Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1343 - Der Königstiger

Titel: 1343 - Der Königstiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
werden sollte, möchte ich blitzartig verschwinden. Bei Ertrus, hier sieht es ja aus wie auf einem Schrottplatz! Einiges verstehe ich wirklich nicht."
    Die Primameda hielt in ihrer Erregung die Luft an. In der Hangarschleuse, ehemals für drei Space-Jets gedacht, schien es zu Kampfhandlungen gekommen zu sein. Lorca wurde klar, warum die Außentore nicht zuglitten. Der Mechanismus schien nicht mehr zu funktionieren.
    Das gawrische Beiboot setzte auf. Man vernahm das Klacken der Metallberührung. „Eingedockt, MisKo", gab der Erste Pilot bekannt. „Triebwerke laufen, Schubumkehr steht. Alarmstart erfolgt notfalls in einer Viertelsekunde."
    „Aber erst dann, wenn wir wieder an Bord sind!" rief Lorca. „Keifende Heulpfeifen lassen wir natürlich zurück", dröhnte Rozolls Stimme. Sie wurde von dem Helm nur wenig gedämpft. „Verdammt, mußt du unschuldige Leute immer mit deinem Geschrille erschrecken? Sind deine Medoroboter klar?"
    „Selbstverständlich!"
    „Bei dir ist überhaupt nichts selbstverständlich. Brauchst du Hilfe? Oder können die Robots die Kisten allein schleppen?"
    Lorca Visenen zögerte. „Sie könnten es, aber ich möchte sie sofort einsatzbereit haben. Kannst du die großen Diagnosegeräte tragen?"
    „Mit dem kleinen Finger, aber ich möchte ebenfalls nicht gehindert werden."
    „So gib mir zwei Gawron mit. Ich brauche sie."
    Rozoll winkte Sill und einem zweiten Mann der Besatzung zu. Die Piloten blieben an Bord. „Hangar wird nicht belüftet", erklärte einer. „Die Außentore können entweder nicht mehr geschlossen werden, oder man will sie nicht zugleiten lassen. Ihr müßt euch aus dem Boot schleusen."
    Taffas Rozoll ging zuerst in die Internschleuse. Ihm folgten die beiden Medoroboter, die beiden Gawron und Lorca Visenen. Die Lebenserhaltungssysteme und die Funksprechanlagen schalteten sich automatisch ein. Hier herrschte das Vakuum.
    Die Infrarotgeräte brachten nur ein schlechtes Abbild der Umgebung. Es schien kaum zu Wärmestrahlungen gekommen zu sein.
    Rozoll schaltete sein V-Flutlicht ein. Es wurde hell vor den Augen der so verschiedenartigen Lebewesen. „Wir nehmen die Lastenschleuse rechts hinten", bestimmte der Ertruser. „Nichts anfassen, hört ihr! Die Raumer der TSUNAMI-Klasse sind gegen alle Eventualitäten abgesichert. Es sind Sonderkonstruktionen.
    Tüchtige Kommandanten lassen grundsätzlich noch einige Spezialitäten einbauen. Benehmt euch also wie geduldete Besucher, die von tausend Augen beobachtet werden. Lorca, du bleibst hinter mir. Sill, kommt ihr mit den Behältern der Medogeräte zurecht? Meine Kontrollen zeigen fast ein Gravo an. Also läuft hier noch mindestens ein Notkraftwerk."
    Der Gawron winkte ab und hob den glänzenden Metallbehälter hoch. „Gut", beschied der Ertruser. „Der zentrale Antigravschacht wird außer Betrieb sein. Fünfdimensionale Anlagen reagieren besonders empfindlich auf eine von null verschiedene Strangeness-Konstante. Wir nehmen den mechanisch betriebenen Notaufzug direkt neben dem Antigravschacht. Lorca, mußt du unbedingt die Geräte mitschleppen? Sind deine Medoroboter minderwertig?"
    „Sie sind Spitzenklasse, aber hier haben wir es mit unbekannten Symptomen zu tun. Eine Art von Psiphrenie ist nicht auszuschließen. Dafür benötige ich erweiterte Diagnosemöglichkeiten."
    Der Gigant schritt an dem eingedockten Beiboot vorbei; hinein in die unergründlichen Tiefen eines Hangars, dessen konstruktive Einrichtungen er eigentlich nur vom Hörensagen kannte. Einen der geheimnisvollen TSUNAMI-Raumer hatte er während der Krise mit den Armadaschmieden nur einmal per Transmitter betreten. Restliche Informationen hatte er von Geoffry Abel Waringer erhalten.
    Das große Materialschott öffnete sich problemlos. Die dahinter liegende Schleuse war hell beleuchtet.
    Nach dem Außentorverschluß erfolgte der Druckausgleich wie gewohnt.
    Rozoll atmete erleichtert auf.
    Die Primameda sah zu ihm hinauf. Rozoll maß 2,52 Meter in der Höhe und 2,14 Meter in der Breite. Die für ihn gültige Ertrus-Schwerkraft von 3,4 Gravos konnte er durch die ständige Kontrolle seiner Muskelkräfte auf den Wert von nur einem Gravo einstellen. Damit gehörte er zu den wenigen Ertrusern, die ohne Schwerkraftneutralisator auskamen. Dennoch wirkte er mit seiner gewaltigen Masse bedrohlich und raumfüllend. Es war nicht verwunderlich, daß er von den Gawron respektiert wurde.
    Rozoll entlüftete seinen Flottenkampfpanzer und fuhr den Helm auf die Schulterhalterungen

Weitere Kostenlose Bücher