken sie harmlos. Obwohl die Augen des Großen etwas Unnachgiebiges, Hartes ausstrahlen.
Ach ja, Ordertap, ich wollte dir etwas über Topelaz erzählen. Dann wirst du wohl einsehen, daß eine Flucht für mich sinnlos ist.
Die Gravitation ist hier recht gering. Aus dem Laufen wird schon fast ein Schweben. Das ist nicht unangenehm, wenn man sich daran gewöhnt hat. Ich habe mich daran gewöhnt.
Sollte ich jemals nach Hubei gelangen, was ich allerdings bezweifeln muß, so werde ich sicher in der Anfangszeit Probleme haben, denn dort ist die Anziehung größer.
Zu Topelaz gibt es nicht viel zu sagen. Ich schätze, hier leben zehn oder fünfzehn Millionen Pailliaren. Viel ist das nicht für eine so große Welt. Es sind alles Siedler, die nach meinen dürftigen Informationen über das Yihan-Tor von Pailliar gekommen sind. Das muß so vor 800 Jahren geschehen sein, meinte Ufelad bei dem damaligen Ausflug.
Viel zu sagen haben die Siedler nicht, auch wenn sie eine eigene Regierung besitzen.
Die wahren Herrn sind die Somer. Es gibt da angeblich einen sogenannten Krieger namens Jarkor oder Irkor, ich habe seinen Namen nur einmal gehört und bin mir daher nicht ganz sicher. Jedenfalls scheint das der wahre Herr über das ganze Sieben-Sonnen-Reich zu sein.
Apropos Sonne, mein Ordertap, ich habe noch keine hier gesehen. Der Planet liegt ständig unter einer dichten Wolkendecke, die nie aufreißt. Auch daran hatte ich mich damals nach meiner Gefangennahme erst gewöhnen müssen.
Und Topelaz selbst? Inseln über Inseln, so sah es aus der Höhe aus. Ufelad hat mir bestätigt, daß das überall so ist. Natürlich gibt es viele Landbrücken zwischen diesen Inseln. Ich könnte also auch sagen, hier gibt es Seen über Seen. Das ist wohl Anschauungssache. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, daß mehr Wasser als Land vorhanden ist.
Fast das ganze Land ist mit Wäldern bedeckt. Ich schätze, die ersten Siedler haben eine ganze Menge Arbeit gehabt, um Platz für ihre Siedlungen zu schaffen.
Nachts ist es hier so dunkel, daß die meisten Wesen nichts erkennen können. Du siehst, mein Ordertap, daß diese Welt ungeeignet für eine Flucht ist. Wahrscheinlich hat man deshalb hier auch dieses Gefängnis angelegt. Es gibt nur einen Weg zurück. Und der führt durch das Heraldische Tor. Das aber kontrollieren die Somer und ihre schweigenden Helfer, die Nakken.
Schlechte Aussichten für Siakon, wirst du sagen, mein Ordertap. Da hast du recht. Aber trotzdem gebe ich nicht auf.
Ich muß jetzt Schluß machen. Colab hat sich mit dem Roboter in den Lichthof begeben, in dem die Gefangenen einmal am Tag für zwei Stunden Spazieren gehen oder Kurzweil suchen dürfen. Ich muß mich da anschließen, auch wenn es bedeutende Unterschiede zwischen den anderen Gefangenen und mir gibt.
Nur nicht negativ auffallen, das ist meine Devise.
Die Automatik öffnet die Zellentüren. Die Energiezäune werden zur gleichen Zeit verstärkt. Aus dem Flachgebäude gegenüber kommen auch die beiden Neuen. Mal sehen, ob ich von ihnen etwas erfahre.
Datei Nummer 2 geschlossen.
2.
Bei der Einlieferung hatte Perry Rhodan kaum Gelegenheit gehabt, sich die bauliche Anordnung des Gefängnisses anzusehen und sich einen Überblick zu verschaffen. Das konnte er jetzt nachholen. Die Stimme, die sie nach dem Öffnen der Zellentür in den Lichthof befohlen hatte,
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