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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Der Fürst der Finsternis lachte schrill, und Shaker fürchtete um seine Trommelfelle. Aber dann war da die Energie der Kugel und fing die mörderischen Schwingungen ab.
    »Seelen«, kicherte der Dämon im Pentagramm. »Was sind schon Seelen? Ich kann sie zu Dutzenden fangen. Aber warte… es gibt da einige Seelen, die ich gerne besäße. Besorge sie mir, und ich will dir geben, was du verlangst.«
    »Ich will es tun!« schrie Shaker. »Sprich, Fürst!«
    Und Asmodis nannte ihm die Namen der Personen, deren Seelen er verlangte. »Besorge sie mir, und wir werden handelseinig. Du kannst dabei nur gewinnen.«
    John Shaker wußte es. Es ging um den höchsten Preis überhaupt: UNSTERBLICHKEIT.
    Für sie wurde er zum Seelenhändler.
    ***
    Nach einiger Zeit erhob sich John Shaker aus seiner kauernden Stellung. Er war ein mittelgroßer, schlanker Mann, etwa dreißig Jahre alt mit bereits ausfallendem, hellbraunen Haar. Die schwarze Robe, die er trug, verlieh ihm im flackernden Kerzenlicht ein bedrohendes Aussehen. Die schmalen Hände befanden sich in ständiger Bewegung.
    Der Fürst der Finsternis hatte sich längst zurückgezogen. Die schützende Energie der kristallenen Kugel war nicht mehr erforderlich. Shaker war kein Risiko eingegangen. Er wußte um die Gefährlichkeit des Dämons, den er beschworen hatte.
    Asmodis selbst.
    Auch dabei hatte ihm die Energie der Kugel helfen müssen, denn wohlweislich hatte Shaker nicht ein Menschenopfer gebracht, um den Dämon zu rufen, sondern auf ein Tier zurückgegriffen, das auf dem schwarzen Altarstein geopfert worden war.
    Langsam schritt Shaker auf den Altarstein zu. Er griff nach dem leblosen Körper des Affen, den er einem Matrosen abgekauft hatte, und trug ihn nach draußen. Er warf ihn auf die Ladefläche des Pritschenwagens und zerrte einen Leinensack darüber. Er mußte den Kadaver irgendwo loswerden, aber bis dahin brauchte niemand zufällig zu sehen, was er da auf dem alten Chevy-Pick-up transportierte. Er kehrte wieder in die Grotte zurück, die er vor zehn Jahren durch Zufall entdeckt hatte, als er einen Urlaubstrip hierher unternahm, und löschte das Kreidepentagramm sorgfältig aus. Dann sammelte er die Kerzen ein. Den Altarstein ließ er stehen. Er hatte ihn schon hier vorgefunden, als er die Grotte zum erstenmal betrat. Wahrscheinlich hatte es auch früher schon Teufelsanbeter in dieser Gegend gegeben.
    Unsterblichkeit! Grinsend betrachtete er die kleine Kugel, die völlig in seiner Faust verschwinden konnte und dennoch so großartige Energien freisetzen konnte. Aber sie forderte auch ihren Preis. Jedesmal forderte sie ein wenig von seiner Lebenskraft, und deshalb setzte er sie auch nur ein, wenn es unbedingt erforderlich war. Deshalb hatte er von Asmodis auch Unsterblichkeit gefordert. Erhielt er sie, konnte ihm der Einsatz der Kugel nicht mehr schaden. Seine Kräfte würden sich ständig erneuern.
    Drei Seelen… es würde ihm nicht schwerfallen, sie einzufangen und dem Fürsten der Finsternis zu übergeben. Er sonnte sich bereits in dem Bewußtsein, bald das ewige Leben zu besitzen.
    Er verließ die Grotte wieder und verstaute die Utensilien sorgfältig in einem schwarzen Koffer, den er ebenfalls auf die Ladefläche des Pick-up legte. Es war ein alter, leicht angerosteter Chevrolet El Camino, dessen Fahrwerk und Motor allerdings unverwüstlich waren.
    Shaker warf die Robe ab und zog die leichte Sommerkleidung an. Die Sonne war soeben aufgegangen und warf die ersten wärmenden Strahlen über das Land. Im Morgengrauen hatte er den Dämon beschworen, was ihm als die günstigste Zeit erschienen war. Die Macht der Finsternis hatte um diese Tageszeit den Höhepunkt überschritten, der Dämon war ungefährlicher als um Mitternacht.
    Auch die dunkle Robe verschwand im Koffer. Aus einem Plastikbeutel zog er einen angefeuchteten Schwamm hervor und wischte sich die Schutzfarbe aus dem Gesicht. Damit war rein äußerlich das letzte Zeichen beseitigt, daß er eine Dämonenbeschwörung vorgenommen hatte. Jetzt mußte er nur noch den Kadaver loswerden. Irgendwo in den See werfen oder an unauffälliger Stelle vergraben. Füchse und Wölfe gab es in dieser Gegend wohl nicht mehr.
    Er stieg in den Wagen und drehte den Zündschlüssel. Der Anlasser mahlte anhaltend, dann erwachte der bullige Achtzylinder-Motor zum Leben. Der Chevy schob sich über den schmalen Feldweg zurück zur Straße. Um diese frühe Morgenstunde war noch niemand unterwegs. Shaker bog auf die Straße ein und gab

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