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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jenen Planeten, die unter den Benguel zu leiden hatten. Es gab auch in Hangay genug unbewohnte Welten, auf die man diese Plagegeister umdirigieren konnte. Natürlich mußte man dies behutsam tun. Wenn Nikki Frickel die Benguel nicht leiden konnte, dann bedeutete dies nicht, daß sie bereit war, sie im negativen Sinn zu manipulieren. Aber vielleicht half Oogh at Tarkans Entdeckung ihnen ja auch, die Benguel in ihrem sonstigen Verhalten zu beeinflussen.
    Oogh at Tarkan riß die Terranerin aus diesen angenehmen Vorstellungen, indem er sagte: „Es ist nicht meine Entdeckung. Irgend jemand kennt den wunden Punkt der Benguel und benutzt ihn bereits. Narna ist das uralte Signal zum Sammeln."
    Nikki Frickel starrte den Kartanin entsetzt an.
    Kommt nach Narna, Brüder!
    Wenn Oogh at Tarkan recht hatte, dann würde kein Benguel diesen Ruf ignorieren können. Über den Planeten, von dem dieser Funkspruch ausging, wußte man bisher nur sehr wenig, aber es schien sich um eine ganz durchschnittliche Welt zu handeln. Und von den Benguel mußte es viele Milliarden geben, denn sonst hätten sie in Hangay nicht zu einer solchen Plage werden können.
    Es war höchst unwahrscheinlich, daß all diese unzähligen Benguel auf Narna Platz finden würden und dort überleben konnten.
    Was immer da im Gang war - sie mußte es verhindern, oder sie würde nie wieder den Mut haben, in einen Spiegel zu sehen. „Wir fliegen nach Narna!" nickte sie. „Und zwar sofort."
    „Ich glaube nicht, daß den Benguel auf Narna eine Gefahr droht!" sagte Oogh at Tarkan. „Dein Wort in Gottes Ohr!" wünschte Nikki Frickel. „Aber ich möchte mich lieber nicht zu sehr darauf verlassen, daß es dort auch ankommt."
    Sie stand auf und ging zur Tür. „Das Zeichen!" rief Oogh at Tarkan ihr nach. „Denk doch an das Zeichen, das wir auf Waliki gesehen haben!"
    Eisberge hatten sich verschoben und im Meer von Waliki das Symbol des Dritten Weges geformt - das Zeichen ESTARTUS.
    Wenn Nikki Frickel zu diesem Zeitpunkt noch einen Grund gebraucht hätte, der Sache mit dem Funkspruch nachzugehen, dann hatte Oogh at Tarkan ihn ihr in diesem Augenblick geliefert.
     
    2.
     
    Aus einer Distanz von achtzehn Lichtjahren wurde klar, daß der einsame Planet so einsam nicht mehr war. Die SORONG ortete zahlreiche Raumschiffe, die alle miteinander nur ein Ziel hatten: Narna. Es war eine seltsam einseitige Angelegenheit, denn der gesamte Raumschiffsverkehr führte nur in das System hinein. Kein einziges Raumschiff schien Narna zu verlassen.
    Abgesehen davon schien sich auch niemand für die SORONG zu interessieren. Inzwischen hatte die gelbe Sonne Narnas auch einen Namen bekommen. Wido Helfrich hatte sie „Mystikon" getauft.
    Nikki Frickel hielt diese Taufe für eine ziemlich nutzlose Sache, denn wer immer auch den mysteriösen Funkspruch ausstrahlte: Er war vor den Galaktikern auf Narna gewesen und hatte sicher auch der Sonne bereits einen Namen gegeben.
    Da jeder Versuch, per Hyperfunk mit den Fremden zu sprechen, erfolglos blieb, der Anflug nach Narna aber andererseits offensichtlich völlig ungefährlich war, gab die SORONG einen Teil ihrer Vorsicht auf, und wenig später wußte man mehr über diesen seltsamen Planeten.
    Es war eine große, schöne Welt mit ausgeglichenem Klima, großen Meeren und fünf Kontinenten, von denen einer - etwas größer als das terranische Afrika - sich zu beiden Seiten des Kontinents erstreckte.
    Dort befand sich der Sender.
    Inzwischen waren bereits viele Millionen Benguel auf Narna eingetroffen, und es kamen immer mehr. Sie kamen in ihren riesigen, seltsam geformten Raumschiffen, die an Zusammenballungen von Seifenblasen erinnerten und die sich - weit oberhalb der Atmosphäre - in viele kleine Einzelschiffe auflösten. Diese kleinen Schiffe landeten und entließen Scharen von Benguel.
    Es war offensichtlich, daß die Benguel dem Ruf des Senders folgten und nicht etwa nur aus irgendeinem Zufall Narna heimsuchten. Jeder Benguel war bestrebt, sich in der Nähe des Senders niederzulassen. Da sich der Sender aber in einem wilden, schwer zugänglichen Gebirge befand, war dieser Vorsatz nur bedingt in die Tat umzusetzen. Nur die kleinsten, wendigsten Einheiten konnten es wagen, in die engen Täler einzufliegen. Die meisten Schiffe mußten draußen in der Ebene landen - keine schlechte Alternative, denn das Land war dort reich an Vegetation und sehr fruchtbar. Die Benguel wußten mit diesem Reichtum allerdings vorerst nicht viel anzufangen.

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