Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
auf dem letzten Flohmarkt aufgetrieben zu haben
schien, mit sich. Das kleine muffige Zimmer enthielt ein wackliges Bett, einen
wurmstichigen Kleiderschrank und einen Sessel mit fadenscheinigem Bezugsstoff.
Der Blick aus dem Fenster führte in einen dunklen, quadratischen Hinterhof, der
aussah wie ein zu groß geratener, verrußter Kaminschacht.
    Kunaritschew machte auf Aussteiger, ließ das
überall dort durchblicken, wo Harton verkehrt hatte, und wusste, dass er sich
auf einen langen, mühseligen Weg einrichten musste. Er suchte die Bekanntschaft
von Leuten, mit denen Harton am meisten zu tun hatte, bezahlte großzügig Drinks
und erkundigte sich ein bisschen nach der Szene. Er wusste selbst nur zu gut,
dass der erste Tag nicht allzu viel bringen würde. Und er zweifelte auch daran,
dass er mit seiner Rolle einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der
mysteriösen Vorfälle leisten würde. Aber irgendwo musste man schließlich
anfangen. Viel aussichtsreicher hielt er die Betätigungsfelder, auf denen sich Morna
Ulbrandson und Larry Brent tummelten. X-GIRL-C, mal wieder als
Krankenschwester, hatte die Chance, hinter ein Geheimnis in dem fraglichen
Hospital zu kommen. Vorausgesetzt, dass es ein Mysterium in diesem Gebäude gab.
Auch X-RAY-3 konnte möglicherweise in Andrew Wellings Leben einen Punkt
entdecken, der ihn dazu prädestiniert hatte, Opfer des Unheimlichen zu werden.
Vorausgesetzt - er war nicht zufällig in den Aktionsradius des vermutlichen unsichtbaren
Dr. Frankenstein geraten, wie sie ihren geheimnisvollen Gegner inzwischen unter
sich bezeichneten.
    Iwan Kunaritschew lernte Mable kennen. Sie
hatte fuchsrotes Haar, eine helle Haut und lustige Sommersprossen rund um die
Nase. Sie war gerade zwanzig, wirkte aber älter. Und lustig war sie auch nicht,
machte ehereinen bedrückten und niedergeschlagenen Eindruck, trank ne Cola mit
Schuss, als er sie im Spielsalon aufgabelte. Sie stand an einem Flipper und
verspielte ihren letzten Shilling.
    „Hallo, Kleine!“, strahlte Kunaritschew und
trat auf sie zu, zwei Gläser in der Hand. „Du hast ja genauso rote Haare wie
ich. Schätze, mit dir könnte ich mich verstehen.“
    Mable hatte wasserblaue Augen, die in
seltsamem Kontrast zu ihrer wilden, ungezähmten Haarpracht standen. Sie hatten
etwas von der Mähne eines Löwen an sich, schüttelte sich auch genauso.
Geschmeidig und katzenhaft. Unter der beleuchteten Glasplatte lief die
Chromkugel klackend gegen die Kontakte. Die Nummernfolge in den Feldern am
Kopfende des Flipperautomaten änderte sich ständig. Aber nicht in dem Tempo und
der Höhe, die Mable offensichtlich gern gehabt hätte. Die Engländerin trug eine
ausgewaschene, billige Bluse Darunter war sie ohne. Hell schimmerte die nackte
Haut durch das dünne Gewebe. Die Bluejeans umschlossen Beine, Bauch und Po wie
eine zweite Haut.
    „Außer der Haarfarbe, Großer“, sagte sie
ernst, ohne vom Spielfeld aufzublicken, „muss auch noch was anderes stimmen.
Hast du nen Drink für mich?“
    „Klar doch, Candy. Dein Lieblingsgetränk.
Cola und nen anständigen Schuss Scotch. So ist’s doch richtig, mhm?“
    „Genau. Dafür, dass du neu hier bist, kennst
du dich schon verdammt gut aus. Bist wohl Hellseher?“
    „Leider nein, möchte aber gern einer sein. Bin nur ein guter Zuschauer. Ich tanze schon die ganze Zeit
um dich herum, du hast mich nur noch nicht bemerkt. Warst ziemlich intensiv mit
deinem Spiel beschäftigt Macht dir wohl viel Spaß, wie?“
    „Das Einzige, was überhaupt noch Spaß macht,
um die Zeit totzuschlagen.“ Sie hatte noch eine Kugel im Vorrat und wartete
einen Moment damit, ehe sie sie ins Spiel brachte. Mable griff erst nach dem
frischen Glas, in dem die Eiswürfel schwammen und nahm einen langen Schluck.
Zum ersten Mal sah Iwan sie matt lächeln. „Danke. Ist nett von dir. Wo kommst
du denn her? Übrigens - ich heiße Mable ...“
    „Weiß ich schon.“
    „Also doch Hellseher?“
    „Nein. Ich hab nur zugehört Dein Name wurde
ein paarmal genannt.“ Sie winkte ab. „Schon möglich. Hier wird man dauernd von
irgendwelchen Kerlen angequatscht.“
    In dem Spielsalon herrschte reger Betrieb.
Die Automaten standen dicht, und das ausschließlich jugendliche Publikum
belagerte die schmale, halbdunkle Halle. In ihr erklangen Schüsse aus
Automaten, grelle Pfeiftöne und allerlei elektronische Geräusche, die die
Annäherung von Ufos aus dem Weltall, von getroffenen Invasoren oder
auftauchenden Gespenstern in Spukschlössern

Weitere Kostenlose Bücher