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1336 - Der Jäger von Gatas

Titel: 1336 - Der Jäger von Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätten."
    „Schaltung Geisterflotte steht", schloß sich der Oxtorner an.
    „An alle Schiffe!" rief Kchachark. „Beim geringsten Anzeichen von Feindseligkeiten ..."
    Sie unterbrach sich, als es bei den Diskusschiffen der Blues aufblitzte, dann schrie sie: „Paratronschirme ein!"
    Die Strahlbahn eines schweren Impulsgeschützes streifte die Karracke und verdampfte ein längliches Stück der Außenhülle, bevor der Paratronschutzschirm stand. Die Alarrnsirenen gellten, und rote Leuchtflächen zeigten einen lokal begrenzten Vakuumeinbruch an.
    „Sie haben es gewagt!" schrie Goggi und riß sich vor Aufregung die Fliege vom Hemdkragen. „Die Blues haben unsere Freundschaft mit Füßen getreten und den Frieden gebrochen. Kommandantin, wir müssen ihnen dafür eine Rüge erteilen und sie bitten, künftig behutsamer zu schießen!"
    „Wir sind dabei, ihnen einen Verweis zu schicken, Grünling", sagte Aarrungh und drückte die Sensorleiste, die alle Feuerleitingenieure aller Schiffe der Hanse-Karawane dazu aufforderte, das Feuer mit allem zu erwidern, was die wenigen Impuls- und Desintegratorgeschütze der Frachter hergaben.
    Immerhin standen den Bluesschiffen mehr als dreimal so viele Hanseschiffe gegenüber - und das Feuer der Blues wurde verzettelt, weil ihre Feuerleitoffiziere nicht nur die tatsächlich vorhandenen zweiundsechzig Hanseschiffe auf den Ortungsschirmen hatten, sondern zusätzlich achtzehn aus allen Richtungen heranrasende Flottenverbände zu je dreißig Kampfschiffen der Kosmischen Hanse.
    Für kurze Zeit herrschte ein Patt, und die Blues vermochten den Hanseaten außer den anfänglichen leichten keine weiteren Schäden beizubringen - und umgekehrt galt das gleiche, denn auch die Diskusraumer der Blues wurden inzwischen von Energieschirmen wirksam geschützt.
    Dann jedoch waren die Verbände der Geisterflotte für die Ortungssysteme der Blues auf wirksame Gefechtsdistanz herangekommen - und der bluessche Kommandeur handelte so, wie alle bluesschen Kommandeure stets gehandelt hatten, bevor sie im Zuge der Aktivierung der Chronofossilien positiviert worden waren.
    Er kämpfte ohne jede emotionale Regung und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
    Solange der Feind nicht überlegen war und eine Niederlage drohte.
    Dann zog er sich in logischer Verarbeitung der Sachlage fluchtartig zurück.
    So wie an diesem Oktobertag des Jahres 446 NGZ ...
     
    2.
     
    Der Sotho atmete unmerklich auf, als das Todestor sich hinter ihm schloß und seinen Animateur Kralsh, aus seinem Heiligtum ausschloß.
    Endlich allein!
    Tyg Ian betrat eine der kleinen schwarzen Antigravscheiben, die an der Innenwandung seines Heiligtums verankert waren. Durch Gedankenbefehle steuerte er sie dorthin, wohin er wollte.
    Als sie mitten in der Luft anhielt, war der optische Eindruck für Stygian, im Dunklen Himmel zu schweben und von den zwölf Galaxien der ESTARTU umgeben zu sein, vollkommen. Nichts verriet, daß es sich sowohl beim Dunklen Himmel als auch bei den zwölf Galaxien nur um perfekte dreidimensionale Holovisionen handelte, die alle in einer vierzig Meter durchmessenden Kugel Platz hatten.
    Hinter dem Todestor, dem letzten Hochsicherheitsschott am Ende des Sotho-Domes in halber Höhe am Südhang des Makalu oder auch des Kamatelbergs im Mount-Everest-Massiv.
    Hier befand sich der nur dem Sotho allein zugängliche Hauptsyntron des SOTHOMS, der im genauen Mittelpunkt der Kugel schwebte. Dieser geheime Wissenspool war allerdings kein gewöhnlicher Syntron, sondern einer, der aus zwei Komponenten bestand: einmal aus einer Syntronik und zum anderen aus fünf Pterus, die so fest mit der Syntronik verbunden waren, daß sie mit ihr eine Einheit bildeten.
    Mit einer Mischung aus Zorn und Amüsement dachte Stygian daran zurück, daß es vor rund neun Monaten einem Parateam der GOI gelungen war, in den SOTHOM einzudringen und sogar die eigentlich tödlichen Sicherheitssperren zu überwinden, die in der Abschlußwand zwischen der letzten Abteilung seines Hauptquartiers und seinem Heiligtum verborgen waren.
    Der Zorn hatte seine Quelle in der Tatsache, daß die von ihm eingesetzten Wächter über das Gesamtterritorium der terranischen Upanishad, der Tschomolungma, die praktisch das ganze Himalajamassiv einschloß, versagt hatten - und das Amüsement kam daher, daß Julian Tifflor und Nia Selegris, die Anführer des Parateams der GOI, die Fähigkeiten zur Planung und Durchführung eines solchen ausgeklügelten Handstreichs erst

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