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1455 - Kundschafter für Halut

Titel: 1455 - Kundschafter für Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß in der Atmosphäre Hancours auch für ihn der Tod lauert.
    Er wird so schnell wie möglich fliehen."
    „Sehr gut!" stellte Atlan fest.
    Icho Tolot lachte brüllend, fing sich aber mit Rücksicht auf den Arkoniden schnell wieder und meinte: „Wenn ich ein Ritter der Tiefe wäre, würde ich dich jetzt in den Stand meines Orbiters erheben, Taravatos. Soviel Eigeninitiative hätte ich einem Syntron nicht zugetraut."
    „Ich bin kein gewöhnlicher Syntron", erwiderte Taravatos gekränkt. „Ich bin ein Syntron mit Bewußtsein und Milliarden noch ungenutzter hyperenergetischer Strukturfelder und deshalb unbeschränkt lernfähig, was mich von organischen Intelligenzen in unvorstellbarem Maß unterscheidet. „Das stimmt nicht", widersprach Tolot. „Was stimmt nicht, verehrter Meister?" erkundigte sich der Syntron in scheinheiligem Tonfall. „Du besitzt nicht Milliarden ungenutzter hyperenergetischer Strukturfelder", erklärte der Haluter. „Höchstens ein paar Millionen. Ich habe das sehr genau überprüft, als ich dieses Schiff übernahm."
    „Inzwischen ist viel Wasser den Berg hinabgelaufen", entgegnete Taravatos trocken. „Da ich alle Sektionen des Schiffes steuere, habe ich selbstverständlich dafür gesorgt, daß mein Leistungspotential nach und nach gesteigert wurde - und zwar durch Bau und Integrierung neuer Strukturfeldprojektoren.
    Natürlich mußte ich deshalb auch mein Inertfeld vergrößern, was aber niemanden stört, denn sonst wäre es längst bemerkt worden."
    „Ich habe schon immer gesagt, daß du das verschlagenste, hinterhältigste und schlitzohrigste High-Tech-Produkt bist, das ich jemals kennenlernte", stellte Tolot grollend und amüsiert zugleich fest. „Ein echter Tausendsassa", lobte Taravatos sich selbst. „Übrigens verlassen die beiden Buckelschiffe ziemlich überstürzt die Sonnenatmosphäre - und sie haben ein Walzenschiff zwischen sich", fügte er in einem „Atemzug" hinzu. „Vielleicht eine neue Lieferung Gen-Müll für die Planstufe Chettron", sagte Atlan düster. „Würdest du mir etwas über diese >Planstufe Chettron< sagen, Atlanos?" fragte der Syntron.
    Der Arkonide berichtete in knappen Worten, was er und seine Gefährten auf Andalor herausgefunden hatten - und auch das, was Zy-Cher über die Strukturverzerrung, die vom galaktischen Zentrumskern weit nach außen reichte und dicht an Halut vorbeiführte, gesagt hatte. „Die Cantaro sammeln ihren Gen-Müll auf Andalor!" wiederholte Taravatos - und seine Vocoderstimme klang aufgeregt. „Da braut sich etwas Ungeheuerliches zusammen, vermute ich. Anscheinend haben die Droiden eine weitere ihrer Teufeleien vor. Wir sollten die Halut-Mission schnellstens beenden und nach Heleios fliegen, um Romulus über die Vorgänge auf Andalor zu informieren."
    „Wir sollten vor allem nichts überstürzen", wandte Atlan ein. „Adams kann nur dann etwas von uns erfahren, wenn wir die Halut-Mission überleben.
    Das heißt, daß wir die Durchführung dieser Mission in allen Einzelheiten exakt planen müssen."
    „Dazu gibt es nur eine Möglichkeit", erwiderte der Bordsyntron. „Wir müssen die Strukturverzerrung genau vermessen.
    Ich schlage vor, daß wir als erstes dorthin fliegen, wo die Hyperdim-Eruption, die die bewußte Verzerrung verursachte, aus dem Zentrumskern gekommen ist und uns danach mit kleinen Überlichtphasen gerade so nahe an das Haluta-System herantasten, daß die darin stationierten Cantaro uns nicht orten, wir die Verzerrung aber bis nach Halut vermessen können."
    „Warum so umständlich?" fragte Tolot ungehalten. „Müssen wir unbedingt erst vor dem Zentrumskern spazierenfliegen?"
    „Anders fänden wir den Anfang unserer Strukturverzerrung nicht", erklärte Taravatos. „Und von spazierenfliegen kann keine Rede sein. Gerade jetzt stößt der Zentrumskern einen regelrechten Schauer von Hyperdim-Eruptionen aus, so daß die Raum-Zeit-Struktur dort ungefähr so verläßlich für uns ist wie hauchdünnes Eis auf einem See für einen Fußgänger ohne Gravopak."
    „Was weißt du schon darüber!" sagte der Haluter. „Flieg endlich los!"
     
    *
     
    Diesmal gehorchte der Syntron ohne Einwände zu erheben. Mit drei relativ kurzen Hyperflugetappen tastete die HALUTA sich bis dicht an den Zentrumskern heran, dabei einen weiten Bogen um das Haluta-System schlagend, um nicht in die Ortungsreichweite der dort stationierten Cantaro zu geraten.
    Als sie nach der letzten Etappe in den Normalraum zurückstürzte, sahen die drei

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