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1306 - Hexenbalg

1306 - Hexenbalg

Titel: 1306 - Hexenbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechts zu den Boxen drehen. Die Türen waren nicht geschlossen und…
    Etwas zog wie ein Riss durch seinen Kopf. So stark, dass er nach Luft schnappen musste. Über seinen Rücken rann ein kalter Schauer. Er brauchte einige Sekunden, um wieder klar denken zu können.
    Alle Boxentüren standen offen. Auch die, hinter denen die beiden letzten Pferde schliefen. Er wusste genau, dass er sie geschlossen hatte, aber jetzt…
    Sein Herz schlug schneller. Schwaiger hatte noch nichts Genaues gesehen, doch schon jetzt war ihm klar, dass hier jemand eingedrungen war. Er hatte sich auch um die Pferde gekümmert oder irgendetwas anderes getan. Der Mann traute sich noch immer nicht, das Licht einzuschalten, obwohl er wusste, dass er nicht bis zum Sonnenaufgang hier stehen bleiben konnte.
    Er senkte den Kopf. Der Schnee um seine Schuhe herum war zum Teil geschmolzen. Es hatten sich kleine Lachen gebildet. Nach rechts musste er sich drehen, um an den Lichtschalter zu gelangen.
    Es war noch einer zum Knipsen. Er ließ sich einmal nach rechts drehen. Vinzenz Schwaiger kannte das Geräusch. Es tat ihm gut, es jetzt zu hören, und er schaute zur Decke, an der die Lampen hingen, die sich jetzt erhellten.
    Es war ein recht schwaches Licht, aber es reichte, um sich umschauen zu können.
    Der Bauer blickte zu den Boxen hin und konzentrierte sich auf die, in der die beiden Pferde sein mussten.
    Sie lagen auf dem Boden.
    Sie schliefen…
    Schliefen sie wirklich?
    Mit zittrigen Schritten ging er näher. Der Geruch wurde stärker.
    Jetzt gab es für ihn keinen Zweifel mehr. So roch Blut.
    Das Bild war schlimm. Die Pferde lebten nicht mehr. Man hatte ihnen die Bäuche aufgeschnitten. So lagen sie auf dem Boden und schwammen in ihrem eigenen Blut…
    ***
    Es war entsetzlich. Es war einfach nicht zu begreifen. Vinzenz Schwaiger fragte sich, wie ein Mensch so etwas nur tun konnte. Er wollte es eigentlich nicht wahrhaben, doch das Bild verschwand nicht. Die beiden toten Pferde blieben auf dem Boden liegen, und jetzt, wo er sich in der Nähe aufhielt, dampfte ihm der Geruch des noch warmen Blutes förmlich entgegen.
    Ihm wurde übel. Schwindel erfasste ihn, und er war froh, sich am Rand der Box festhalten zu können.
    Warum?, schrie es in ihm. Warum, zum Henker, hat man die beiden Tiere so grausam aufgeschlitzt?
    Die Übelkeit ließ sich nicht zurückdrängen. Er keuchte. Plötzlich liefen Tränen aus den Augen. Er wischte sie weg und schüttelte den Kopf. Die Trauer blieb und ebenso das tiefe Entsetzen.
    Vinzenz Schwaiger war auch ein Mensch, der denken konnte. Er tat es nicht bewusst. Das, was einen Menschen vom Tier unterscheidet, meldete sich bei ihm automatisch.
    Über sein Grundstück war ein Mörder geschlichen, auch wenn er dessen Spuren im Schnee nicht hatte sehen können. Aber er war ein Killer, ein grausamer Mensch, der die Pferde sicherlich nicht grundlos umgebracht hatte, sondern damit etwas bezweckte.
    Sein Speichel, den er schluckte, war bitter geworden. Er spürte den Druck hinter den Augen und musste sich eingestehen, dass auch er sich in Gefahr befand.
    Schwaiger hob den Kopf an. Er zog seine Nase hoch. Er musste über die Augen wischen, um wieder klar sehen zu können. Etwas stimmte nicht in seiner Umgebung. Er hatte keinen Beweis dafür, aber in der Nähe und auch im Schuppen, da…
    Ein Geräusch alarmierte ihn. Er schrak zusammen. Er versteifte sich, und dann hörte er, wie sich das Geräusch wiederholte. Ein Schleifen auf dem Boden, begleitet von einem leisen Tappen.
    Hinter ihm.
    Er musste sich umdrehen.
    Der Bauer schaffte es nicht. Eine schreckliche Furcht vor dem Killer bannte ihn auf der Stelle.
    Das Geräusch verstummte. Und zwei Sekunden später hörte er die Stimme des Mannes.
    »Du hättest besser in deinem Bett bleiben sollen, Bauer. Dein Pech, dass du es nicht getan hast…«
    ***
    Jane Collins hatte Lady Sarah Goldwyn gebeten, unten im Haus zu bleiben, denn sie wollte eine Etage höher mit mir in ihrem Zimmer allein sein.
    Den Grund kannte ich nicht. Jane hatte mich nur gebeten, zu ihr zu kommen. Und das nicht am Tag, sondern am späten Abend.
    Ich war ihrem Wunsch gern nachgekommen und hatte eine sehr nachdenkliche Freundin vorgefunden. Nachdem ich Lady Sarah begrüßt hatte, die auch nichts wusste und nur die Schultern gezuckt hatte, waren wir nach oben gegangen und befanden uns nun in Janes Wohnung. Die Detektivin hatte mich gebeten, die Tür zu schließen, und das hatte ich gern getan.
    Jane hatte für mich

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