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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fensterlosen, dunklen Keller zugebracht hatte und dort
langsam verkümmerte, weil jeglicher Kontakt zur Außenwelt fehlte.
    Robert de Boer kam in ein Heim, und sein
Vater begleitete ihn, wollte ihn auch jetzt noch nicht allein lassen. Man kam
den Wünschen des Greises in jeder Hinsicht entgegen.
    Drei Stunden vor dem Abflug nach New York
bestellte Larry Brent ein Taxi zum Grachten-Hotel.
    Der Zufall wollte es, daß sie ausgerechnet
jenen Taxichauffeur erwischten, der sie bei ihrer Ankunft hierher gebracht
hatte.
    Der Mann strahlte über das ganze Gesicht, als
Larry und Morna auftauchten, aber seine Miene verfinsterte sich, als Iwan
Kunaritschew auf der Bildfläche erschien.
    »Ihre Zigaretten werde ich wohl nie
vergessen«, mußte Iwan sich sagen lassen.
    »Sie waren Ihnen wohl doch ein bißchen zu
stark, nicht wahr, Towarischtsch ?«
    »Das kann man wohl sagen .«
    »Aber ich habe Sie ja gewarnt...«
    »Richtig. Aber so massiv habe ich mir das
Stäbchen wirklich nicht vorgestellt. Vor drei Tagen habe ich zwei Züge getan.
Mir kommt es vor, als wäre es erst vor einer Minute gewesen. Das Ding kratzt
mir jetzt noch im Hals .«
    »Wahrscheinlich haben Sie doch etwas zu
empfindliche Bronchien«, kommentierte Iwan Kunaritschew.
    Damit war dieses Thema zunächst erledigt. Der
Chauffeur bedauerte, daß die Freunde nicht mehr die Zeit hatten, um die
berühmten Ecken und Winkel der romantischen, alten Stadt anzusehen. Larry Brent
vertröstete ihn auf ein nächstes Mal. »Es ist wohl kaum damit zu rechnen, daß
dies unser letzter Aufenthalt in Amsterdam war. Wir haben bei Gelegenheit
bestimmt mal wieder geschäftlich hier zu tun .«
    Dann hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Kalt fegte der Wind über den Parkplatz vor
dem Flughafengebäude und trieb einen leichten Nieselregen vor sich her.
    Iwan schlug seinen Mantelkragen in die Höhe,
griff in sein Jackett und nahm die Taschenflasche mit dem Selbstangesetzten
heraus. In den Schraubverschluß schüttete er sich einen Schluck und kippte ihn
hinter die Binde;
    »Das tut gut. Bei diesem Wetter ist das genau
das richtige. . .«
    Der Fahrer, der neben ihm stand, zog
schnuppernd die Nase hoch. »Ist kein alltäglicher Tropfen«, sagte er beiläufig.
»Auch etwas Besonderes aus Ihrem Land?«
    »Wie man’s nimmt. Ein eigenes Hausrezept.«
    »Wohl auch sehr würzig, was?« Der Chauffeur
musterte ihn aufmerksam.
    »Hm. Sehr würzig. Natürlich. Ich habe was
übrig für scharfe Sachen .«
    »So sollte ein Schnaps ja schließlich sein.
Darf ich mal riechen ?«
    »Aber selbstverständlich, Towarischtsch.« Mit
diesen Worten reichte Iwan dem Fahrer das Fläschchen, der daran schnupperte und
erstaunt die Augenbrauen hochzog.
    »Scheint was ganz besonders Feines zu sein.
Ich trinke gern so einen Klaren. Der hat es in sich. Das habe ich sofort in der
Nase.«
    »Darf ich Ihnen einen Schluck anbieten ?« fragte X-RAY-7.
    »Gern. Aber nur einen winzigen Schluck,
bitte. Gerade, um ihn zu probieren.«
    Kunaritschew hielt sich daran. Er goß den
Schraubverschluß nur halb voll.
    Der Fahrer kippte ihn. Mit einem einzigen
Schluck jagte er den Korn durch die Kehle. »Schmeckt wie als hätte er in . . . Pepperoni. . .«, krächzte er plötzlich, wurde leichenblaß
und wankte dann an den Wagen zurück, Weil. ihm die Luft wegblieb, »in Pepperoni
gezogen . . .«
    »Richtig erkannt, Towarischtsch. Der Korn hat
eine sechswöchige Pepperonikur hinter sich. Ein hervorragender Stoff, nicht
wahr? «
    Der Fahrer nickte. Er wollte etwas sagen,
aber nur ein langgezogenes, jaulendes Pfeifen entrann seiner Kehle. Der Mann
lief braun-grün an, sank dann langsam auf seinem Sitz zurück und legte den Kopf
gegen die Nackenstützen, als hätte er nicht mehr die Kraft, ihn gerade zu
halten.
    »Oh, mein Gott«, sagte er nur, und seine
Stimme klang mehr nach dem Krächzen eines Raben als nach einer menschlichen
Stimme. »Was war denn das ?«
    »Ein Drink, der genau in die Jahreszeit paßt.
Der auch etwas für die Bronchien tut. Wie Sie bestimmt gemerkt haben .«
    Der Chauffeur nickte abwesend.
    »Das ist Iwan Kunaritschews sogenannter
>Herbstlaub-Cocktail<«, schaltete Larry Brent sich ein.
    »Herbstlaub-Cocktail ?« echote der Holländer. »Wieso denn das?«
    »Man trinkt einen einzigen Schluck, verfärbt
sich und sinkt dann langsam zu Boden .«
     
    ENDE

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