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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Himmel mehr, keine Straße, und auch die üblichen Geräusche waren verschwunden.
    Er fuhr, und trotzdem war Rolli der Meinung, dass nicht mehr er den Porsche lenkte, sondern eine andere Macht, die nur darauf gewartet zu haben schien.
    Es ging voran – aber wohin?
    Er stellte sich die Frage, und zugleich stieg etwas in ihm hoch, das in seinem Leben nur selten verspürt hatte.
    Angst!
    Sie schien auch das Innere des Autos ausgefüllt zu haben. Sie war überall. Sie bestand aus zahlreichen Klauen, die alles im Griff hielten und keine Stelle seines Körpers ausließ.
    Rolf Hoger – nur Rolli genannt – hatte bisher ein Leben wie auf der Überholspur geführt, doch nun konnte er nicht mehr stolz auf sich sein, denn er hatte nichts mehr im Griff. Alles war ihm aus den Hände genommen worden. Er fuhr, aber das war nicht er. Irgendwelche Mächte hatten sich seines Wagens bemächtigt und mischten kräftig mit.
    Wieder bremste er.
    Es klappte, aber der Wagen wurde nicht langsamer. Es blieb bei dieser Geschwindigkeit, die Rolli nicht mehr abschätzen konnte, weil die Tachoanzeige nicht mitspielte.
    Er dachte daran, dass es eine Reise ins Ungewisse war. Hin zu einem Ziel, das er nicht kontrollieren konnte. Die andere Weite, das Unbekannte und nicht Erklärbare fraß ihn auf. Er spürte es kalt seinen Rücken hinablaufen. Auf seiner Stirn hatte sich ein dicker Schweißfilm gebildet, und dieser Film lag auch auf seinen Wangen.
    Wohin ging die Reise? Wer kontrollierte ihn? Die Fragen drängten sich ihm automatisch auf, aber konkrete Antworten fand er nicht.
    Tief in seiner Gedankenwelt kristallisierte sich etwas hervor, das bisher verborgen geblieben war. Bei diesem unbegreiflichen Geschehen jedoch schaufelte das Unterbewusstsein es wieder hoch.
    In den Zeitungen hatte etwas vom Verschwinden irgendwelcher Menschen gestanden. Von einem Tag auf den anderen waren sie nicht mehr vorhanden gewesen. Niemand wusste, wo sie sich jetzt aufhielten. Es hatte keine Spuren gegeben.
    Der Gedanke an die Verschwundenen verstärkte sich in Rollis Kopf immer mehr. Er fühlte sich, als ob er in einem Eisblock sitzen würde. Er atmete schwer und keuchend. Seine Pupillen waren groß und kreisrund geworden. Sein Blick war starr nach vorn gerichtet.
    Was war dort?
    Nichts – bis auf den Nebel. Er war die Wand, die sich bewegte, die ihm etwas vorgaukelte wie eine verschwommene Fata Morgana, bis sie plötzlich verschwunden war.
    Freie Sicht!
    Rolli Hoger wollte jubeln, auch weil er wieder das Abrollgeräusch der Reifen vernahm. Die Normalität war zurückgekehrt. Er würde seinen Wagen wieder beherrschen und normal weiterfahren. Aber er würde bei Helligkeit zurückkehren und alles genau untersuchen, das nahm er sich jedenfalls vor.
    Und dann sah er das Loch!
    Es war der Eingang zu einem Tunnel, die es auf dieser Autobahn ebenfalls gab. Ein großes Loch, eine gewaltige Öffnung. Schwarz wie der Eingang ins Reich der Finsternis. Ob es eine normale Schwärze war, wusste der Mann nicht, jedenfalls war es eine, vor der er sich irgendwie fürchtete, obwohl er nie vor irgendwelchen Tunneleingängen Angst gehabt hatte.
    Der Porsche schoss hinein – oder rollte er nur?
    So genau ließ es sich nicht nachvollziehen. Rolli Hoger fühlte sich wie von einem kräftigen Magneten angezogen, dessen Kraft ausschließlich gegen ihn gerichtet war.
    Hinein. Der Vorstoß in die Dunkelheit, die alles verschluckte und nichts mehr freigeben würde. Er dachte noch darüber nach, wie lang der Tunnel wohl war, als ihn bereits die absolute Dunkelheit umgab, als wären die Fensterscheiben mit schwarzer Farbe bepinselt worden.
    Alles war anders geworden. Die Finsternis gab ihm keine Chance, etwas zu erkennen. Wenn er nach vorn schaute, sah er nur eine schwarze Wand.
    Er fuhr, aber er konnte nichts tun, um daran etwas zu ändern. Die Bremse funktionierte nicht, und er wusste nicht mal, ob sich die Räder noch bewegten oder er auf Schienen weiterrollte. Es gab einfach keine Hinweise mehr, denn die Welt um ihn herum war ohne irgendeinen Lichtschimmer.
    Rolli Hoger lachte. Er wollte es nicht, aber er musste es einfach tun. Das Gelächter hätte ihn normalerweise befreit, nur geschah das in diesem speziellen Fall nicht. Die Laute drangen stoßweise aus seinem Mund und hinterließen zudem einen ungewöhnlichen Hall.
    Der Wagen rollte weiter, auch als er die Hände vom Lenkrad nahm. Immer geradeaus, nicht nach rechts oder links abdriftend, so fuhr er tiefer in die Schwärze hinein, die

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