1455 - Kundschafter für Halut
ein Biont umgekommen ist. Vielleicht wurden ein paar von ihnen verletzt."
„Wir können es nur hoffen, denn die Kolonnen der in unserer Nähe vorbeigetriebenen Mutanten boten einen erbarmungswürdigen Anblick, der meinem Partner und mir schwer auf der Seele liegt", erklärte Achorbret und erschauderte. „Wie weiträumig sind die Anlagen eigentlich?" erkundigte sich Atlan nach einer Pause, in der sich die beiden Agenten einigermaßen beruhigten. „Nach den Robot-Steuersignalen, die wir auffingen, sind die subplanetarischen Kavernen beziehungsweise Bunker über ein Volumen von 27000 Kubikkilometern verteilt", sagte Achorbret. „Nur die Bunker nehmen schätzungsweise zwischen 5000 und 9000 Kubikkilometer ein. Unsere Messungen sind da allerdings nicht sehr zuverlässig, da es viele interne Abschirmungen gibt."
„Das ist auch nicht so wichtig", meinte Icho Tolot. „Was Sie berichtet haben, genügt mir für den Schluß, daß die Cantaro einen gewissen Prozentsatz der Fehlprodukte ihrer Genmanipulationen sammeln, um sie in absehbarer Zeit für einen sorgfältig geplanten Coup einzusetzen."
„Und zwar auf Andalor", ergänzte Yelyaz. „Wie, bitte?" fragte der Haluter. „Sie sammeln sie auf Andalor", erklärte der Blue. „Das habe ich nicht gesagt", widersprach Tolot. „Ich gehe nur davon aus, daß die Cantaro den Gen-Müll sammeln, um ihn für ihre Zwecke mißbrauchen zu können. Das muß nicht nur auf Andalor geschehen, sondern geschieht vielleicht gleichzeitig auf mehreren Getto-Welten. WIDDER wird noch viele Informationen aus vielen Raumsektoren der Milchstraße zusammentragen müssen, um darüber Gewißheit zu erlangen."
„Und darüber, was das für eine Planung beziehungsweise Coup ist, den die Cantaro sich ausgedacht haben", fügte Atlan mit finsterem Gesicht hinzu. „Eigentlich kann es sich nur um eine weitere Teufelei handeln."
Ein flüchtiges Lächeln umspielte sekundenlang seine Mundwinkel, dann sagte er, an die drei Cheborparner gewandt: „Womit ich nicht auf Aktivitäten von Leuten eurer Art angespielt haben möchte."
Die Cheborparner lachten meckernd, aber sie wurden angesichts der bedrohlichen und Ungewissen Situation schnell wieder ernst.
Tolot, Atlan und Yelyaz aber bedankten sich für die Gastfreundschaft und die Informationen und brachen auf, um zu ihrem Beiboot zurückzukehren, mit ihm zur HALUTA zu fliegen und danach zum zweiten Vorstoß nach Haluta anzusetzen.
5. TODESWELT
„Alarm!" schrie Taravatos - und sein Geschrei hätte einen Stocktauben aus einem Scheintodschlaf geweckt, denn der Syntron der HALUTA verwendete nicht nur die Stimme, sondern auch die Stimmkraft seines Herrn.
Tolot, Atlan und Yelyaz, die erst vor wenigen Minuten mit dem Beiboot von ihrem „Ausflug" nach Andalor zurückgekehrt waren und gerade die Systeme des Beiboots durchcheckten, um sicherzustellen, daß es jederzeit voll einsatzbereit war, stürzten in den Transmitter der Kugel, um ohne Zeitverlust in die Hauptzentrale zu gelangen. Anders als die übrigen ehemaligen Netzgängerschiffe besaß die HALUTA einen Zentraltransmitter und in jeder Schiffssektion einen Anschluß, so daß Personen fast zeitverlustfrei jederzeit von Sektion zu Sektion wechseln konnten.
Doch der Transmitter war tot. Alle Kontrollen waren dunkel. Nur ein flaches Schild, das von der batterieversorgten Notbeleuchtung gespeist wurde, glomm düster und verkündete, daß alle ortungsgefährdeten Aggregate des Schiffes desaktiviert waren.
Wohl oder übel mußten die drei Raumfahrer zu Fuß durch das Unterdeck mit den Wartungs- und Kontrollbühnen für die Triebwerkssysteme in die Hauptzentrale eilen. „Wir stellen uns tot", flüsterte Taravatos - und zwar dicht an der Grenze des menschlichen Hörbereichs. „Zwei cantarische Buckelschiffe sind in wenigen Lichtsekunden Entfernung innerhalb der Sonnenkorona aus einer Transition gekommen. Ihre Ortungssysteme arbeiten mit maximalem Energieaufwand.
Anscheinend haben die Schiffe einen Fehlsprung gemacht, kein Wunder bei den Strukturverzerrungen am galaktischen Zentrumskern."
„Dann werden sie uns entdecken!" rief Yelyaz erschrocken. „Wenn ihre Hypertaster mit voller Energie arbeiten..."
„Ich habe sieben Lichtsekunden über uns die Projektion eines ausgeglühten Schiffswracks aufgebaut", fuhr der Syntron ihm ins Wort. „Außerdem in größeren Entfernungen die Geisterbilder von zwei Sonnenprotuberanzen, die sehr gefährlich aussehen. Wer sie und das Wrack ortet, muß annehmen,
Weitere Kostenlose Bücher