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Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02

Titel: Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der Elfen
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 Prolog
      
    Auf der Welt herrschte einst Friede. Nach der alten Religion hatten die vier Stämme der Göttin Dana, die Tuatha De Danann, die Mittlere Erde erhalten, um sie
    unter sich aufzuteilen: die Menschen das Meer und die Küsten, die Zwerge die Berge, die Elfen die riesigen Wälder und die Dämonen das Volk der Ungeheuer das Land von Gorre, die Fernen Lande jenseits der Berge. Und jedem Volk wurde ein Talisman anvertraut, gleichsam ein Viertel der göttlichen Macht, um das Fortbestehen der Stämme auf ewig zu sichern: Den Elfen fielen das Wissen und der Kessel von Dagda zu; den Menschen die Königsherrschaft mit dem Stein von Fal, dem Fal Lia, der ächzte, sobald sich ein rechtmäßiger König näherte; den Ungeheuern Raserei und Gewalt, mit der Lanze von Lug; und die Zwerge wurden mit dem Reichtum bedacht, dank des Schwertes von Nudd. Ein goldenes Schwert, das sie kontinuierlich, von Generation zu Generation mit den schönsten Edelsteinen schmückten, die sie in ihren Bergen fanden. Dieses Schwert hieß Caledfwch in der Sprache der Zwerge, Excalibur in der der Menschen.
    Und dann kam der Tag, an dem unter den Menschen die alte Religion in Vergessenheit geriet und sie an nichts mehr glaubten, nicht einmal mehr an Gott, trotz der Mönche. Allein die königliche Macht des Fal Lia diente ihnen als Religion, und ihre Herrschsucht verleitete sie zu dem Glauben, dass sie das & nbsp;auserwählte Volk seien, dem es beschieden sei, über die Erde zu regieren.
    Am Ende eines langen Krieges gegen die Dämonen ersann der König der Menschen, Pellehun, mit Hilfe seines Seneschall einen Plan, der eine Seite gegen die andere aufwiegeln sollte, das Volk der Elfen gegen das der Zwerge, und dabei seine eigene Macht stärken.
    Der Talisman der Zwerge wurde von Gael gestohlen, einem Grauen Elf, Mitglied der allmächtigen Gilde der Diebe und Mörder, die dem Seneschall Gorlois unterstand. Die Zwerge waren bereits gerüstet zum Krieg, um Caledfwch zurückzuerobern, aber eine Abordnung aus Vertretern jedes Volkes, angeführt von Lliane, der Königin der Hohen Elfen, wurde ausgesandt, die versuchen sollte, den Frieden zu retten. Unglückseligerweise sah die Gilde sich vor, und so wurde Gael zwar gefunden, ermordet von einem Teilnehmer der Expedition, doch sein Geheimnis nahm er mit sich ins Grab, und die letzten Überlebenden, Lliane und der Ritter Uther, bemerkten zu spät, dass sie Opfer eines Komplotts waren. Es war zu spät, um einen aberwitzigen Kampf zwischen den Zwergen vom Schwarzen Berg und den Sumpfelfen zu verhindern, zu spät, als dass die Menschen, selbst im Herzen von Loth, hätten versuchen können, die Zwerge, die dort noch lebten, auszurotten, ebenso wenig wie ihren König Baldwin.
    Das Nichtwiedergutzumachende war geschehen.
    Excalibur war von da an in den Händen von Pellehun, und die Herrschaft der Menschen über die Gesamtheit der Völker schien unausweichlich.
     

 I
Die Schlacht
      
    Langsam und schweigend. Wie ein Strom aus grauer Lava, der aus den Eigeweiden eines Berges gespien wird, scharten sie sich in dichten Reihen unter den Oriflam-
    men der großen zwergischen Herrschergeschlechter zusammen. Und diese nicht enden wollende Flut bewaffneter Krieger überrollte nach und nach die ganze Ebene, ohne Geschrei oder Hornklänge, wobei sie in ihrer Lautlosigkeit nur umso furchterregender wirkte. Es war noch früh, und die ersten Sonnenstrahlen tauchten das Gras in ein kaltes Licht, in dem die Tautropfen zu glitzern begannen. Das Heer des Königs hatte für die Nacht sein Lager am Fuß der Roten Berge errichtet, und die Armee der Menschen war im Morgengrauen starr vor Kälte erwacht. Als sie die Augen aufschlugen, fühlten alle, gleich ob Ritter oder Fußvolk, wie ihnen das Herz stockte bei dem grässlichen Anblick, den diese gigantische Horde bot. Die Blicke wandten sich König Pellehun und seinem Seneschall zu, die unbewegt auf ihren Streitrössern verharrten, einander zum Verwechseln ähnlich mit ihrem grauen, geflochtenen Haar und ihren einfachen blau-weiß gestreiften Waffenröcken über der Rüstung, ebenso eisig und schweigend wie das Heer der Zwerge, als sei ihnen die Schlacht, die sich da ankündigte, völlig gleichgültig.
    Die Menschen liefen zurück in ihre Reihen, getrieben von den Sergeants, mit klopfenden Herzen und bleiernen Armen, und eine Weile übertönten die lauten Befehle, das Trappeln der Schritte und das Wiehern der Pferde die Angst. Dann hieß es erneut warten. In der Mitte der

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