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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Müdigkeit. Niemals wäre er unter normalen Umständen so plötzlich eingeschlafen, und auf keinen Fall wäre er auf die verrückte Idee gekommen, das Schiff zu sichern. Der Ausdruck war irreführend: Wenn sämtliche Aggregate ausgeschaltet waren, hatte das Schiff keine Möglichkeit mehr, sich zu wehren.
    Er, der Mentalstabilisierte, war in eine Hypnofalle getappt! Fremder Einfluss hatte ihm unwiderstehliche Müdigkeit suggeriert und ihn veranlasst, die CIMARRON in den Zustand der Wehrlosigkeit zu versetzen. Die Bewohner dieses Planeten mochten noch keine Raumfahrt betreiben und nichts von Hyperenergie verstehen. Aber in den magischen Künsten der Suggestion und der Hypnose kannten sie sich aus. Wo waren die anderen? Hielt man sie auch gefangen? Aus der Kühle des Raumes und der Abwesenheit von Fenstern schloss er, dass er sich unter der planetaren Oberfläche befand. Er pochte an die Wand, aber schon beim ersten Versuch erkannte er, dass er sich auf diese Weise mit niemandem würde verständigen können. Die Geräusche, die der klopfende Knöchel erzeugte, klangen hell und ohne Echo. Es lag mindestens ein Meter Fels zwischen dieser Zelle und der nächsten.
    Die Mutanten! Sie waren die einzigen, die helfen konnten. Fellmer Lloyd und Gucky konnten die Gedanken der Fremden lesen, die sie in die Falle gelockt hatten. Gucky und Ras Tschubai besaßen die Fähigkeit der Teleportation. Man konnte sie nicht einsperren. Auch mit Ge-Liang-P'uo, der kartanischen Mutantin, war zu rechnen.
    Es sei denn, dachte er, plötzlich ernüchtert, die hypnotische Beeinflussung hat auch die paranormale Begabung der Mutanten lahmgelegt. Er horchte auf, als an der Tür ein Geräusch ertönte. Die Tür schwang auf. Ein hageres, hochgewachsenes Wesen erschien in der Öffnung. Perry Rhodan starrte es an, als hätte er ein Gespenst vor sich. Der Fremde hatte kleine Augen, die tief in den Höhlen saßen und ihre Anwesenheit nur durch ein leises Funkeln verrieten. Er trug eine khakifarbene Kutte, und sein Schädel war kahlrasiert. Das erklärt alles, fuhr es Perry Rhodan durch den Sinn. Die Hauri waren schon immer Meister des psionischen Handwerks gewesen.
    Der Hagere trat in die Zelle und schloss die Tür hinter sich. Perry Rhodan saß noch immer nackt auf dem aus Zweigen aufgeschütteten Lager und sah zu der ausgemergelten Gestalt auf.
    Der Hauri sagte etwas, das Rhodan nicht verstand. Er sprach Haurisch zur Not, hatte sich jedoch selbst während des Aufenthalts auf Cheobad zumeist auf seinen Translator verlassen. Was der Hagere sprach, schien ihm ein Dialekt zu sein, der erheblich von der haurischen Hochsprache abwich. „Ich verstehe dich nicht", erklärte er auf Hangoll. „Gib mir meine Kleider wieder. Eines von ihnen enthält ein Gerät, das dich mir verständlich macht."
    „Das wird nicht nötig sein", antwortete der Hauri in derselben Sprache und mit einer guten Portion Hochmut obendrein. „Ich kann auch wie die Ungläubigen sprechen."
    „Das ist gut", lobte Perry Rhodan. „Dann kannst du mir auch sagen, warum man uns so hinterhältig überfallen hat, obwohl wir doch in Frieden kamen."
    „Ihr seid Ungläubige", antwortete der Hauri. „Das erkannten wir allein schon an den grässlichen Geräuschen, die ihr über uns ausschüttetet, während eure Raumschiffe zur Landung ansetzten." So viel für Friedenspropaganda mit Ophal-Musik, dachte Perry Rhodan grimmig. Zu dem Hageren sagte er: „Wir sind nicht ungläubig. Wir kennen das Buch Hexameron, und die Gebote des Herrn Heptamer sind uns wichtig."
    Der Hauri verzog das Gesicht. „Das mag sein", sagte er. „Aber die Götter der Nacht sind euch fremd."
    „Wer sind die Götter der Nacht?"
    „Ich bin hier, um dich im Glauben an die nächtlichen Götter zu unterrichten", erklärte der Ausgemergelte. „Mein Name ist Sattavankual, mein Beruf Glaubenslehrer. Es ist nämlich so, dass dei' große Mamoch von Zuul euch erst dann die Freiheit zurückgibt, wenn ihr den rechten Glauben angenommen habt."
    „Das. meinst du", sagte Perry Rhodan auf terranisch, und als der Hauri ihn verwirrt anblickte, fuhr er auf Hangoll fort: „Erzähl mir also von den Göttern der Nacht." Sattavankual blieb unmittelbar vor der Tür stehen. Perry Rhodan nahm's mit Missfallen zur Kenntnis. Der Hagere wirkte wachsam.
    Es würde nicht leicht sein, an ihn heranzukommen. „Zuerst musst du ihre Namen lernen", erklärte der Hauri. „Sie heißen und ich rate dir, die Namen so rasch wie möglich in deinem Gedächtnis zu

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