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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anzeigten. Hier waren alle vom
Spielfieber gepackt, auch Iwan zeigte sein Können an dem Flipper, den Mable in
der Mache hatte.
    Er erreichte eine enorm hohe Punktezahl.
Mable pfiff anerkennend durch die Zähne und er stieg sogleich in ihrem Ansehen.
    „Schade“, seufzte sie dann. „Ich würde mich
gern nochmal mit dir messen. Aber ich muss wohl meine Münzen verlegt haben.“
    „Macht nichts, Kleine.“ Sie war zwei Köpfe
kleiner als er und musste zu ihm auf sehen. Die Bezeichnung passte zu ihr,
hatte sich einfach so ergeben. Umgekehrt sagte sie nur Großer zu ihm, obwohl
sie seinen Namen kannte. Er hatte ihn ihr genannt. Sie wusste auch, dass er
Russe war. Danach hatte Iwan seine Geschichte ausgeschmückt. Mit einem
Frachtschiff sei er vor über zehn Jahren nach Liverpool gekommen und auf der
Insel zurückgeblieben. Hier hatte er außer emigrierten Landsleuten auch Polen,
Ungarn, Inder, jede Menge Pakistanis und Hongkong-Chinesen kennengelernt. „Und
ein paar Engländer, die auf der Insel geboren wurden, kenn ich auch“, grinste
er.
    Da lachte Mable zum ersten Mal. „Du bist ne
richtige Ulknudel. Du gefällst mir ... Mit meiner Bekanntschaft hast du die
Anzahl deiner echten Engländer um ein weiteres Exemplar erhöht. Ich bin draußen
in Chelsea geboren.“
    Eine Stunde später - nach fünf weiteren
Flipperspielen - konnte er das Girl endlich loseisen. Sie marschierten Arm in
Arm die Straße entlang und landeten schließlich in einem Wimpy-Restaurant. Mable
bestellte sich zwei Hotdogs und eine Portion Pommes frites mit Ketchup. „Die
Kartoffel Stäbchen sehen aus, als hätte Dracula draufgespuckt“, sagte sie und
biss herzhaft in die Pommes. „Aber es schmeckt trotzdem.“
    Erst in dem kleinen kahlen Lokal mit den
einfachen Tischen kamen sie richtig ins Gespräch. Mable verlor mehr und mehr
ihre Scheu und begann über sich zu erzählen. „Mir ist noch ziemlich flau im
Magen, musst du wissen“, gestand sie ihm, lehnte sich zurück und fingerte eine
Zigarette aus der zerdrückten Schachtel in ihrer billigen Stofftasche, die sie
neben sich auf dem Stuhl stehen hatte. Es war die letzte in der Schachtel.
Dennoch verzichtete Iwan wohlweislich darauf, seiner Tischnachbarin eine
Selbstgedrehte anzubieten. Er wollte nicht das Risiko eingehen, dass sie einen
Hustenanfall bekäme und ihre eben erst erweckte Bereitschaft zur Unterhaltung
dadurch Schaden nähme. Er reichte Mable Feuer.
    „Du rauchst nicht?“, erkundigte sie sich
zwischen zwei Zügen.
    „Kaum oder nie!“, erwiderte er tapfer. Die
Lüge kam ihm nur schwer über die Lippen.
    „Glücklicher!“, seufzte Mable. „Ich wollte,
ich könnt’s auch lassen. Aber das gelingt mir wohl nie.“ Die junge Frau
inhalierte tief. In der einen Hand die Zigarette, in der anderen eine kleine
Plastikgabel, mit der sie die Pommes frites von ihrem Teller pickte, erzählte
sie ein wenig aus ihrem Leben. „Mir geht’s im Moment nicht besonders gut“,
gestand sie. „Mir ist mehr zum Heulen als zum Lachen zumute. Ich hab einen
guten Freund verloren."
    „Hat er dich verlassen. Kleine?“
    Ein Kopfschütteln folgte. „Ein - Unfall „Mit
dem Wagen?“
    „Rauschgift. Er hat sich den goldenen Schuss
verpasst, diese Kanaille.“ Sie rauchte wütend weiter. „Ich hatte immer die
Hoffnung, er käme los von dem Stoff. War aber nicht. Ich hab's geschafft und
wollte immer, dass auch er es unterlässt. Jetzt muss er’s unterlassen.“ Sie
unterbrach sich abrupt. „Sieh mich mal genau an“, forderte sie ihn unvermittelt
auf.
    Er begegnete dem Blick ihrer wasserhellen
Augen.
    Sie musterte ihn eingehend. „Okay. Du
scheinst in Ordnung zu sein. Deine Pupillen reagieren richtig. Du hast mit
Drogen nichts zu schaffen. Und das ist gut so!“
    Er erfuhr, was er wissen wollte, ohne lange
Fragen zu stellen. Das ging alles ganz automatisch. Mable erzählte von Robert
Harton, von seinem Tod, seiner Beerdigung. Aber dann kam nichts mehr. Von dem
seltsamen Zwischenfall auf dem Friedhof in Romford, wo er beigesetzt worden
war, wusste sie offenbar nichts.
    Es passiert immer wieder. Kleine“, sinnierte
Kunaritschew vor sich hin. „Die meisten denken, sie haben’s im Griff. Und -
peng - passiert’s! Aber bist du dir wirklich sicher, dass es ihm passiert ist?“
    „Wie meinst du das. Großer?“
    Iwan Kunaritschew druckste herum und schien
nicht so recht zu wissen, wie er’s in Worte kleiden sollte. „Das ist so eine
Sache. Manchmal - ich hab schon davon gehört - setzt auch ein

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