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1364 - Auf den Spuren ESTARTUS

Titel: 1364 - Auf den Spuren ESTARTUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklärte Jordan. „Sie bleibt in einem fernen Orbit. Ich werde mit einem Beiboot zu dieser Welt fliegen. Euch steht es frei, mich zu begleiten."
    Natürlich wollten Beodu und Huamachuca mit. Und für mich galt das erst recht. Selbst wenn ich gewußt hätte, daß der Besuch sinnlos wäre und keine Erkenntnisse aus ihm gewonnen werden könnten, wäre ich mitgeflogen. Ich brauchte endlich etwas Abwechslung, denn das Leben an Bord der JUATAFU war doch sehr eintönig.
    Jordan hatte keine Einwände. Ich wunderte mich ein wenig darüber, daß er allein mit seinen drei „Gästen" diese Tour unternehmen wollte, aber ich hütete mich, ihn darauf anzusprechen.
    Eine Stunde später waren wir unterwegs nach Tara. Das Beiboot hatte die Form eines abgeflachten Eis und war etwa sechs Meter lang. Die obere Kuppel, die sich nach beiden Seiten abklappen ließ, war durchsichtig.
    Jordan stand vorn am Bug und betätigte die Steuerungen mit seinen vier Händen und vier Füßen.
    Wir hockten hinter ihm auf der einzigen Sitzbank und konnten die Monitore einsehen.
    Der Roboter ging zunächst in einen nahen Orbit. Er sammelte genauere Daten. „Es gibt in der Tat eine dünne Atmosphäre", sagte er einmal. Ansonsten war er sehr schweigsam.
    Das Beiboot ging immer tiefer. Schließlich wandte sich Jordan an den mutierten Zataramann. „Kannst du mir eine genaue Position nennen, wo sich dein Volk befinden soll? Ich entdecke nämlich keine Spuren von intelligentem Leben."
    „Zataras hinterlassen keine Spuren einer Zivilisation", antwortete Huamachuca. „Wir leben in der freien Natur wie normale Pflanzen. Die Kolonie der Großen Hundertvierundvierzig befindet sich in der Äquatorzone am Südhang des größten Gebirges. Ich weiß das genau, auch wenn ich meine Fähigkeit, ihre Nähe zu spüren, wohl ganz verloren habe."
    Jordan antwortete zunächst nichts, aber nach einer halben Umrundung des Planeten teilte er uns mit, daß er die Stelle entdeckt hätte.
    Ich löste Huamachuca aus seinen Anschnallgurten und hob ihn hoch. Gleichzeitig kippte Jordan das Gefährt etwas zur Seite, so daß der Zatara einen freien Blick nach unten hatte. „Ja!" Aus seiner Stimme klang Begeisterung. „Seht ihr den Tafelberg? Dort befindet sich die Kolonie der Großen Hundertvierundvierzig."
    Der JUATAFU-Roboter hielt im direkten Flug auf diese Stelle zu. Wenige Minuten später landeten wir auf einer sonnenbeschienenen Wiese. „Die Luft ist etwas dünn, aber atembar", teilte uns Jordan mit. „Es besteht keine Gefahr."
    Er öffnete die transparenten Halbkuppeln und kletterte hinaus. Ich half meinen beiden kleinen Freunden über die Bordkante und sprang dann hinterher.
    Die kleine rote Sonne ohne Namen verbreitete ein angenehmes Licht. Es war warm, etwa zweiundzwanzig Grad. Ein leiser Wind strich über die vielfältigen Blumen und das kniehohe Gras.
    Wir nahmen die ersten Eindrücke dieser Welt schweigend auf. Tiere entdeckte ich keine, auch keine Insekten. Wahrscheinlich bestäubten sich diese Pflanzen allein durch den Wind. Und wahrscheinlich war Tara eine reine Pflanzenwelt. Ich konnte mich nicht erinnern, diesem Phänomen schon einmal begegnet zu sein. „Nun", unterbrach Jordan die Stille, „wo finden wir dein Völkchen?"
    „Folgt mir bitte", sagte Huamachuca.
    Er bahnte sich einen Weg durch die Gräser, wobei er auf eine Anhöhe zuhielt. Ich begab mich an seine Seite und bot ihm an, ihn zu tragen, weil er mit seinen knapp siebzig Zentimetern Größe und den dünnen kurzen Wurzelbeinchen doch erhebliche Schwierigkeiten hatte, sich durch die dichten Pflanzen zu bewegen. Er nahm dankend an. „Hinter dem Hügel breitet sich ein liebliches Tal aus, die Ewige Wiese der Großen Hundertvierundvierzig", schwärmte er mir vor. „Die Zataras stehen dort in wahlloser Anordnung zwischen immerblühenden Blumen und Büschen. Ihre Blütenköpfe erstrahlen in sattem Rot, und bei Nacht erleuchten sie damit das ganze Tal. Ihre Stämme bewegen sich sanft im Wind, wenn sie lautlos miteinander ihre Erkenntnisse und Erfahrungen austauschen. Alle Zataras der Großen Hundertvierundvierzig sind gleich. Es gibt keine Rangordnung, kein Bestimmen, kein Dominieren."
    Er schwärmte noch von seinem Volk, als wir die Kuppe der Anhöhe erreichten. Jordan und Beodu hatten zu mir aufgeschlossen.
    Mein Blick fiel in ein gut zweihundert Meter durchmessendes Tal von annähernd kreisrunder Form.
    Den Rand bildeten schlanke Bäume, die mich an die Pinien Terras erinnerten.
    Das Tal selbst war

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