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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rollte sich in die Decke. Er faltete beide Lidpaare über die Augen und war wenige Minuten später eingeschlafen.
    So leicht allerdings wollten es ihm die Geister des Waldes nicht machen. Er fuhr plötzlich in die Höhe, aufgeschreckt von einem gellenden Schrei.
    Eisiger Schreck fuhr ihm in die Eingeweide, als er drüben auf dem Dach des Gebildes, das Sarrex für einen uralten Tempel hielt, ein riesiges, feuriges Malauri erblickte. Das sechsbeinige Tier war wenigstens fünfmal so groß, als Vexel je eines gesehen hatte; außerdem war es geflügelt, und von einem geflügelten Malauri hatte noch nie jemand gehört, höchstens in der Sage. Das Tier stand vorne am Rand des Daches. Es flatterte mit den Schwingen und stieß dabei jene gellenden Schreie aus, deren erster Vexel geweckt hatte. Voller Entsetzen sah Vexel, wie das Malauri sich in die Luft erhob. Zwei wilde Schwingenschläge, die so laut wie Peitschenhiebe knallten, und es schoß davon.
    Inzwischen war es auch am Fuß des Tempels lebendig geworden. Leuchtende Gestalten hüpften dort umher, Trolle mit riesigen Köpfen und feurigen Augen, Gnomen mit wallenden Barten und Kobolde, die unendlich lange Arme hatten, mit denen sie an der Wand des Tempels emporreichten. Dabei keckerten und kreischten sie, zischten und pfiffen und vollführten einen Höllenlärm.
    Vexel zitterte am ganzen Leib. Schweiß brach ihm aus den großen Poren des Halses und rann ihm in die Körperhaare. Er weinte vor Angst, und sein Blick trübte sich. Aber es vergingen ein paar Minuten, und die glühenden Dämonen vollführten noch immer ihren irrsinnigen Spektakel, ohne daß sie sich um den heimlichen Beobachter auch nur im geringsten gekümmert hätten.
    Daraufhin faßte Vexel neuen Mut. Er murmelte ein Stoßgebet und machte hastig das Zeichen des Dreiecks. Dann wickelte er sich aus der Decke und setzte sich aufrecht, um besser sehen zu können. Sein Blick ging in Pachtung des Ortes, an dem der Kandar sich niedergelegt hatte. Das Tier schlief ruhig. Es schien den Lärm nicht zu hören. Ein merkwürdiger Gedanke ging Vexel durch den Sinn. Träumte er das alles womöglich nur?
    Er kratzte sich mit dem rechten Vorderbein am Bauch. Der Bauch war die empfindlichste Stelle des Körpers, und wer wissen wollte, ob er schlief oder wachte, der brauchte sich nur dort zu kratzen. Die Berührung war auf überzeugende Weise schmerzhaft. Er war also wach. Er erlebte den Tanz der Kobolde und Gnomen wirklich. Wie kam es dann aber, daß der Kandar durch den Lärm nicht geweckt wurde?
    Ein Knattern und Klatschen in der Luft ließ Vexel aufblicken. Das geflügelte Malauri kehrte zurück! Es leuchtete in düsterem Rot, und seine großen Augen versprühten Blitze.
    Es senkte sich mit hastigen Schwingenschlägen auf das Dach des Tempels herab und schien durch das Dach in die Tiefe zu sinken.
    Auf jeden Fall war es plötzlich verschwunden. Das schien auch für die Trolle und Gnomen und für die langarmigen Kobolde das Zeichen zu sein, ihren feurigen Tanz zu beenden. Das Leuchten ihrer Körper erlosch, und kurze Zeit später waren auch sie verschwunden. Dann lag nur noch das Dunkel des Waldes vor Vexel, und der alte Tempel war ein grauer Schatten unter dem Licht der Sterne.
    Vexel sprach ein Dankgebet. Er schloß wie üblich mit den drei Worten, die in der Göttersprache Kampf, Gehorsam und Ehre bedeuteten. Dann machte er abermals das Zeichen des Dreiecks.
    In diesem Augenblick sagte hinter ihm eine dünne, helle Stimme: „Du mußt mir helfen!"
     
    *
     
    Im ersten Augenblick war Vexel starr vor Schreck. Er glaubte zu spüren, wie die Eingeweide sich verknoteten und das Zwerchfell zu pochen begann. Dann kam ihm zu Bewußtsein, daß die Stimme um Hilfe gebeten hatte, und er sagte sich, daß, wer Hilfe von ihm erwartete, wohl nicht allzu gefährlich sein könnte. Außerdem registrierte er, daß die Worte in der Sprache der Götter gesprochen worden waren.
    Langsam wandte er sich um - und erstarrte abermals. Denn vor ihm stand der Pelzige.
    Er sah anders aus, als Vexel ihn in Erinnerung hatte. Sein Fell war zerzaust und beschmutzt. Das Gesicht wirkte eingefallen. Der buschige Schwanz zitterte, und in den Augen war ein Leuchten wie von unsäglicher Verzweiflung.
    „Was ... was willst du ... von mir?" stotterte Vexel.
    „Hilfe! Hilf mir!"
    Vexel erinnerte sich, daß der Pelzige die Sprache der Xamder nicht beherrschte. Er besaß wohl ein kleines Gerät, mit dem er xamdische Laute hervorbringen konnte, aber dieses

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