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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fast völlig eben und wies kaum Bewuchs auf. Der blanke Lehmboden lag überall offen. Dazwischen gab es mehrere Stellen, die schwarz waren. Es gab hier kein Gras. Nur ab und zu streckten kleine dornige Büsche ihre verkrüppelten Äste in die Höhe.
    Huamachuca stieß einen Schrei aus. Sein Blütenkopf wurde fast schwarz, bevor sich die vier Blätter über ihn deckten. Sein Kopf sah jetzt wieder so aus wie bei unserer ersten Begegnung auf der JUATAFU.
    Ich setzte ihn auf dem Boden ab, wo er kraftlos umfiel. „Bitte kümmere dich um ihn", bat ich den Attavenno. „Ich werde mir das einmal aus der Nähe ansehen."
    Beodu nickte stumm. Jordan schloß sich mir schweigend an, als ich mich der leergefegten Fläche näherte.
    Nach wenigen Schritten hatte ich den Rand des verödeten Tales erreicht. Ich bückte mich und hob eine Handvoll des Erdreichs auf. Es war Sand mit kleinen schwarzen Stücken. „Können wir das analysieren?" fragte ich den Pikosyn. „Natürlich. Stecke etwas in die Öffnung 7 an der Brusttasche. Ich erledige das mit der Netzkombination, so gut es geht."
    Ich ging weiter, bis ich an eine Stelle kam, wo der Boden ganz schwarz war. „Das sind Verbrennungsrückstände", behauptete Jordan. Auch er nahm mehrere Proben und ließ sie in seinem Körper verschwinden.
    Ich entdeckte ein Stück eines verkohlten Blattes. Die restliche Form war eindeutig, denn diese war identisch mit der von Huamachucas Blättern. Ein paar Meter weiter fand ich ein unterarmlanges Stück eines Zatara-Stammes. Als Jordan mich bat, ihm diesen Fund zu überlassen, folgte ich seinem Ersuchen.
    Wir schritten langsam und stumm weiter, aber überall bot sich das gleiche Bild. Mir schlug das Herz bis zum Hals, und ich schüttelte den Kopf. Mir war längst klar, was das alles bedeutete.
    Huamachuca hatte die Wahrheit gesagt, aber er hatte nicht gewußt, daß eine fremde Macht sein ganzes Volk ausgelöscht hatte. Die Hintergründe dieser grauenvollen Tat ließen sich nicht erkennen.
    Vielleicht war der Überfall so blitzartig erfolgt, daß die Zataras nicht mehr in der Lage gewesen waren zu fliehen. Eigentlich war das unwahrscheinlich, denn einige von ihnen besaßen ja die Fähigkeit, auch in die Zukunft zu blicken.
    Vielleicht konnten sie das nicht, wenn es sie selbst betraf. Ich wußte zu wenig Konkretes über dieses seltsame Völkchen.
    Es war aber auch denkbar, daß sie sich in ihr Schicksal ergeben hatten, denn kämpfen wollten sie nicht. „Es sind eindeutig Verbrennungsreste der artgleichen Huamachucas", teilte mir Jordan mit, als er seine Analysen abgeschlossen hatte. „Die Zataras haben hier einmal gelebt, aber jetzt gibt es sie nicht mehr. Ihr Untergang muß vor mindestens zwanzig oder dreißig Jahren erfolgt sein. Es gibt hier kaum eine normale Verwesung. Der Anschlag kann auch älter sein."
    Der Pikosyn bestätigte diese Aussagen. „Wer kann das getan haben?" fragte ich.
    Der JUATAFU-Roboter gab mir keine Antwort, aber der Pikosyn meinte: „Wenn alles stimmt, was Huamachuca über die Fähigkeiten seines Volkes und über dessen Unterstützung der Kartanin berichtet hat, dann gibt es auf deine Frage nur eine Antwort: Es waren die Diener des Hexameron. Ich kann mir gut vorstellen, daß diesen die Zataras ein Dorn im Auge waren. Du hast selbst ihre ideologischen Wahnsinnsideen kennengelernt. Wer ihrer Lehre nicht folgt, wird mit dem Tod bestraft."
    Wahrscheinlich stimmte das, was der Pikosyn sagte. Ich gab ihm keine Antwort, denn der Anblick dieses Tales, das ich mir nach den Worten Huamachucas so schön hätte vorstellen können, war zu grauenhaft. „Wir können hier nichts mehr tun, Perry Rhodan", sagte Jordan. „Wieder hat sich die Spur verloren."
    Er dachte nur an seine Spur, aber ich versuchte mir vorzustellen, was jetzt in dem armen Zatara vorging.
    Er mußte erkennen, daß mehrere seiner Worte nun einen ganz anderen Sinn bekommen hatten.
    Seine Großschwester Kera-Chan-Hutara hatte ihm prophezeit, daß er überleben würde. Sie hatte ihn darum beneidet. Es war eigentlich ganz logisch, was sie damit hatte andeuten wollen. Die Großen Hundertvierundvierzig waren zum Untergang verurteilt, aber der Mutierte würde leben.
    Das bedeutete aber auch, daß die alte Fraupflanze schon vor langer Zeit das Schicksal ihres Volkes gekannt hatte. Es war für mich unbegreiflich, daß die Zataras nicht versucht hatten, dem Tod zu entgehen. Aber ganz verstehen würde ich diese Lebensform wohl nie.
    So recht hatte ich es Huamachuca nicht

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