1389 - Straße der Skarabäen
Straße der Skarabäen
Einem Traum auf der Spur - zur Pyramide der Psiphrenier
von H. G. Francis
Schier unglaubliche Vorgänge spielen sich in den Jahren 447 und 448 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ab: Eine komplette Galaxis wird in vier Schüben aus dem sterbenden Universum Tarkan in „unseren" Kosmos versetzt.
Daß bei diesem Transfer Hangays nicht alles nach Plan verlaufen kann, ist angesichts der Größe des Unterfangens keine Überraschung. Daß aber die Anhänger des Hexameron diesen Transfer verhindern möchten, weil sie lieber den Tod eines Universums wünschen, bleibt für die Terraner und die anderen Zeugen dieser Vorgänge nicht nachvollziehbar. Auf beiden Seiten der „unsichtbaren Grenze" zwischen beiden Universen sind mittlerweile Aktivatorträger unterwegs: Der Terraner Perry Rhodan und der Arkonide Atlan wirken bereits im Universum Tarkan, während Reginald Bull mit einer Flotte den Vorstoß in dieses Universum beabsichtigt.
Handlungsebene des zweiten Teils dieses PERRY RHODAN-Doppelbandes ist das dritte Viertel der Galaxis Hangay. Dieses Hangay-Viertel ist zur Handlungszeit noch nicht nach Meekorah versetzt worden, sondern befindet sich noch im Universum Tarkan. Haupthandlungsträger sind Perry Rhodan und seine zwei Begleiter: Beodu, der Attavenno, und Nai-Leng, der Kartanin. Die drei unterschiedlichen Wesen folgen einem Traum – auf der STRASSE DER SKARABÄEN...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Terraner folgt einer heißen Spur.
Beodu - Der Attavenno hat wieder einen Traum.
Nai-Leng - Perry Rhodans kartanischer Begleiter.
Crashkhat und Dramthar - Zwei Nakken im Dienst des Hexameron.
Thralakra - Ein psiphrenischer Nakk.
1.
Nai-Leng blickte Perry Rhodan an, als habe er ihn nie zuvor gesehen. Sein Schädel war nahezu kahl. Nur an den Wangen und unter dem Kinn hielten sich noch ein paar Fellinseln, und auch sie sahen aus, als ob sie sich schon im nächsten Moment ablösen würden. Die letzten Schnurrbarthaare waren ausgefallen.
Auf der Stirn leuchtete in dicker roter Farbe ein nach unten offener Halbkreis. Rhodan vermutete da zunächst, daß er eine aufgehende Sonne symbolisieren sollte. „Wo warst du?" erkundigte er sich. „Laß mich bloß durch!" forderte der Kartanin mit schwerer Stimme.
Seine Zunge schien ihm nicht so recht gehorchen zu wollen, und Rhodan fragte sich unwillkürlich, ob Nai-Leng irgendwo in der Wildnis von Ram, wie er den vierten Planeten der gelben Sonne genannt hatte, so etwas wie einen „guten Tropfen" aufgespürt hatte. „Was ist los?"
„Nichts. Ich habe nur keine Lust, hier draußen herumzustehen", erwiderte der Kartanin.
Rhodan gab den Weg ins Innere der DORIFER-Kapsel frei, und Nai-Leng bewegte sich ungeschickt an ihm vorbei. Er schwankte leicht und wäre gegen ihn gekippt, wenn er ihm nicht ausgewichen wäre. Der Kartanin stützte sich an der DORIFER-Kapsel ab, um nicht zu fallen. „Du bist über acht Stunden lang weg gewesen. Meinst du nicht, daß du mir irgend etwas dazu sagen solltest?" Der Kartanin wandte sich Rhodan wieder zu. „Warum?"
„Es könnte wichtig sein."
„Nicht für dich."
„Für uns alle drei."
„Ist aber nicht wichtig."
„Wie du willst."
Rhodan deutete auf den roten Halbkreis. „Erlaubst du mir zu fragen, was das zu bedeuten hat?"
„Das geht dich nichts an. Ich frage dich auch nicht nach deinen religiösen Überzeugungen und Empfindungen. Das Blutsymbol gehört mir allein." Nai-Leng rülpste verächtlich und verschwand im Innern der Kapsel. „Hast du irgend etwas Ungewöhnliches beobachtet?" fragte der Terraner.
Er sprach die Kapsel an. „Tut mir leid", antwortete LEDA. „Nichts über das hinaus, was ich dir bereits gemeldet habe. Die Verbindung zu dem Kartanin war über mehr als zwei Stunden unterbrochen, als er draußen war. Nai-Leng hat auf meine entsprechenden Fragen nicht geantwortet. Er scheint dieser Unterbrechung keine Bedeutung beizumessen."
„Eigenartig."
Rhodan fühlte sich unbehaglich. Nai-Leng war anders als sonst. Nie zuvor hatte er sich ihm gegenüber so verhalten. Vergeblich fragte er sich, was der Grund dafür war. Hatte der Kartanin irgend etwas zu sich genommen, das ihn verändert hatte? War er, irgend jemandem begegnet, der nun Einfluß auf ihn ausübte? Oder lagen gar keine äußeren Faktoren für sein befremdliches Verhalten vor? War in ihm selbst etwas geschehen, was alles erklärte? Hatte es womöglich mit religiösen Vorstellungen zu tun? Fragen
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