Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten, ihrerseits Covars Begleiter zu beobachten, so würden sie damit nicht viel Erfolg haben. Die Männer hatten sich in ihre grauen Umhänge aus Drachenleder gehüllt und standen so still, daß es selbst aus der Nähe schwer war, sie zwischen den Felsen zu erkennen. „Ihr könnt in die Siedlung zurückkehren", sagte Covar zu Dujan. „Mit den Fremden werde ich auch allein fertig."
    „Das ist gefährlich!" gab Dujan zu bedenken. „Nicht für mich", gab Covar kurz angebunden zurück. „Aber warum willst du für diese Fremden dein Leben riskieren?" fragte Dujan wütend. „Sie sind es nicht wert. Ich bestehe darauf, daß du mit uns kommst!"
    „Willst du mir Befehle erteilen?" fragte Covar erstaunt.
    Dujan zuckte ein wenig zusammen. „Nein", murmelte er wesentlich ruhiger. „Aber ich möchte wenigstens wissen, warum du es tust."
    „Ich möchte nicht darüber sprechen."
    „Aber ich werde berichten müssen..."
    „Das erledige ich schon selbst, sobald ich Zeit und Gelegenheit dazu habe. Geh jetzt, und nimm die anderen mit."
    Dujan blieb demonstrativ stehen, aber als Covar schwieg und seinen Begleiter keines Blickes mehr würdigte, mußte Dujan wohl oder übel begreifen, daß der Auserwählte nicht die geringste Absicht hatte, sich umstimmen zu lassen.
    Seufzend ging er davon, suchte sich eine günstige Stelle und gab den anderen ein Zeichen. Sie schnallten die langen Bündel aus dünnen Röhrenknochen und grauen Häuten von ihren Rücken, machten die Gleiter flugbereit und vertrauten sich den stürmischen Winden von Bugaklis an. Wie Drachen segelten sie davon.
    Covar Inguard sah ihnen nach und nickte zufrieden. Sie würden lange vor ihm die Siedlung erreichen, aber das kümmerte ihn nicht. Zumindest war er jetzt für einige Zeit vor ihren ständigen Fragen sicher.
    Natürlich hätte er ihnen sagen können, warum er trotz allem an den Fremden interessiert war. Rhodan und Atlan hatten zwar deutlich zu verstehen gegeben, daß sie nicht mit jedem über das Geheimnis sprechen wollten, aber das brauchte Covar Inguard nicht zu kümmern. Die Regeln, nach denen die Fremden sich richteten, gingen ihn nichts an, und befehlen konnten sie ihm schon gar nichts. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Sie hatten es auch gar nicht erst versucht.
    Aber irgendwie hatte er ein seltsames Gefühl bei der ganzen Sache. Diese Fremden hatten behauptet, die Urheimat Terra zu kennen, das Gelobte Land namens Milchstraße und all die anderen geheimen Orte, von denen nur in den Legenden und im Buch Log die Rede war. Vielleicht war es besser, Nathan und den Ältesten die Entscheidung darüber zu überlassen, ob man solche Geschichten unters Volk bringen sollte.
    Covar Inguard war sich noch nicht ganz sicher darüber, ob er die Fremden auf den Berg Terrania und somit in die Reichweite der Ältesten bringen sollte. Voller Zorn hatte er die Wettkampfstätte verlassen, aber wenn er ehrlich war, dann mußte er zugeben, daß er in erster Linie aus der Nähe der toten Mördermajestäten geflohen war. Das brutale Vorgehen der Fremden, der Einsatz ihrer Wunderwaffen, die grausame Kompromißlosigkeit ihrer Kampfweise - das alles hatte ihn erschreckt.
    Inzwischen hatte er ein wenig Abstand von den Ereignissen gewonnen, und er mußte - widerwillig zwar - vor sich selbst zugeben, daß das Verhalten der Fremden durchaus erklärbar war.
    Sie hatten wahrscheinlich noch nie einen Schwarm von Mördermajestäten in Angriffsformation gesehen. Es war ein Anblick, bei dem auch einem sehr tapferen Mann das Blut in den Adern gefrieren konnte. Sie hatten sich bedroht gefühlt und zugeschlagen. Das war leicht zu verstehen.
    Aber sicher hatten sie über die furchtbare Wirkung ihrer Waffen Bescheid gewußt, und das war der Punkt, an dem Covar Inguards Verständnis immer wieder ins Wanken geriet.
    Was diese Fremden getan hatten, das ließ sich nicht als Kampf beschreiben. Sie hatten diese Drachen abgeschlachtet. Es war ein Kampf, wie nur Feiglinge ihn führen konnten.
    Die Fremden hatten auf diesen Vorwurf betroffen reagiert und hatten sich von der Stätte des Unheils ebenfalls zurückgezogen. Covar hatte jedoch beobachten können, daß zwei der Fremden, Rhodan und Atlan, zurückgeblieben waren und sich bald darauf daran gemacht hatten, ihm und seinen Leuten zu folgen. Später war noch ein kleines Pelzwesen zu ihnen gestoßen.
    Covar hatte sich denken können, warum sich die Fremden ausgerechnet ihm an die Fersen hefteten. Sie hatten vom Buch Log gehört und vom Stamm der

Weitere Kostenlose Bücher