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1437 - Der weibliche Tod

1437 - Der weibliche Tod

Titel: 1437 - Der weibliche Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sogar bis hoch nach Schottland und…«
    »Hören Sie auf.« Lachend zog sie sich zurück, und wir konnten uns wieder den Getränken widmen.
    Der Pope war in Form. Der Wodka schmeckte ihm nicht nur, er hatte auch für eine Rötung seines Gesichts gesorgt. Von seiner Kutte hatte er nicht gelassen. In seinem Outfit hätte er direkt vom Restaurant in eine orthodoxe Kirche gehen können, die es hier natürlich auch gab.
    »Aber du fühlst dich wohl in London?«, fragte ich ihn. »Trotz allem, was passiert ist?«
    »Ja, sehr wohl.«
    »Super.«
    »Und sonst, John…?«
    Ich trank einen Schluck Bier und legte den Kopf schief, um Konstantin anzuschauen. »Bisher haben wir noch gar nicht über deinen Besuch hier in London gesprochen.«
    Er grinste uns an. »Tatsächlich? Haben wir das nicht?«
    »So ist es.«
    »Ihr habt mich nicht gefragt.«
    »Genau.« Ich nickte ihm zu. »Dann tun wir es jetzt.«
    »Du weißt, ich bin hier, um Freunde zu besuchen. Sie haben mich eingeladen, und der Einladung bin ich gefolgt. Ich werde mir die Stadt anschauen und nach zwei Wochen wieder zurückfliegen.«
    »Ferien demnach?«
    »Das kann man so sagen.«
    Es war schon komisch, aber irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich konnte nicht so recht daran glauben, dass der Pope nach London gekommen war, um Urlaub zu machen. Ich hatte eher das Gefühl, dass mehr dahinter steckte.
    »Was schaust du so, John?«
    »Stimmt das?«
    »Was?«
    »Das mit dem Urlaub.«
    »Klar, warum sollte es nicht stimmen?«
    »Nur so«, sagte ich.
    Er lachte mich an. »Wir kennen uns noch nicht lange, John, aber ich habe das Gefühl, dass du misstrauisch geworden bist. So etwas spürt ein Mann wie ich.«
    »Kann sein.«
    »Und warum bist du misstrauisch?«
    »Tja…«, dehnte ich, »das ist schwer zu sagen. Du bist einfach nicht der Typ, der hier zwei Wochen Urlaub macht. Ich schätze dich nicht als einen Menschen ein, der nichts tun kann und sich auf die faule Haut legt. Für wenige Tage schon, nur nicht für zwei Wochen. Du weißt, was ich damit meine?«
    Sein Mund zeigte ein Lächeln. »Ich denke, dass du mir nicht glaubst und den Verdacht hast, dass ich mit einem bestimmten Auftrag nach London gekommen bin.«
    »Genau das.«
    Er trank sein Glas leer, schüttelte sich kurz und gab mir eine Antwort. »Du besitzt eine gute Menschenkenntnis, mein Freund. Ich bin wirklich gerufen worden, weil ich jemanden suchen soll.«
    »Aha.« Ich nickte. »Und wer ist es?«
    »Eine Frau!«
    »Bitte?«
    »Ja, es ist eine Frau.« Er blies seinen Wodka-Atem aus. »Eine Frau, die unbedingt gefunden werden muss.«
    »Wie heißt sie?«
    Er winkte ab. »Du kennst sie nicht.«
    »Schade«, erklärte ich und spielte ein wenig den Beleidigten.
    »Vielleicht hätte ich dir helfen können.«
    »Sie heißt Rusalka.«
    Er hatte den Namen sehr langsam und pointiert ausgesprochen.
    Glenda und ich blickten uns an. Dabei überlegten wir, ob uns der Name etwas sagte, aber wir hoben beide die Schultern.
    »Ihr kennt sie nicht. Das habe ich mir gedacht.«
    »Bitte«, sagte Glenda, »wir kennen viele Menschen, aber letztendlich auch nicht jeden.«
    »Klar.«
    »Wer ist diese Rusalka?«, wollte ich wissen.
    »Eine Tote!«
    Mit dieser sofort und auch schnell gesprochenen Antwort hatte ich nicht gerechnet. Im ersten Moment war ich sprachlos. Nicht so Glenda Perkins.
    »Du bist also gekommen, um ihr Grab zu besuchen?«
    Konstantin bestellte ein frisches Glas Wodka. Teufel, was konnte der Mann vertragen!
    »Nein«, gab er zu und schaute dabei auf die Tischplatte. »Ich bin nicht gekommen, um ihr Grab zu besuchen. Ich möchte sie einfach nur finden, das ist alles.«
    »Obwohl sie tot ist?«, fragte ich.
    »Ja, so muss man das sehen.«
    »Wo willst du dann suchen?«
    Er schaute mich an. »Ich weiß es noch nicht genau. Aber es hat schon mit meinen Landsleuten zu tun.«
    Ich verstand nur Bahnhof. Glenda ging es ähnlich, denn sie schüttelte den Kopf und verlangte dann, dass sich Konstantin genauer erklärte.
    »Es ist nicht leicht.«
    »Versuch es trotzdem«, sagte ich. Das Gefühl, mit etwas Unheimlichen konfrontiert zu werden, verstärkte sich immer mehr in mir, aber ich sprach es nicht aus.
    Der Wodka wurde gebracht. Konstantin bekam Gelegenheit, noch nachzudenken. Er trank nur einen kleinen Schluck und meinte: »Ich suche eine Tote, die eigentlich tot ist und trotzdem nicht begraben wurde. Man kann sie als Frau Tod bezeichnen. Der Tod ist weiblich, sagt man bei uns.«
    Bei mir lagen die Dinge noch immer

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