132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor
Schrei. X-RAY-7
wirbelte herum und lief nach draußen.
„Hilfe ... Helft mir doch!“, hallte es durch
die Nacht. Die Hilferufe kamen von jenseits des felsigen Geländers, in dem die
kleine versteckte und wildromantisch aussehende Bucht lag. Es war die Stimme einer
Frau.
Iwan spurtete los und setzte über die
Menschen hinweg, die er aus der Flammenhöhle mitgenommen hatte und die sich
noch immer nicht rührten. Der russische Spezialagent jagte den Abhang hinauf.
Im Sternenlicht - nur eine Steinwurfweite von ihm entfernt - spielte sich eine
ungeheuerliche Szene ab.
Eine junge Frau lief auf ein Zelt zu, das
einsam auf weiter Flur zwischen zwei Bäumen stand. Neben den Bäumen waren drei
Motorräder abgestellt, und auf dem Platz vor dem Zelt glommen noch die Reste
eines Lagerfeuers. Die Frau kreischte und wurde von einem Geschöpf verfolgt,
dessen Silhouette sich gegen den dunklen Nachthimmel abhob. Das Monster aus
Frankensteins Labor!
Aus dem Zelt stürzte eine Gestalt, der
fliehenden Petra Mahler direkt entgegen. Dann gellten Kommandos durch die
Nacht, und insgesamt sechs Gestalten kamen aus dem Zelt. Drei junge Männer,
drei Mädchen ...
Frankensteins Monster hatte kurzerhand einen
der mutigen jungen Leute gepackt, der sich ihm in den Weg stellte, riss ihn
empor und schleuderte ihn achtlos wie ein lästiges Anhängsel durch die Luft.
Schreiend ruderte der Unglückliche mit Armen und Beinen und stürzte auf den
harten Boden zurück, wo er wimmernd liegen blieb. X-RAY-7 rannte zum Ort des
Geschehens, wo sich in wenigen Sekunden ein wildes Durcheinander entwickelt
hatte. Petra Mahler konnte nicht mehr Sie war zusammengebrochen und kroch
hinter einen Stamm. Einer der unbekannten Zelter startete seine Maschine, zog
sie herum und jagte dem Monster in die Flanke, noch ehe Kunaritschew nahe genug
war. Frankensteins Geschöpf wurde zur Seite geworfen, landete auf dem Boden und
richtete sich im nächsten Moment wieder auf. Der mutige Fahrer hatte seine
Maschine bereits wieder gewendet und setzte erneut zum Angriff an. Den konnte
er jedoch nicht mehr zu Ende führen. Frankensteins Monster brachte sich mit
schneller Drehung zur Seite in Sicherheit, drückte seinen massigen Körper halb
in die Höhe und stieß seine Rechte ab. Der Motorradfahrer wurde voll getroffen
und aus dem Sattel gehoben. Die Maschine geriet ins Trudeln und drehte sich
einmal um ihre eigene Achse. Das Monster ergriff die Gelegenheit und nahm den
fahrbaren Untersatz.
Iwan bedauerte, jetzt nicht im Besitz seines
Smith & Wesson Lasers zu sein, den er leider mit einem Teil seiner Kleider
in dem brennenden Labor hatte zurücklassen müssen.
Das Monster riss die Maschine herum und
drehte das Gas auf. Das Gefährt machte einen Satz nach vom, das Vorderrad hob
sich durch die plötzliche scharfe Beschleunigung empor, und das Hinterrad
radierte über den Boden. Sand, Steine und Grasbüschel flogen durch die Luft.
Das schwere Motorrad sauste an Petra Mahler vorbei, die geistesgegenwärtig
hinter dem Stamm Schutz gesucht hatte. Der monsterhafte Motorradfahrer
verfehlte sie um Haaresbreite, brauste in die freie Landschaft, beschrieb einen
Bogen und raste den Menschen entgegen, die nach allen Seiten spritzten.
Iwan hatte inzwischen das Lager der Zeltenden
erreicht und übernahm eine der beiden bereitstehenden Maschinen, die einer der
Jugendlichen starten wollte, um zu fliehen. X-RAY-7 wusste, dass er dem offenen
Kampf mit dem Frankenstein-Monster nicht ausweichen konnte. Dies würde eine
Auseinandersetzung bis aufs Messer werden ... bis einer von ihnen auf der
Strecke blieb.
Doch es kam alles anders! Ein heller Blitz
zuckte plötzlich von der Seite auf die ihm entgegenrasende Maschine zu. Ein
Laserstrahl! Er bohrte sich genau in den Tank. Die Wirkung war katastrophal ...
Eine Flammensäule stieg vor dem Kopf des
Monsters hoch und schlug über ihm zusammen. Eine Explosion war zu hören. Dann
flog die Maschine auseinander und Frankensteins Monster durch die Luft -
flammenumhüllt.
Iwans Kopf ruckte herum. Rund hundert Meter
von ihnen entfernt jagte ein Wagen heran, dessen Fahrer geschossen und aus
dieser Entfernung präzise getroffen hatte. Larry Brent alias X-RAY-3! Mit
voller Fahrt kam er näher und brachte dann den Wagen kurzfristig neben seinem
Freund Iwan Kunaritschew zum Stehen.
Wie eine überdimensionale Fackel flog das
Monster durch die Luft, einen feurigen Kometenschweif hinter sich herziehend.
Larry und Iwan eilten zusammen zu dem zu Boden gehenden,
Weitere Kostenlose Bücher