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1369 - Strangeness-Rhapsodie

Titel: 1369 - Strangeness-Rhapsodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch Ratber Tostan versorgt.
    Aaron Silverman dachte schreckgepeinigt an zehntausend andere Dinge, die man vielleicht ebenfalls nicht folgerichtig berücksichtigt hatte.
    Tostan erhielt schmerzstillende Mittel. Sein Wimmern verstummte. Als letzte Maßnahme entschloß sich die Medoautomatik seines Sessels, beide Teile seines Zahnersatzes zu entfernen. Jetzt konnte er wieder ungehindert atmen.
    Unter solchen Umständen flog die TS-CORDOBA auf das stärker werdende Flammen zu. Wieder begann die Kugelzelle zu schwingen; diesmal aber konstant und mit ansteigenden Werten.
    Die Zentralhauptpositronik gab Alarm. Man schien sich in einem energetisch instabilen Ausleger der Strangeness-Barriere zu befinden. Damit war der Faktor eingetreten, den Tostan erahnt hatte. Die Grenzen waren nicht fugenlos glatt wie eine Abwicklung auf einem Zeichenbrett.
    Tostan war hellwach. Seine Sinne funktionierten mit gewohnter Präzision. Die Automaten schalteten auf kabelungebundene Sprechverbindung zwischen den Medolagern um. „Alles in Ordnung", vernahm man seine Stimme. „Posy, hör auf zu klagen. Dein großer Freund ist es gewöhnt, von allen möglichen Dingen gequält zu werden. Sind eure Systeme klar?"
    Die Meldungen lief en der R
     
    *
     
    eihe nach ein. Auch der positronische Großrechner meldete sich. „Durchsage. Strukturerschütterungen, schwallbedingte Aufschaukelung der Zelle infolge instabil werdender Hyperenergien. Sie zerfallen in einigen Frequenzbereichen zu raumzeitlichen Normaleinheiten.
    Aufzeichnung läuft, Interpretation wird synchron gegeben. Notkraftwerke laufen an. Energieabgabe in Bereitstellung. Keine Schäden, keine besonderen Vorkommnisse. Bestätigung Kommandant erbeten."
    „Programmfolge wird bestätigt. Beibehalten. Gut so", gab Tostan bekannt. „Frage Zustand syntronische Rechner. Funktionieren sie noch?"
    „Einwandfrei. Verlustrate in Speicherbänken null. Angelaufene Abschirmung bislang erfolgreich. Ende."
    Weitere fünfzehn Minuten lang folgte eine Meldung nach der anderen.
    Der TSUNAMI-Raumer widerstand den auftretenden mechanischen Belastungen mühelos. Sie schienen ohnehin nur Randerscheinungen zu sein.
    Auch Massimo beschäftigte sich mit ähnlichen Überlegungen. Er konnte sie jedoch nicht mehr zu Ende führen. Die Grenzen des Normal-Erträglichen wurden so abrupt überschritten, wie es für einen Strangeness-Durchgang typisch war.
    Er empfand es wie einen Schlag mit einer elastischen, feuchtheißen Masse. In seinem Gehirn schienen Sprengkörper zu explodieren. Ein unwirklicher Schmerz überflutete den Körper - und dann war plötzlich nichts mehr.
    Die TS-CORDOBA jedoch stieß unangefochten in eine Zone der Fremdartigkeit vor. Tostan fühlte einen durchdringenden Kopfschmerz, aber diesmal verlor er nicht automatisch das Bewußtsein.
    Eine ansteigende, von Rrämpfen durchsetzte Müdigkeit peinigte ihn.
    Dennoch konnte er hören und sehen; allerdings wie durch einen dichten Schleier hindurch.
    Er wollte sprechen. Es gelang ihm nicht. Über seinem Medolager wallte grünliche Formenergie. Auch nebenan, über den anderen Sesseln, entstand die lebenserhaltende Abschirmung. Es funktionierte alles, oder fast alles.
    Schließlich unterlag Tostan einer seltsamen Trance. So überwand er den Kopfschmerz, den er, wäre er handlungsaktiv geblieben, als relativ erträglich bezeichnet hätte. Bei den drei vorangegangenen Einbrüchen in eine von null verschiedene Strangeness-Konstante hatte er vor der Geistesumnachtung unsagbare Qualen erdulden müssen.
    Die Zentralhauptpositronik beendete ihre informativen Durchsagen in dem Augenblick, als der Kommandant besinnungslos wurde. Von nun an führte sie Regie
     
    5.
     
    Wärme durchströmte seinen Körper. Es glich einem heißer werdenden Wallen, das nach und nach sein Gehirn erreichte, wo es eine wohltuende Wirkung ausübte.
    Der bohrende, nahe dem ersten Halswirbel entstehende Schmerz mäßigte sich, je mehr das warme Fluten die Oberhand gewann. „Bestens, dieRobotsderTS-32",war sein erster Gedanke. Gleich darauf wurde ihm bewußt, daß es den alten TSUNAMI-Raumer der Zweihundertmeterklasse nicht mehr gab. Er befand sich auf einem anderen Raumflugkörper, größer, machtvoller und moderner.
    Ein Wesen lachte. Bernsteingelbe Augen blitzten; Schlitzpupillen verengten sich.
    Ratber Tostan erwachte endgültig. Als die Gurtautomatik den Druck seines aufbegehrenden Körpers registrierte, gab sie programmgemäß nach. Etwas schob sich zwischen seine geschrumpften

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