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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Und dieses Knurren passte nicht in diese Umgebung. Niemand im Haus besaß einen Hund. Und wenn, dann hätte er Pantoffeln über seine Pfoten gestreift, um nur nichts zu beschmutzen.
    Sekunden vergingen und Purdy hörte nichts mehr. Damit fand sie sich aber nicht ab. Sie war eine Frau, die einer Sache gern auf den Grund ging, und so hielt sie es auch jetzt, obwohl sie einen harten Tag hinter sich hatte.
    Zuerst die Zeit im Gericht, danach die Stunden im Büro, die sich bis in den späten Abend hingezogen hatten. Jetzt war es schon eine Stunde vor Mitternacht.
    Sie musste nur einige Schritte nach links gehen, um den Beginn der Flurtreppe zu erreichen. Auch dorthin reichte das Licht. Einige Reflexe spiegelten sich auf dem hellen Marmorboden und ebenfalls auf den Stufen der Treppe.
    Nichts war dort zu sehen.
    Purdy Prentiss schaute hoch bis zum Treppenabsatz. Nichts. Es waren auch keine Spuren zu entdecken, die irgendwelche Pfoten auf dem blanken Boden hinterlassen hätten.
    »Komisch«, murmelte sie. »Ich glaube nicht, dass ich mich geirrt habe. So müde bin ich auch nicht…« Sie wartete noch rund eine halbe Minute vor der Treppe und als sie nichts mehr hörte, drehte sie sich wieder um und ging auf den Lift zu, um sich in die vierte Etage bringen zu lassen, in der sie eine geräumige Wohnung mit einem großen Balkon davor besaß.
    Der leichte Druck in ihrem Innern war nicht verschwunden, als sie die Lifttür aufzog. Bevor sie die Kabine betrat, warf sie noch einen Blick in den Flur, der sie nicht weiterbrachte, weil sich im Flur nichts verändert hatte.
    Auch als sich die Tür geschlossen hatte und sie nach oben fuhr, wollte die Anspannung in ihr nicht weichen. Purdy wusste, dass sie keinem Irrtum erlegen war. Zudem gehörte sie zu den Frauen, die schon so einiges erlebt hatten, und dieses Erlebte war nicht eben mit normalen Maßstäben zu messen.
    Auch hatte sie ein besonderes Schicksal hinter sich, denn sie hatte schon mal gelebt, und zwar in dem vor langer Zeit versunkenen Kontinent Atlantis. Das war zwar vorbei, aber die Erinnerung daran drängte sich immer wieder hoch.
    Der Lift stoppte. Vorsichtig verließ sie die Kabine und warf zunächst einen Blick in den Flur. Dort war nichts zu sehen, was sie misstrauisch gemacht hätte, und so atmete sie erst mal auf.
    Zwei Parteien lebten jeweils auf einer Etage. Auch hier brannte das weiche Licht. Mit kleinen Schritten ging die Staatsanwältin auf ihre Wohnungstür zu. Den Schlüssel hielt sie bereits in der Hand. Es ist alles in Ordnung!, schärfte sie sich ein und musste doch daran denken, dass auf ihrem Nacken ein leichter Schauer lag. Es passierte nichts.
    Sie steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn zweimal, und die Tür war offen.
    Purdy drückte sie nach innen und warf, bevor sie die Wohnung betrat, einen Blick zurück.
    Und dann ging alles blitzschnell. Obwohl Purdy eine gute Reaktionszeit besaß, war sie in diesem Fall zu langsam. Dort, wo die Treppe aufhörte, war ein heller Schatten aufgetaucht, der nun auf sie zuhuschte. Es war nur eine kurze Strecke, die er überwinden musste. Purdy Prentiss befand sich schon einen Schritt über der Schwelle, als der helle Schatten sie erreichte und ansprang. Erneut hörte sie das Knurren, dann schleuderte ein harter Aufprall sie nach vorn und in die Wohnung hinein.
    Es war ihr nicht mehr möglich, auf den Beinen zu bleiben. Sie stolperte über die eigenen Füße, prallte gegen die rechte Flurwand, riss dort ein Bild ab und fiel auf die Knie. Mit den Händen stützte sie sich ab, hörte ein scharfes Hecheln oder Atmen und dann, wie die Tür mit einem harten Laut ins Schloss fiel.
    Es ist hinter mir!, schoss es ihr durch den Kopf. Das wilde Tier ist hinter mir!
    Das brachte sie auf eine Idee. Sie wollte sich hier nicht zum Kampf stellen, sondern in ein Zimmer flüchten und die Tür schließen. Sie schnellte hoch. Zugleich warf sie sich nach vorn. Sie wollte in den Wohnraum, dessen Tür am nächsten lag. Bis zur Küche hätte sie noch einen Schritt weiter laufen müssen, und sie schaffte es auch, über die Schwelle zu springen, wollte sich dann umdrehen, um die Tür ins Schloss zu werfen.
    Die Drehung schaffte sie. Mit beiden Händen drückte sie gegen die Tür. Das schaffte sie nur bis zur Hälfte. Der vierbeinige Eindringling hatte sich bereits mitten im Sprung befunden und rammte mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür, die Purdy Prentiss entgegenflog. Sie musste sie loslassen und taumelte dabei nach hinten,

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