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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein.
    „Wie komme ich hierher?" fragte er.
    „Ich hatte den deutlichen Eindruck, du seist in Gefahr", sagte der Pikosyn, „und könntest dich aus eigener Kraft nicht befreien. Da übernahm ich es, dich aus dem Wrack zu transportieren."
    „Danke", antwortete Bull. „Wie lange war ich bewußtlos?"
    „Einhundertdreißig Minuten. Es kamen besorgte Anrufe von Sajeed, Mana Io und Gutman. Ich habe über die Lage berichtet und erklärt, es bestehe vorläufig kein Grund zur Besorgnis. Du wirst in Xamdon vermißt. Sarrex sucht nach dir."
    „Das konnte ich mir denken", knurrte Bull. „Was, zum Teufel, war das da drinnen?"
    „Es gibt nur einen einzigen Hinweis", antwortete der Pikosyn. „Ich registrierte einen äußerst energischen Impuls im ultrahochfrequenten Hyperenergiebereich in demselben Augenblick, in dem du zusammenbrachst. Dauer des Impulses: dreihundert Nanosekunden. Spuren von Modulation sind erkennbar."
    „Was sagst du da?" fragte Reginald Bull verwundert.
    „In dem Wrack sitzt jemand, der mit psionischer Energie umzugehen versteht", erklärte der Pikosyn.
    Nachdenklich starrte Bull in die Senke hinab. Sein Blick erfaßte den Zylinderstumpf, der im Licht der fremden Sonne düsterrot zu glühen schien. Gedanken wirbelten in Bulls Bewußtsein, ketteten sich aneinander und formten ein Bild.
    „Du hast das Ding aus der Nähe gesehen", sagte er. „Wie lange, glaubst du, liegt es schon da?"
    „Fünfzehn Standardjahre maximal", antwortete der Computer.
    Gesetzt den Fall, Gucky hatte sich aus irgendeinem Grund dazu bewegen lassen, in den Zylinder einzudringen, und weiterhin angenommen, der unbekannte Bewohner des Zylinders hätte sich gegen den Eindringling zur Wehr gesetzt - dann war durchaus denkbar, daß die paranormalen Fähigkeiten des Ilt durch psionische Beeinflussung neutralisiert worden waren. Dann befand Gucky sich im Innern des Zylinders als Gefangener des Unbekannten, sein Bewußtsein mitsamt den mutantischen Gaben in einen psionischen Käfig gesperrt. Die Frage war nur, wie Vexel den Ilt hatte zu Gesicht bekommen können.
    „Gib mir eine Verbindung mit Xamdon", forderte er den Pikosyn auf.
    Sekunden später meldete sich Gutman Tierrez.
    „Es tut gut, von dir zu hören", sagte der Olmeke. „Ich nehme an, du hast den Schock heil überstanden?"
    „Heil genug", antwortete Bull grimmig. „Was macht Sarrex?"
    „Er scheint zu ahnen, was du vorhast. Vor anderthalb Stunden hat er sich in südlicher Richtung auf den Weg gemacht, in einem schnittigen zweirädrigen Karren mit zwei Malauri davor."
    „Der Karren wird ihm hier im Wald wenig nützen", überlegte Bull.
    „Das wohl. Aber er kann die Malauri am Waldrand ausspannen und als Reittiere benützen. Ich an deiner Stelle würde damit rechnen, daß er jede Minute auftauchen kann."
    „Wird gemacht", versprach Bull. „Benehmt euch unauffällig und haltet die Stellung."
    Danach nahm er Kontakt mit dem Boot auf.
    „Ich brauche den Roboter", erklärte er. „Du hast meine Position?"
    „Auf den Meter genau", antwortete die Stimme des Bootes. „Der Roboter wird sofort auf den Weg gebracht."
    Danach blieb Reginald Bull fürs erste nichts anderes übrig als zu warten.
     
    *
     
    Lange Zeit wußte Vexel nicht, was er tun sollte. Unruhe quälte ihn. Am liebsten wäre er zu Kanxa gegangen, um sie zu fragen, was sie den Fremden ausgerichtet hatte. Aber das war gegen die Sitte. Er hatte schon einmal die Braut während der Frist der verbotenen zwölf Tage besucht. Ein zweites Mal durfte er es nicht riskieren.
    Später hörte er von einem Nachbarn, daß Sarrex auf der Suche nach einem der Fremden sei. Er gehe von Haus zu Haus, sagte der Nachbar, und erkundige sich nach dem, der die Binde um den Schädel trug. Wenig später fand Vexel den Bericht des Nachbarn bestätigt: Der Priester sprach auch bei ihm vor. Vexel erklärte wahrheitsgemäß, er wisse nichts über den Verbleib des Fremden mit der Binde.
    Das war richtig. Er wußte nichts. Aber er konnte sich denken, wohin der Fremde namens Reginald gegangen war. Kanxa hatte ihre Botschaft getreulich ausgerichtet. Kurze Zeit später hörte Vexel lautes Gerumpel und Hufgetrappel die Dorfstraße entlangkommen. Er ging zum Fenster und sah gerade noch, wie der Priester in einem von zwei Malauri gezogenen Karren vorbeifuhr. Sarrex trieb die Tiere zu höchster Eile an. Das Gefährt verließ den Ort in südlicher Richtung.
    Da hielt es Vexel nicht mehr in seinem Haus. Er lief zum Anwesen des Xallal-Clans und verlangte

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