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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Priester am ganzen Leib zitterte und daß ihm der Schweiß in Strömen vom Hals rann. Der Fremde mußte ihm Furcht eingeflößt haben.
    Plötzlich war das Summen wieder zu hören. Vexel blickte in die Höhe und erstarrte vor Schreck, als er das glitzernde Gebilde erblickte, das ihm am Waldrand schon einmal zu Augen gekommen war. Es sank langsam in die Tiefe. Es war ungefähr so groß wie ein Kandar, nur von ganz anderer Form. Es ähnelte einem Würfel, an dessen Kanten herumgefeilt und -geschnitzt worden war. Es senkte sich auf eine grasige Stelle, die nur wenige Schritte von Sarrex und dem Fremden entfernt war.
    In diesem Augenblick bekam der Priester es zu Gesicht. Er unterbrach sich mitten im Satz. Er streckte die Halsarme weit von sich. Über seine Lippen kam ein gurgelnder Laut.
    Die Augen verdrehten sich, bis die Pupillen fast unter den Lidhäuten verschwanden. Dann kippte er aus dem Sattel. Er wäre schwer gestürzt, wenn ihn der Fremde nicht aufgefangen und sorgsam zu Boden gebettet hätte.
    Inzwischen hatte Vexel sich seine Meinung über das schwebende Ding gebildet, das jetzt ruhig im Gras lag. Es war wirklich ein Ding, nichts Belebtes. Daß es sich durch die Luft zu bewegen verstand, konnte Vexel sich auch nicht erklären. Aber wenn die Fremden Schiffe hatten, mit denen sie unter den Sternen einherflogen, warum sollten sie dann nicht auch Geräte besitzen, die durch die Luft glitten?
    So weit war Vexel mit seinen Überlegungen gediehen, da sah er, wie der Fremde auf das glitzernde Ding zutrat. Sarrex rührte sich nicht. Er mußte vor Schreck das Bewußtsein verloren haben. Vexel wollte aufstehen und sich dem Fremden zeigen. Aber in diesem Augenblick begann der Fremde zu sprechen. Er sprach zu dem Ding! Und das Ding antwortete ihm! Der Fremde bediente sich einer Sprache, die Vexel nicht kannte, und das Ding sprach ebenso fremdartig!
    Vexel reckte sich in die Höhe. Sein Hals schob sich hinter dem Gestrüpp hervor, das ihm als Deckung gedient hatte. Er wußte nicht mehr, was er tat. Er begriff nur, daß er Zeuge eines Wunders wurde. Ein belebtes Wesen führte ein Gespräch mit einem unbelebten Ding. So etwas hatte man noch nie gehört.
    Der Fremde sah sich um. Er mußte Vexels Bewegung gehört haben, als er hinter dem Gesträuch hervorkam. Vexel begann zu schwitzen. Er konnte sich denken, daß der Fremde es nicht gern hatte, wenn man ihn beim Gespräch mit dem glitzernden Ding belauschte.
    Zu Vexels großer Überraschung hob der Fremde jedoch den Arm und machte eine winkende Geste. Er sagte etwas, und das Gerät an seinem Oberkörper brachte die Worte hervor: „Komm ruhig näher. Es geschieht dir nichts. Ich brauche ohnehin einen, der auf den Priester aufpaßt."
    Reginald Bull erkannte den Nafor nicht, dessen Hals sich da so plötzlich über eine Gruppe von Büschen reckte. Aber er fühlte instinktiv, daß es nur Vexel sein konnte - jener, dessen Botschaft ihm die Zhura heute morgen ausgerichtet hatte.
    Auf seinen Zuruf kam Vexel herbei. Der junge Nafor hatte sichtlich Angst vor dem Roboter, aber darum konnte Bull sich im Augenblick nicht kümmern. Er nahm an, daß Vexel die Szene aus seinem Versteck hervor eine Zeitlang beobachtet hatte. Er brauchte ihm nicht zu erklären, daß der Priester ein Opfer seiner eigenen Angst geworden war.
    „Hilf ihm", trug Bull dem jungen Xamder auf. „Du weißt besser als ich, wie man einen bewußtlosen Priester wieder zu sich bringt."
    Die Lage, in die Vexel sich mit seiner Neugierde manövriert hatte, war alles andere als rosig. Wenn Sarrex wieder zu sich kam, würde er Vexel übelnehmen, daß er ihm gefolgt war. Der Priester besaß große Macht. Er konnte Vexel ruinieren, wenn er es darauf anlegte. Man mußte etwas dagegen unternehmen. Es mußte etwas geschehen, was Sarrex klarmachte, daß er die Hände von Vexel zu lassen hatte - auch dann, wenn die Terraner schon längst abgereist waren.
    Man würde sich etwas einfallen lassen müssen. Dazu war später Zeit. Vorerst gab es Wichtigeres zu tun. Reginald Bull wandte sich dem Roboter zu. Es entging ihm nicht, daß der junge Xamder ihm immer noch aus großen, erstaunten Augen zusah. Mochte er.
    Sarrex würde notfalls auch von selbst wieder zu sich kommen.
    „In dem Zylinderstumpf dort", erkärte er dem Roboter auf Interkosmo, „befindet sich ein Fremder, der mit harter psionischer Strahlung alles organische Leben abwehrt, das ihm zu nahe kommt. Dort drinnen ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach auch Gucky, unser Freund.

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