1430 - Hamillers Puzzle
BASIS im Mondorbit zusammengebaut wurde, hast du noch nicht existiert. Bist du überhaupt in der Lage, dieses gewaltige Werk zu vollbringen?"
„Sir!" Hamillers Antwort kam laut und mit einem entrüsteten Unterton. „Ich muß doch sehr bitten! Ich habe das Vertrauen aller Menschen verdient. Und jetzt so etwas. Ich habe meine Gesellenjahre längst hinter mir. Trauen Sie mir wirklich nicht zu, daß ich endlich mein Meisterstück abliefere?"
„Doch, ich traue es dir schon zu. Da ist nur etwas, was mich stutzig macht!"
„Es kann da nichts geben, Mister Ambush!"
„Doch, Hamiller. Als du am zwanzigsten November deine Vollständigkeit gemeldet hast, hast du die Unwahrheit gesagt. Es fehlt dir nämlich das Wissen der Zeit nach dem Eintritt der Großen Katastrophe bis zur Dezentralisierung der BASIS. Zwar gibt es Inhalte in Ereignisspeicher und Temporalspeicher und eine ausführliche Medostatistik über alle verarzteten Fremden, aber es gibt kein Wissen über all die anderen Dinge, die sich damals ereignet haben müssen. Wo ist dieses Wissen hingekommen?"
„Es muß sich in dem verschwundenen Menschheitsspeicher befinden, Sir!"
Ambush schluckte. Die Antwort leuchtete ein, aber sie stellte den Terraner nicht völlig zufrieden. Er ließ die Arme sinken. Vielleicht war es später einmal sinnvoller, auf diese Frage zurückzukommen. „Ich danke dir, Hamiller. Ich habe keine weiteren Fragen", erklärte Ambush. „Keine Ursache. Ich freue mich immer, wenn Sie mich besuchen, Sir!"
Ambush verließ den Raum und ging hinüber in die Kommandozentrale der BASIS, wo sich die Verantwortlichen der kleinen Expedition eingefunden hatten.
Die CIMARRON befand sich als einziges Schiff in der Nähe von Alpha-Land. Die MONOCEROS und die LIBRA hatten sich an die Peripherie des Trümmerfriedhofs zurückgezogen und operierten in entgegengesetzt liegenden Abschnitten.
Rhodan hatte Ginsen Khartu und Iliam Tamsun, die Kommandantinnen der MONOCEROS und der LIBRA, auf einem gemeinsamen Schirm und tauschte mit ihnen die neuesten Erkenntnisse aus. „Ich habe Hamiller autorisiert", erklärte der Unsterbliche. „Er verfügt ab sofort über alle Roboter in den drei Schiffen. Die Programme sind bereits heraus und befinden sich in den Bordspeichern."
Ein dritter Kopf blendete sich in den Schirm ein, er gehört Ian Longwyn, dem Piloten der CIMARRON, der dort Reginald Bull vertrat. Bully befand sich ebenfalls in Alpha-Land. „Und wir sollen tatsächlich allen Anweisungen der Hamiller-Tube folgen?" erkundigte Longwyn sich in seiner ruhigen und überlegten Art. „Sofern sie sich auf die Rekonstruktion der BASIS beziehen, ja", bestätigte Rhodan. „Alle anderen Entscheidungen werden von hier aus getroffen. Dies ist ohne Schwierigkeiten möglich."
Die drei Kommandanten bestätigten, und Perry unterbrach die Verbindung und wandte sich seinen Gefährten zu. „Wenn ich etwas einwerfen darf, Sir!" meldete sich die Hamiller-Tube aus dem Nebenraum. Sie war über ihre Funkkanäle allgegenwärtig. „Du darfst, Payne", sagte Rhodan. „Worum geht es?"
„Es wird der Zeitpunkt eintreten, da wird dieses Schiff wieder fliegen. Dann braucht es einen Kommandanten. Dieser existiert bereits. Darf ich fragen, wann Harold Nyman endlich eintreffen wird?"
Rhodan war versucht, in eines der Aufnahmefelder zu blinzeln, die die syntronische Anlage der Hauptleitzentrale projizierten. Er vermied es dann doch und blickte Bully an. Der verzog den Mund. „Nyman, Nyman. Ich höre immer nur Nyman. Kann mir endlich einer sagen, wozu wir Nyman brauchen? Hamiller, du meinst vermutlich den Hangarmeister der CASSIOPEIA. Es war ein Fehler von dir, ihn zum Kommandanten über das Tortenstück zu berufen, das wir inzwischen als Alpha-Land bezeichnen.
Wer endgültig Kommandant der BASIS wird, das werden wir bestimmen, sobald das Schiff wieder flugfähig ist. Falls es jemals dazu kommen sollte."
„Zweifeln Sie an meinen Fähigkeiten, Mister Bull? Ich muß Sie belehren! Meine Fähigkeiten in technischer Hinsicht haben ebensowenig gelitten wie die, einen Menschen beurteilen zu können. Sie müssen sich von mir sagen lassen, daß Harold Nyman der geeignete Mann für diesen Posten ist. Ich könnte mir keinen besseren in der Nachfolge von Waylon Javier wünschen. Ja, wenn Mister Javier hier wäre, würde er mich zu diesem Entschluß beglückwünschen!"
Bully war rot angelaufen. Er drohte in die Richtung, in der er den silbernen Kasten wußte. „Hör zu, du Blechhaufen", donnerte er.
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