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1381 - Romanze in Psi

Titel: 1381 - Romanze in Psi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Konfrontation mit den Hauri vor", empfahl die leise, sanfte Stimme der HARMONIE. „Wir werden sie nämlich in wenigen Minuten erreichen."
    Salaam Siin fühlte sich unsanft aus einer Konzentration gerissen, aber er war nicht böse darüber. Im Gegenteil - die speziellen Reize dieses sterbenden Universums genoß man besser aus der Distanz. Es war gefährlich, sich zu sehr in diesem düsteren Glimmen und den damit verbundenen Klängen des Untergangs zu verlieren.
    Ge-Liang-P'uo erschien in der Nähe des Ophalers, und die anderen fünf weiblichen Kartanin begleiteten sie. Eine von ihnen trug den durch einen Paratronschirm abgesicherten Kasten, in dem ursprünglich eintausend Tropfen Paratau gewesen waren, den man der Gruppe mitgegeben hatte.
    Inzwischen hatte sich einiges verändert! Die weiblichen Mitglieder der Gruppe hatten vorher alle als ausgezeichnete Esper gegolten. Damit war nun plötzlich aus. Sie hatten ihre Esperfähigkeiten verloren, und der Paratau zeigte bei ihnen keine Wirkung mehr.
    Nur Ge-Liang-P'uo, die nach eigener Aussage schon seit jeher sehr wenig Paratau gebraucht hatte, behielt ihre speziellen Kräfte. Die latenten Psi-Fähigkeiten, die offenbar bei fast jeder weiblichen Kartanin vorhanden waren, waren bei Ge-Liang-P'uo von Natur aus so stark ausgebildet, daß sie auch ohne Paratau auskommen konnte.
    Der Paratau hatte sich dennoch als nützlich erwiesen, denn Salaam Siin hatte einige der Tropfen in seine „Orgel" integriert und auf diese Weise erreicht, daß das Gerät auch auf psionischem Sektor äußerst wirkungsvoll wurde. Allerdings verbrauchte sich der Paratau auf diese Weise ziemlich schnell - wenn auch nicht so schnell, wie es bei der üblichen Art der Anwendung der Fall gewesen war.
    Während Ge-Liang-P'uo sich zu Salaam Siin gesellte, scharten sich die anderen weiblichen Kartanin um die „Orgel". Sie sahen erwartungsvoll und ein wenig besorgt drein, als stünde ihnen eine sehr schwere Aufgabe bevor. Und das war auch durchaus richtig. Sie mußten nämlich stets bereit sein, neue Tränen der N'jala anstelle der verbrauchten einzusetzen, und das fiel ihnen nicht leicht. Einmal weckte der Umgang mit den Tränen in ihnen die Erinnerung an die Fähigkeiten, die sie verloren hatten, und zum anderen neigten sie dazu, sich so sehr in die Musik des Ophalers zu vertiefen, daß sie alles andere darüber vergaßen.
    Salaam Siin machte sich in dieser Hinsicht weniger Sorgen als die Kartanin. Er hatte in der letzten Zeit gelernt, ihnen zu vertrauen, und er rechnete nicht damit, daß sie in einer so wichtigen Angelegenheit versagen würden.
    Die HARMONIE hielt frech und unbekümmert auf eine an den Grenzen des Ushallu-Systems postierte Wachstation der Hauri zu. Sie erweckte keinen Augenblick lang den Eindruck, daß ihre Insassen sich in das System einschleichen wollten oder etwas zu verbergen hatten. Und als die Hauri nach dem Woher und Wohin fragten, gab Salaam Siin sofort in scheinbarer Offenheit Antwort. „Ich bin ein fahrender Sänger", erklärte er. „Ich komme, um das Hexameron zu preisen."
    Er gab diese Auskunft singend, und er unterlegte seinen Gesang mit feierlichen Klängen, die nicht nur die Hauri beeindruckten. „Wir brauchen hier keine Gaukler!" sagte der Hauri in der Wachstation, aber es klang nicht sehr überzeugt, und Salaam Siin versetzte Ge-Liang-P'uo einen sanften Stoß. „Ich bin kein Gaukler", behauptete er, setzte noch ein paar feierliche Akkorde drauf und verließ sich im übrigen auf die Kartanin, die den Hauri sanft beeinflußte. „Ich höre es", sagte der Hauri unsicher. „Warte ein wenig."
    Salaam Siin stellte sich vor, wie der Hauri jetzt Verbindung zu seinen Vorgesetzten aufnahm, und er steigerte seinen Gesang. Seine „Orgel" machte daraus einen gewaltigen Chor, der Paratau und Ge-Liang-P'uos Kräfte kamen hinzu, und alles zusammen ergab einen Gesang zu Ehren des Hexameron, daß es den Hauri nur so in den Ohren klang. „Wohin fliegt dieses Schiff?" fragte seine Stimme. „Es ist..."
    Eine Weile blieb es still. „Ein Künstler!" entschied dieselbe Stimme dann. „Ein Künstler im Dienst unseres Glaubens. Dieser Gesang ist gefähr... ist großartig. Aber er soll sagen, welchen Planeten er anfliegen will."
    „Lob und Preis dem Hexameron!" sang Salaam Siin mit einer Inbrunst, die dem Hauri auf der anderen Seite der Verbindung geradewegs ins Gehirn fuhr. „Ich komme, um die Diener des Hexameron mit meinem Gesang zu stärken, damit sie ihre schwere Aufgabe erfüllen

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