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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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anderer die
Spritze an. Könnte es sein, dass Robert Harton Feinde hatte?“
    „Kann ich mir kaum vorstellen“, erwiderte sie
wie aus der Pistole geschossen. „Er war harmlos, ein Träumer ... Er hatte keine
Feinde, bestimmt nicht. Warum auch? Er hatte ja nichts. Er jobbte, um sich den
Stoff zu beschaffen. Und er hat mir noch auf der Tasche gelegen. Dabei hatte
ich selbst nicht viel. Was ich verdiente - ich half und helfe noch heute manchmal
als Bedienung in der einen oder anderen Kneipe aus das luchste er mir ab. Da ist noch etwas, was du vielleicht wissen solltest. In den
letzten zwei Jahren seines Lebens war Robert eigentlich nicht mehr wirklich er
selbst, nicht mehr der Mann, wie ich ihn kennengelernt hatte.
    Er war - wie ein Kind geworden ... plapperte,
sang und lebte in den Tag hinein. Er war zuletzt krank, geistesgestört... Von
dem vielen Stoff, den er schon zu sich genommen hatte. Er konnte oft Traum und
Wirklichkeit nicht mehr voneinander unterscheiden Als ich merkte, was los war,
versuchte ich mit meinen Mitteln etwas zu tun und versteckte das Zeug oder
verdünnte es, um die Wirkung abzuschwächen. Aber das hatte keinen Sinn. Er
besaß immer einen Vorrat. Und das ist etwas, was ich nicht verstehe.“ Sie
drückte ihre Zigarette im Ascher aus. „Irgendjemand muss ihm hinter meinem
Rücken etwas gegeben haben.“
    „Das heißt, er hatte mehr Geld, als du
vermutet hast?“
    „Das meine ich nicht, Großer. Über seine
finanzielle Lage gibt es keinen Zweifel. Aber - er muss einen Gönner gehabt
haben, der ihm etwas zugesteckt hat. wenn er es brauchte.“
    Dies war der Punkt, an dem Iwan hellhörig
wurde. „Dieser geistige Verfall Hartons, Mable, ging er eigentlich schnell
vonstatten oder langsam?“ „Erschreckend schnell, möchte ich sagen. Zwei Jahre
sind eine verhältnismäßig kurze Zeit. Ich merkte es allerdings erst viel
später, im letzten halben Jahr vor seinem Tod, genaugenommen. Da benahm er sich
ganz unmöglich. Es ging geistig rasend schnell abwärts mit ihm. Er aß und trank
kaum noch etwas, warf das Essen in die Ecke und spielte damit wie ein kleines
Kind. Er wusste nicht mal mehr etwas mit einer Zigarette anzufangen. Er zündete
sie an - und dann blies er hinein, statt zu ziehen. Mir kam es so vor, als
würde er seine Gehirnsubstanz verlieren.“
    „Umso erstaunlicher ist es, dass er immer
noch mit der Spritze umgehen konnte.“
    „Das hatte er im Griff. Bis zuletzt. Mir ist
heute noch schleierhaft, wo er die Riesenmenge Stoff her hatte, die ihn über
den Jordan schickte.“ „Es gab vielleicht doch noch jemand, von dem du nichts
wusstest.“ „Das hätte ich gemerkt. Ich kenne die Lieferanten, mit denen er zu
tun hatte.“
    „Auch die, mit denen er sich möglicherweise
traf, wenn du nicht bei ihm warst?“
    „Eine solche Zeit, Großer, gab’s praktisch
nicht. Wir waren immer zusammen. Wenn ich bediente, saß er in der Kneipe.
Gemeinsam kamen wir in die kleine Bude, die ihm sein Vater bezahlte. Eine
winzige Zweizimmerwohnung mitten in Soho. Ein Loch. Aber wir hatten wenigstens
ein Dach über dem Kopf. Roberts Vater hat ihm nie einen Penny gegeben. Als er
merkte, was mit seinem Sohn los war, überwies er die Miete direkt an den
Vermieter, und damit hatte es sich.“
    Sie saß zwei, drei Minuten nachdenklich und
schien durch ihn hindurchzusehen. „Es ist verrückt“, sprach sie dann flüsternd
weiter, „aber manchmal denke ich so wie du. Seltsam - es scheint, als hätte es
wirklich jemand gegeben, der systematisch an Hartons Untergang gebastelt hat.
Vielleicht hat er ihn nachts empfangen, während ich schlief... wer weiß ... Ist
ja alles möglich. Und wenn ich schlafe, dann liege ich wie ein Stein im Bett.
Würde eine Kanone neben mir abgefeuert, würde ich nicht wach davon ... Aus
dieser Sicht gesehen, hatte ich natürlich keine lückenlose Kontrolle über sein
Leben. Aber reden wir von etwas anderem ... Ich möchte nicht mehr davon
sprechen.“
    Iwan akzeptierte ihren Wunsch. Sie verließen
das Lokal, plauderten über dies und jenes, und Kunaritschew erfuhr, dass Mable
seit Hartons Tod in U-Bahn-Schächten oder fremden Betten übernachtete. Sie
hatte kein richtiges Zuhause. Iwan ließ sie wissen, dass sie gern bei ihm
bleiben könne Er hätte sich in einem kleinen billigen Hotel eingemietet.
    Es dunkelte bereits, als sie durch die
Straßen streiften. Lichtreklamen blinkten, die Luft war kühl und regenfeucht.
Von der Themse wehten Nebelschleier. Mable hatte eine Strickweste

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