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1403 - Schrei aus dem Dunkel

1403 - Schrei aus dem Dunkel

Titel: 1403 - Schrei aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor dem Haus geparkt hatte. Er holte seine Taschen vom Rücksitz und musste über einen Schneehaufen steigen, um die Tür des Gasthofs zu erreichen. Links und rechts davon fiel warmes Licht aus mehreren Fenstern.
    Einen gesonderten Eingang für die Pension entdeckte er nicht, und so betrat er die Gaststube, nachdem er seine Schuhsohlen auf einem Rost von den Schneeresten befreit hatte.
    Eine etwas stickige Wärme schlug ihm entgegen. Der Raum war bis auf einen Gast leer. Er saß an einem Tisch, las Zeitung und hatte ein großes Bier vor sich stehen. Den zweiten Mann sah Harry, als er nach links schaute. In einer Nische war ein Automat untergebracht, den jemand mit Geldstücken fütterte.
    Es gab auch eine Wirtin. Die korpulente Frau mit den grauschwarzen Haaren stand hinter einer Theke und räumte Gläser in ein Regal. Sie unterbrach ihre Arbeit erst, als Harry die Theke erreicht hatte und seine Tasche abstellte.
    Die Frau drehte sich um.
    »Guten Abend«, sagte Harry.
    »Ebenfalls. Sie wünschen?«
    Harry lächelte. Er strich das Haar mit den grauen Strähnen zurück. »Wie ich las, vermieten Sie Zimmer.«
    »Richtig. Brauchen Sie eines?«
    »Ja.«
    »Das lässt sich machen.« Die Frau lächelte und zeigte dabei zwei Goldzähne. So wie sie aussah, hätte sie in jedem Heimatfilm mitspielen können. Ein rosiges Gesicht mit recht auffälligen Wangen und hellen blauen Augen. Sie trug eine Bluse mit Stickereien, bei der zwei Knöpfe offen standen.
    »Wie lange möchten Sie denn bleiben?«
    »Das kann ich noch nicht sagen. Es kommt auf die Gegebenheiten an. Ich bezahle das Zimmer zunächst für drei Tage.«
    »Gut.«
    Harry musste seinen Platz wechseln. Er und die Wirtin setzten sich an einen Tisch. Einen Block mit Anmeldezetteln hatte die Frau gleich mitgebracht. Hier lief noch alles ohne Computer ab.
    Harry erfuhr, dass er es mit einer Helene Schwarz zu tun hatte. Sie betrieb mit ihrem Mann die Gaststätte und die Pension. Harry schrieb sich ein, und ihm fiel auf, dass die Frau ziemlich neugierig schaute. Er rechnete damit, ausgefragt zu werden und sollte sich nicht getäuscht haben.
    »Sind Sie beruflich hier?«
    »Ach, mehr auf der Durchreise.«
    »Für drei Tage?«
    »Ja. Ich möchte mich zwischendurch ein wenig entspannen, und das kann ich ja hier. Heutzutage kann man ja mit mobilen Büros reisen.«
    »Das stimmt. Sind Sie Vertreter?«
    »So ähnlich.« Harry schob ihr den Block zu. Frau Schwarz schaute sich die Eintragungen an und lächelte wissend. »Ich habe das Gefühl, dass Sie mir nicht ganz die Wahrheit gesagt haben, Herr Stahl.«
    »So? Und warum nicht?«
    Die Frau schaute ihn offen an. »Es ist so, Herr Stahl. Denken Sie an das, was hier passiert ist. Ich meine am Tunnel. Da ist wieder ein Wagen ausgebrannt, und vom Fahrer fehlt jede Spur.«
    »Ich habe den Stau gesehen und konnte ihn umfahren.«
    »Das war auch gut. Die Polizei ermittelt dort länger. Aber die Leute kommen nicht voran.«
    »Was sollen sie denn ermitteln?«
    »Jetzt sind schon vier Menschen weg.«
    Harry schwieg und hob die Schultern. Er konnte die Neugierde der Frau verstehen, aber er dachte nicht daran, darauf einzugehen, und spielte den Ahnungslosen.
    »Es tut mir Leid«, sagte er, »aber davon habe ich nichts gehört. Ist auch nicht mein Bier.«
    Helene Schwarz blickte ihn an, als würde sie ihm nicht glauben.
    »Nun ja, dann wollen wir es mal dabei belassen.«
    »Das denke ich auch.« Harry schaute sich um. »Nett und gemütlich haben Sie es hier.«
    »Danke, es passt in die Gegend.«
    Die Einrichtung war rustikal. Die Tische und Stühle bestanden aus hellen Hölzern. Der Boden war gefegt, bunte Gardinen rahmten die Fenster ein, und sogar die Decke sah hell aus.
    »Kann ich bei Ihnen auch etwas essen?«, fragte Harry.
    »Immer. Was möchten Sie?«
    »Nur eine Kleinigkeit, wenn ich mein Gepäck aufs Zimmer gebracht habe.«
    »Gut. Sagen Sie dann Bescheid.«
    Harry hatte bereits nach der Karte gegriffen, die auf dem Tisch lag.
    Es war die mit den Vespergerichten, und das kam ihm entgegen.
    Kein großes Essen, mehr eine Kleinigkeit. Er brauchte nicht lange zu suchen, denn bereits nach dem ersten Blick entschied er sich für einen Wurstsalat.
    »Eine gute Wahl«, lobte Frau Schwarz. Sie holte aus der Tasche ihres weiten Jeansrock einen Schlüssel hervor, den sie auf den Tisch legte.
    Sie informierte Harry, wie er gehen musste und dass sein Zimmer mit der Nummer vier in der ersten Etage lag.
    »Danke, das werde ich finden.« Er nahm das

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