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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwunden war, aber noch legte das Licht seinen Weg durch das All zurück. Über zehntausend Jahre würde es an der Position der CIMARRON noch dauern, bis das Licht des ersten Viertels hier erlosch. Solange war es noch unterwegs, und wenn die Hyperortung nicht gewesen wäre, so hätten die Raumfahrer glauben können, diese Galaxis sei tatsächlich noch vollständig.
    Ein wenig wurde ihm bewußt, welch grandiose Leistung die Kartanin und die anderen Völker der Kansahariyya in den vergangenen Jahrzehntausenden vollbracht hatten, damit die Flucht einer ganzen Galaxis aus dem Sterbenden Universum stattfinden konnte.
    Ja, ESTARTU war damals zu einer einzigartigen Hilfsaktion aufgebrochen und seitdem verschollen. Es war zweifelhaft, ob man heute, nach 55.000 Jahren, noch eine Spur der Superintelligenz finden würde. „Keine Feindschiffe in der Nähe. Wir erhalten eine Reihe von Funksprüchen aus dem System. Sie sind nicht an uns gerichtet. Es herrscht eine starke energetische Aktivität, Bully!"
    „Danke, Ian!" lan Longwyn, der Erste Pilot und eigentliche Kommandant der CIMARRON hatte es sich nicht nehmen lassen, das Schiff auf der letzten Etappe zu seinem vorläufigen Ziel selbst zu fliegen. Jetzt, nachdem der Metagrav-Vortex erloschen war, tat er das, was er als selbstverständlich annahm. Mit siebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit flog er auf das System zu, dessen mathematischer Rand sich keine Lichtstunde mehr entfernt befand. Für Raumverhältnisse in einem fremden Universum, in dem sich die fortschreitende Entropie auch auf den Raumflug auswirken mußte, etwa in Form von höherem Energieverbrauch der Anlagen war es eine Punktlandung, die sie gemacht hatten. Lalande Mishkom, auch Lalla genannt, quittierte es mit einem Spruch aus dem Land ihrer Väter, doch niemand hörte wirklich zu. Alle Augen waren auf den Panoramabildschirm gerichtet.
    Noch gab es keinen Funkkontakt. Noch waren sie nicht entdeckt worden. Bully beschlich dennoch ein Gefühl der Beklemmung. Lag es daran, daß er an Irmina Kotschistowa dachte, die Frau, die einst mit ihm das Schicksal eines Toshin geteilt hatte? Damals war er ihr ein wenig nähergekommen, aber er hatte sich nie völlig zu ihr hingezogen gefühlt. Umgekehrt war es ebenso gewesen.
    Dennoch freute Bully sich auf das Wiedersehen mit ihr, die zusammen mit Atlan und dem Galaktischen Expeditionskorps nach Tarkan geflogen war. Und er fragte sich wiederholt nach seinen Gefühlen zu ihr.
    Gucky kehrte zurück. Er wollte sich die wichtigen Augenblicke nicht entgehen lassen. Er stemmte die Hände in die Hüften. Ohne die Augen vom Panoramaschirm zu nehmen, wandte er sich an Bully. „Wie vom Erdboden verschluckt", stellte er fest. „Niemand weiß, was er getrieben hat. Es ist fraglich, ob Vling sich noch an Bord befindet!"
    Bully hob den Kopf. Vling hatte zunächst selbst nicht gewußt, wie lange ES ihn an Bord lassen würde.
    Aber ergab sein Verschwinden jetzt einen Sinn? „Aha!" Gucky wechselte abrupt das Thema. „Hier sind wir richtig. Wir werden die Spur zu Atlan finden.
    Der alte Arkonidenhäuptling wird sich wundern, wenn ich ihm den Marsch blase!"
    Bully runzelte die Stirn, lachte dann dröhnend auf. „Du hast es ihm noch immer nicht vergessen, daß er ohne dich nach Tarkan abgeflogen ist", prustete er. „Kleiner, du machst mir Spaß. Wie willst du dich denn revanchieren?"
    „Das laß meine Sorge sein!"
     
    2.
     
    Der blauweiße Riesenstern flammte auf dem Panoramabildschirm und verlor ein wenig an Intensität, als die Automaten der CIMARRON zusätzliche Blenden in die Aufnahmeoptiken schalteten. Der Stern besaß die dreißigfache Masse Sols, der auch in Tarkan als Vergleichsstern herangezogen wurde. Der Riese gehörte zur Spektralklasse B5 II und befand sich etwa zehntausend Lichtjahre vom galaktischen Zentrum Hangays entfernt und etwa fünftausend Lichtjahre von der Schnittlinie zum zweiten Viertel. Die Ortung hatte einen planetenähnlichen Begleiter vom Typ Brauner Zwerg ausgemacht mit neunundvierzig Monden verschiedener Größe. Beim Anblick des seltsamen Systems hielten manche Besatzungsmitglieder unwillkürlich den Atem an. „Das hatten wir doch schon mal!" lan Longwyn hielt es nicht mehr in seinem Sessel. Er durchschritt das Oval von fünfzehn Metern Länge und zehn Metern Breite, von dem aus der Raumer gesteuert wurde. Er eilte an den Stationen der Spezialisten vorbei, die an den Wänden aufgereiht waren. Er umrundete die Zentrale ein halbes Mal, kehrte dann jedoch

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