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1389 - Straße der Skarabäen

Titel: 1389 - Straße der Skarabäen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mentaläther zu ihm flüsterte und womöglich auch Dreiecke mit drei Pfeilen in den Staub einer alten Netzgängerstation gezeichnet hatte. Rhodan konnte sich nicht erklären, weshalb der Unbekannte auf so geheimnisvolle Weise vorging. Hatte er keine andere Möglichkeit? Oder fürchtete er, Rhodan in unüberwindliche Gefahren zu bringen, wenn er zu weitgehende Eröffnungen machte? Oder machte sich nur jemand lustig über ihn?
    Der Terraner hatte damit gerechnet, daß es erneut zu einem unerklärlichen Ereignis kommen würde.
    Daher überraschte ihn die Mitteilung des Attavenno nicht allzusehr. Er nahm sie vor allem ernst und zweifelte kaum noch an ihrem Wahrheitsgehalt.
    Wenn der Traum wirklich die Eingebung eines Unbekannten war, dann mußte er den darin enthaltenen Hinweisen nachgehen.
    Es galt, den Planeten Fundoro zu finden. „Ist das alles?" fragte er. „Genügt das noch nicht?" entgegnete Beodu hitzig. „Ich hoffte, du könntest mir mehr über Fundoro verraten."
    „Tut mir leid. Mehr als den Namen weiß ich nicht. Doch. Es muß eine Sauerstoffwelt sein. Ich habe grüne Bäume in der Nähe der Pyramide gesehen. Laß mich nachdenken. Vielleicht war da noch mehr."
    „Bewohner? Irgendwelches technisches Gerät? Flugzeuge? Gleiter? Irgend etwas außer dieser Pyramide?"
    „Nein." Der Attavenno legte beide Hände an den Kopf und dachte angestrengt nach. Dann wiederholte er: „Nein."
    „Nur die Pyramide. Mitten im Wald."
    „Genau das."
    Rhodan sah sich um. Der Nebel hatte sich gelichtet. Die Feuchtigkeit hatte sich an den Mauern der Ruinen niedergeschlagen. „Kehren wir zur Kapsel zurück", sagte er. „Ich mache mir Sorgen um Nai-Leng. Irgend etwas stimmt nicht mit dem Kartanin." Beodu setzte sich in Bewegung. „Das ist mir auch aufgefallen", erklärte er. „Ich habe ihn vorhin kurz gesehen. Er war auf eine Mauer geklettert und streckte beide Arme in die Höhe. Er stand bewegungslos auf der Mauer, bis er mich bemerkte. Dann sprang er herunter und verschwand zwischen den Trümmern der Gebäude. Auf der Stirn trug er ein rotes Zeichen. Es war ein Halbkreis."
    „Seltsam", sinnierte Rhodan. „Du kannst dir auch nicht erklären, was mit ihm los ist?"
    „Ich habe keine Ahnung. In meinen Träumen ist er mir jedenfalls nicht erschienen."
    Er blieb stehen und blickte den Unsterblichen forschend an. „Was machen wir jetzt?"
    „Wir versuchen herauszufinden, wo Fundoro ist", erwiderte Rhodan. „LEDA wird den interstellaren Funkverkehr abhören. Vielleicht ist irgendwann die Rede von diesem Planeten. Notfalls fliegen wir noch einmal ins Charif-System. Könnte sein, daß wir dort einen Hinweis finden."
    Der Attavenno verschränkte die Arme vor der Brust. „Oder ich habe noch einmal einen Traum, der uns weiterhilft", bemerkte er. „Das wäre natürlich die einfachste Lösung."
    „Zu einfach", bemerkte Rhodan. „Ich glaube nicht so recht daran."
    Diese Antwort schien Beodu nicht zu gefallen. Wortlos ging er an Rhodan vorbei.
     
    2.
     
    Nai-Leng fuhr sich mit der Hand über den Schädel, der nun völlig kahl war, nachdem ihm auch die letzten Haare ausgefallen waren. Die Krallen hinterließen blutige Spuren auf der Haut. „Das Leben ist auf das engste mit der Existenz des Universums verbunden", verkündete er, nachdem er tagelang schweigend in der DORIFER-Kapsel gesessen hatte. „Zunächst, bei der Entstehung des Universums, gibt es kein Leben. Aber dann - wenn die Materiemassen sich in der Leere des Universums ausbreiten - entwickelt es sich. Es wird aus der leblosen Materie geboren, und es behält seine Lebenskraft. Es ist unsterblich, und es breitet sich aus wie die Materie. Je mehr Welten aus dem rotierenden Urstoff entstehen, desto mehr Leben entwickelt sich."
    Er blickte Rhodan und Beodu beschwörend und ein wenig ängstlich zugleich an, als habe er Angst, daß sie ihn unterbrechen und ihm nicht länger zuhören würden. „Ich habe die letzte Wahrheit entdeckt", behauptete er. „Ich kenne nun die wirklichen Zusammenhänge."
    Rhodan war erschüttert. Er war sich dessen sicher, daß der Kartanin seine geistige Gesundheit verloren hatte, daß sich sein Geist zunehmend verwirrte. Er wußte jedoch nicht, wie er ihm helfen konnte. „Versteht ihr mich?" fuhr Nai-Leng fort. „Das Leben vermehrt sich auf den Planeten in rasender Eile, und es wird nicht durch den Tod unterbrochen. Der Tod ist nur eine andere Form des Lebens, eine andere Form der Energie. Und im gleichen Maß, wie sich das Leben vermehrt,

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