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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kraft, die
durch irgendeinen uns unbekannten Umstand zur Wirkung kommt. All dies kann es
sein, etwas uns völlig Unbekanntes oder auch - der wiedererwachte Geist Baron
von Frankensteins, der als Geist-Chirurg aus dem Jenseits nach mehr als
hundertundfünfzig Jahren erneut sein Unwesen treibt. Damals tauchte er hier in
London, als er aus Deutschland wegen seiner verbotenen Experimente fliehen
musste, eine Zeitlang unter. Es heißt, dass er sich in dieser Stadt ein neues
Aussehen gab und lange Zeit unerkannt unter den Bürgern der Themse-Metropole
lebte, ehe es ihn wieder in die Heimat zurückzog ... Alte Mauern, die Erde,
über die wir schreiten, bewahren die Spuren derer, die vor uns hier waren. Wie
unerwartet Klangwellen in sogenannten Spukhäusern plötzlich aus unerfindlichem
Grund frei werden - Seufzer und Stöhnen, Klopfzeichen und Schritte, die von
keinem Lebenden verursacht sind - können Bilder und Gestalten aus der
Vergangenheit auftauchen. Oder - es ist auch nur der ruhelose Geist eines
Verdammten oder Verfluchten, der sich irgendwann durch seinen Lebenswandel,
durch seine Beschäftigung mit dem Okkulten und den Mächten der Finsternis in
ein Netz verstrickte, aus dem er sich endlich befreien will. Und dies wiederum
ist in den seltensten Fällen aus eigener Kraft möglich. Ich glaube, Brüderchen, dass dein Geistesblitz vorhin der Wahrheit am nächsten
kommt. Vielleicht weilt Frankensteins Geist tatsächlich wieder unter uns.
Ruhelos wirkt eine irregeführte Seele fort und kann nicht unterlassen, was sie
im Diesseits einst trieb.“
    Er brauchte nicht weiter auszuführen, was er
dachte. Morna und Iwan wussten es auch so, und sie kannten die Gefahr, in die
sie sich begaben, sehr wohl. Wenn der ruhelose und wieder aktivierte Geist des
genialen und gleichzeitig auch besessenen Barons aus dem Jenseits heraus
wirkte, mussten sie schnellstmöglich einen Weg finden, diesem Treiben ein Ende
zu machen.
    Zu seinen Lebzeiten setzte Dr. Frankenstein
einen neuen Menschen aus Leichenteilen zusammen. Als Geist bediente er sich der
gleichen Mittel, wie der Fall Robert Harton zeigte. An dessen Grab waren zwar
Manipulationen vorgenommen worden, aber ebenso einwandfrei stand auch fest,
dass der Unbekannte nicht mit Schaufel und Spaten hier zu Werke gegangen war.
Der Sarg war in der Tiefe geblieben und nicht freigelegt worden. Die Beamten,
die das frische Grab zu Untersuchungszwecken aufgruben, hatten davon
gesprochen, dass die oberste Erdschicht aufgelockert war, als wäre jemand mit
einem Pflug durchgegangen. Wie es möglich war, dem Toten das Gehirn zu
entfernen, hatte sich niemand erklären können.
    Die Überlegungen, die Larry, Morna und Iwan
anstellten, waren eine Möglichkeit zur Erklärung. Übersinnliche Kräfte aus dem
Jenseits steckten dahinter...
    Viktor Baron von Frankenstein, der Besessene,
wirkte aus dem Unsichtbaren. Ein Gehirn aus dem Körper eines Toten war
verschwunden. Das war schon schlimm und unheimlich genug. Dass anschließend ein
Herz aus dem Leib eines Lebenden verschwand - war grauenhaft und schockierend.
    „Wenn er sich auf diese Weise alle
Einzelteile zusammenklaut, wird's kritisch, Towarischtsch“, sagte der Russe und
setzte sich in den Dienstwagen neben Chief-Inspector Edward Higgins. Im linken
Mundwinkel Kunaritschews hing noch immer die leicht angeknickte Zigarette, die
er vergaß anzuzünden. Was Higgins nur recht war. X-RAY-7 betastete seinen Kopf
und anschließend die muskulösen Oberarme. „Es ist noch alles da. Bis jetzt!
Aber der Gedanke, dass aus dem Unsichtbaren jemand in meinen Körper greifen
oder sich bei Bedarf mit meinen Gliedmaßen versorgen könnte, weil er in seinem
Wahn einen neuen Menschen schaffen will, behagt mir überhaupt nicht. Ich hoffe,
Towarischtsch, wir sehen uns gesund wieder ...“
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew war kein Mensch, der leicht
untertauchen konnte. Er fiel durch seine Größe, seine Stärke, durch sein rotes
Haar und den Vollbart, der sein Gesicht rahmte, auf. X-RAY-7 war auch nicht
interessiert daran, nicht aufzufallen. Er gab sich betont lässig, war nicht
besonders vorteilhaft gekleidet und verkehrte in den einschlägigen Kneipen,
Bars und Läden von Soho, in denen Robert Harton sich nachweislich
herumgetrieben hatte.
    Iwan hatte sich in einem kleinen, billigen
Hotel, das ebenfalls in Soho lag und den sinnigen Namen Our Kings Palace trug,
einquartiert. Alles, was er besaß, trug er in einer vergammelten, speckig
aussehenden Reisetasche, die er

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