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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zumindest in diesem Stadium der Entwicklung.
    Was Nikki Frickel daran erinnerte, daß sie ihre Organisation eigentlich umtaufen sollte. Sie überlegte schon seit einiger Zeit, ob sich nicht eine Bezeichnung finden ließ, die sich auf HICK abkürzen ließ - ein Gedanke, bei dem sie innerlich kichern mußte, vor allem dann, wenn sie sich die dummen Gesichter einiger Leute vorstellte, falls es ihr gelang, einen solchen Namen durchzuboxen. Aber bisher war ihr der nötige Geistesblitz noch nicht gekommen.
    Jedenfalls waren sie nun in Hangay - in jenen drei Vierteln, die sich in Meekorah befanden - und warteten.
    Sie warteten darauf, daß die Hauri miteinander sprachen. Überall in den drei Vierteln der Galaxis verteilt hingen Raumschiffe der PIG regungslos im All, umgeben von einem weitgespannten Netz von Sonden, die jeden Piepser auf dem Hyperfunksektor auffingen und an die Schiffe weiterleiteten.
    Hangay war eine alte, von sehr vielen raumfahrenden Zivilisationen bevölkerte Galaxis, und der Funksalat, den die Sonden auffingen, war dementsprechend bunt garniert. Menschen hätten Jahre gebraucht, um auch nur einige Stunden Funkverkehr auseinanderzusortieren, zumal sich nicht nur aktuelle, sondern auch uralte, verirrte Sendungen darunter befanden - die Sonden waren sehr empfindlich. Darum blieb es den künstlichen Gehirnen überlassen, alles, was haurisch war, aus diesem Durcheinander herauszufiltern.
    Diese künstlichen Gehirne hatten eine schier endlose Geduld - die Menschen nicht. Und so zerrte dieser Teil des Unternehmens gehörig an den Nerven der Raumfahrer - besonders deshalb, weil man zumindest in der SORONG noch immer keinen einzigen Hauri-Stützpunkt ausgemacht hatte.
    Die wenigen haurischen Signale, die man bisher aufgefangen hatte, waren von beweglichen Objekten ausgegangen und obendrein uninteressant, Schiffzu-Schiff-Kommunikationen einfachster Art, nichtssagend und banal.
    Ehre dem Herrn Heptamer!
    Zur Hölle mit den Hauri! dachte Nikki Frickel.
    Warum konnten sich die Kerle in den Schiffen nicht zur Abwechslung mal darüber unterhalten, woher sie kamen und wohin sie gingen?
    Das Dumme daran war, daß die SORONG - wie eben alle anderen Suchschiffe auch - Funkstille halten mußte. Eine Spinne im Netz tut gut daran, sich still zu verhalten, um ihre Beute nicht zu verscheuchen.
    Andererseits ist es einer Spinne auch herzlich gleichgültig, ob ihre Nachbarin bereits eine Beute erwischt hat oder nicht. Die Leute in der SORONG dagegen hätten sehr gerne gewußt, ob eines der anderen Schiffe bereits einen Erfolg zu 'verzeichnen hatte. „Wenn wir nicht bald etwas finden, werden wir die Position wechseln", entschied Nikki Frickel.
    Das war genau der Augenblick, in dem Muron Feyerlinck nach ihr rief.
     
    *
     
    „Kartanischer Informationskode", sagte Muron Feyerlinck, als Nikki Frickel neben ihm stand. „Aber ein höchst merkwürdiger Text."
    Das mußte wohl so sein, denn sonst hätte die Syntronik diesen Funkspruch gar nicht erst beachtet.
    Schließlich lautete ihr eigentlicher Auftrag, nach haurischen Signalen zu suchen - von den Kartanin war keine Rede gewesen. „Ich will es hören!" verlangte Nikki Frickel.
    Die Syntronik lieferte eine Übersetzung. „Ihr wißt, daß die Zeit der Reife nahe ist. Kommt nach Narna, Brüder."
    „Was ist das - Narna?" fragte die Kommandantin der SORONG. „Der Standort des Senders - jedenfalls nehmen wir das an. Es werden Koordinaten angegeben, mit denen wir im Augenblick noch nicht allzuviel anfangen können, aber wir haben den Sender angepeilt. Der Spruch kommt aus einem rund eintausendvierhundert Lichtjahre entfernten Sonnensystem."
    Nikki Frickel sah Muron Feyerlinck nachdenklich an. „Nun gut", murmelte sie. „Aber mit unserem Auftrag dürfte das nichts zu tun haben."
    „Bist du sicher?" fragte der Astrogator. „Nein", gab Nikki Frickel bereitwillig zu. „Zeit der Reife - das erinnert mich an Waliki. Vielleicht sind es die Benguel."
    „Oder Wesen, die die Benguel mit derartigen Sprüchen anlocken wollen", meinte Muron Feyerlinck. „Kartanin, Vennok, Hauri - soviel wir wissen, sind die Benguel in Hangay ziemlich unbeliebt. Falls da jemand eine Gemeinheit plant, sollten wir vielleicht mal nach dem Rechten sehen."
    „Dir juckt wohl das Fell, wie?" fragte Nikki Frickel spöttisch. „Es könnte auch sein, daß das Ganze nichts mit den Benguel zu tun hat, sondern daß die Hauri dahinterstecken", fuhr Muron Feyerlinck unbeeindruckt fort. „Es könnte ein Signal für

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