0696 - Botschafter des Friedens
Botschafter des Friedens
Ein Fremder kommt – er glaubt an den Frieden und erlebt die Gewalt
von William Voltz
Mitte Juli des Jahres 3460 terranischer Zeitrechnung existiert das Solare Imperium längst nicht mehr als politische Konstellation - und zwar seit dem Tag, da Terra und Luna, mit dem größten Teil der Solarier „an Bord", die Flucht durch den Sol-Transmitter antraten. Der Planet und sein Trabant rematerialisierten nicht, wie vorgesehen, in einer abgelegenen Region der Galaxis, sondern sie landeten in einem völlig fremden Kosmos, In dem die Solarier unter Perry Rhodans Leitung alle Hände voll zu tun haben, um sich trotz widriger Umstände zu behaupten und nicht etwa sang- und klanglos unterzugehen. Ähnlich ergeht es den mit Lordadmiral Atlan und Solarmarschall Tifflor in der Galaxis zurückgebliebenen Terranern und USO-Leuten. Sie versuchen, zu retten, was noch zu retten ist, und machen dabei mit ihren Aktionen den Laren und den Oberschweren unter Leticron, den neuen Herren der Milchstraße, schwer zu schaffen.
Aber auch andere Abkömmlinge der Menschheit sind nicht gewillt, sich ohne weiteres den neuen Machthabem zu beugen. So zum Beispiel die Ertruser, auf deren Heimatwelt das Geheimnis geklärt wird, das das dritte Konzilsvolk und die „Monumente der Macht" umgibt. Nun kommt ein Vertreter der Greikos, des vierten Volkes aus dem Hetos der Sieben, ins Spiel.
Der Greiko ist ein BOTSCHAFTER DES FRIEDENS...
Die Hauptpersonen des Romans:
Kroiterfahrn - Ein Botschafter des Friedens besucht die Galaxis.
Braunter „Goethe" Schulz - USO-Spezialist auf dem Medoplaneten Tahun.
Bettahun Mtaye und Traxin Sorgol - Kollegen des USO-Spezialisten.
Hotrenor-Taak und Leticron - Der Verkünder der Hetosonen und der Erste Hetran bekommen Schwierigkeiten.
Dr. Calisa - Ein terranischer Arzt auf Tahun
Dies ist die Geschichte eines jenes Wesens namens Kroiterfahrn. Es ist ein Jammer, daß ein Terraner die Geschichte dieses Greikos erzählen muß, denn im Grunde genommen kann ein Terraner sich ein solches Wesen überhaupt nicht vorstellen.
Braunter „Goethe" Schulz - USO-Spezialist
1.
Irgendwo zwischen den Systemen Gandomar und Kreitmagon trieb eine Insel der Greikos durch den Raum. Auf ihrer Unterseite war die Insel zerrissen und aufgewühlt von kosmischen Stürmen, Sonnenwind und Meteoreinschlägen, aber über ihrer Oberseite wölbte sich eine künstliche Atmosphäre, die von mehreren Atomsonnen beleuchtet wurde.
Im Innern der Insel brannten tausend kleine Buschfeuer, um die sich Hunderttausende von Greikos versammelt hatten, um gemeinsam zu meditieren. Wenn sie in die Flammen starrten, sahen sie Dinge jenseits der Feuerstellen.
Der Rausch der Greikos war still und erhaben, und wenn sie aus ihm erwachten, gab es kein Unbehagen, sondern Zufriedenheit und Freude.
Nur Kroiterfahrn konnte an all diesen Dingen nicht mehr teilhaben.
Von Buschfeuer zu Buschfeuer war er gewandert, aber der stille Rausch wollte nicht mehr über ihn kommen. Sein Verlangen nach Meditation ließ ihn allmählich verzweifeln, die Art seiner Bewegungen ließ eine innere Hektik vermuten.
Kroiterfahrn erkannte, daß er krank war.
Seit er erfahren hatte, daß er zu den Auserwählten gehören sollte, die die befriedete Galaxis besuchen würden, fand er keine Ruhe mehr. Es war die Sehnsucht nach diesem unbekannten Paradies, die seine Gedanken beherrschte.
Nachdem er lange Zeit von Feuerstelle zu Feuerstelle gewandert war, zog er sich in ein Randgebiet der Insel zurück, wo er am Ufer eines Sees vor Erschöpfung zusammenbrach.
Ein Erzähler, der zufällig vorbeikam, fand ihn dort liegen und alarmierte die Ärzte in den Zentralgebäuden im Inselinnern.
Kroiterfahrn wurde in die kleine Klinik transportiert und untersucht. Man versetzte ihn in Tiefschlaf und maß dabei seine Gehirnströmungen. Die Ergebnisse machten deutlich, daß er sich in einem Zustand großer innerer Erregung befand.
„Er ist noch so jung, daß er seine Auswahl als Besucher der befriedeten Galaxis nicht verkraften kann", sagten die Ärzte.
„Er wurde von der Sehnsucht nach diesem neuen Paradies überwältigt, und diese Sehnsucht wird ihn aufzehren, wenn wir ihm nicht helfen."
Kroiterfahrn erwachte und sah, daß er in einem Lichtbett lag.
Die Decke über dem Raum war aufgeklappt, so daß Sonnenlicht und warme Luft in das Zimmer dringen konnten. Der Greiko brauchte nur Sekunden, um festzustellen, daß er sich noch immer auf der
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