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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du?" spottete ich wieder. „Ich habe keine Spur gesehen. Ich sehe nur ein paar verrückte Roboter, die mich als Gast bezeichnen und wie einen Gefangenen behandeln."
    „Bitte gedulde dich. Ich habe jetzt viel zu tun. Du hörst wieder von uns, wenn sich die JUATAFU dem Ort der Zielkoordinaten nähert."
    Er wieselte davon, bevor ich ein weiteres Wort sagen konnte. „Das ist immerhin etwas", meinte der Pikosyn. „Vielleicht." Ich war wieder einmal sehr nachdenklich und rief Gesils Bild in meiner Erinnerung wach.
    Es gelang mir nicht, denn ich war müde. Das Nichtstun lag mir nun einmal nicht. Es lähmte mich irgendwie. „Ich traue diesem Sinneswandel nicht. Bitte führe mich zurück zu meiner Unterkunft."
    „Das werde ich tun", antwortete der Pikosyn. „Der Cybermed meldet, daß sich dein psychischer Zustand negativ verändert."
    „Der Cybermed kann mir den Buckel runterrutschen! Er ist nicht verheiratet. Er hat keine Tochter.
    Und er ist nicht von beiden durch die Barriere zu einem anderen Universum getrennt."
    „Ich führe dich zurück", sagte der Pikosyn nur. „Am besten hältst du den Schnabel, und ich suche mir den Weg allein."
    Diesmal antwortete er nichts. Ich war ganz froh darüber, und es störte mich nicht, daß ich mich ungerecht verhielt
     
    6.
     
    Es vergingen tatsächlich vierzehn ereignislose Tage, in denen Jordan allerdings mehrmals bei uns erschien und weiter um Geduld bat. Andere Dinge teilte er uns nicht mit.
    Bei meinen gelegentlichen Exkursionen durch die JUATAFU bemerkte ich zwei Dinge, die der Erwähnung wert waren. Einmal herrschten nun an vielen Orten größere Aktivitäten vor. Die JUATAFU-Roboter waren fast ununterbrochen unterwegs. Was sie im einzelnen taten, erfuhr ich nicht. Aber ich gewann den Eindruck, daß sie ihr Raumschiff einer Generalüberholung unterzogen.
    Und zum anderen konnte ich feststellen, daß der Irrflug durch Hangay in unzähligen kurzen Etappen fortgesetzt wurde. Es gab aber auch längere Flugpausen, wie mir der wortkarge Navigator-Roboter Volker einmal nach vielen Fragen bestätigte.
    In keinem einzigen Fall wurde mir aber bekannt, daß ein Sonnensystem angeflogen wurde oder gar ein Planet. Wir befanden uns ständig im Leerraum zwischen den Sternen. Das ergab wenig Sinn, denn hier war ja wohl nichts zu finden. Wahrscheinlich handelte es sich auch nur um eine der unbegreiflichen Eigentümlichkeiten der JUATAFU-Roboter.
    Meine beiden kleinwüchsigen Freunde und ich hatten uns in diesen zwei Wochen mit Gedankenspielen die Zeit vertrieben. Meine Hoffnung, daß sich dies positiv auf die Gedächtnislücken des Zataras auswirken könnte, erfüllte sich allerdings nicht.
    Als ich ein Schachbrett auf den Boden gemalt hatte, um Beodu und Huamachuca in die Geheimnisse des Damespiels einzuweihen, hatte sich jedoch eine positive Reaktion bei dem Pflanzenwesen gezeigt.
    Der Zwerg-Venno stellte aus getrockneten und mit Erdreich vermischten Speiseresten die Spielfiguren her. Und der Zatara konnte diese willentlich mit Gedankenkraft bewegen. Den Begriff Telekinese kannte er nicht, aber er verstand ihn immerhin. Zu größeren Leistungen war er zwar nicht in der Lage, aber er bewies damit doch, daß er auch über Fähigkeiten seiner Artgenossen verfügen konnte.
    Es war wieder gegen Abend, als Jordan bei uns erschien. Er warf einen staunenden Blick auf das Schachbrett, aber er äußerte sich nicht dazu. „Eine gute Nachricht", sagte er. „Wir haben uns den Zielkoordinaten genähert. Die Ortung weist einen einzelnen kleinen Planeten aus."
    „Das ist Tara", behauptete Huamachuca. „Ich spüre zwar noch nicht, daß wir uns meiner Heimat nähern, aber meine Brüder und Schwestern aus der Großen Hundertvierundvierzig werden längst wissen, daß wir kommen. Leider kann ich keinen Gedankenkontakt zu ihnen aufnehmen. Ich versage wieder einmal auf der ganzen Linie."
    „Kann ich die Ortungsbilder sehen?" fragte ich. „Natürlich", bot Jordan an. „Folgt mir."
    Auf den Monitorschirmen im Zentralraum stellte Volker schweigend die Bilder dar. Aus den Zusatzdaten erkannte ich, daß Tara etwa die Größe Lunas besaß. Die rote Sonne war ein Zwergstern von etwa der dreifachen Größe des Planeten Jupiter. Das düsterrote Hintergrundleuchten Hangays war hier kaum zu bemerken, weil die kosmische Gaswolke, in die das kleine Sonnensystem eingebettet war, das Licht des sterbenden Universums abschirmte. „Wann werden wir landen?" wollte Huamachuca wissen. „Die JUATAFU landet gar nicht",

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