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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den beiden Conollys zu, als wäre es ein Abschied.
    Kaum hatte sie den Kopf angehoben, als sich ihr Gesicht veränderte. Das Menschliche darin blieb bestehen, aber in ihren Augen lag plötzlich wieder die Glut und bewegte sich dort.
    Sheila und Bill zuckten unwillkürlich zurück.
    »Zur Tür!« flüsterte Bill seiner Frau zu.
    »Sie ist verschlossen!« meldete sich Mona. »Es ist nichts mehr so, wie ihr es kennt. Ihr könnt mir glauben oder nicht, aber ich sage die Wahrheit.«
    Über Bills Gesicht huschte ein scharfes Grinsen. Mona war in diesem Moment zu einer Feindin geworden. Er glaubte ihr alles, doch neben ihm gab es eine Frau, die nicht aufgeben wollte.
    »Nimm deine Beretta!«
    Den Reporter durchfuhr es wie ein Stromstoß. An die Pistole hatte er nicht mehr gedacht. Sheila drängte sich an ihn und drückte ihm die Waffe in die Hand.
    »Okay.« Bill riss die Beretta so hoch, dass er auf den Kopf der Frau aus dem Fegefeuer zielen konnte.
    »Wir werden nicht verbrennen, Mona. Bevor das eintritt, bist du tot. Da habe ich dir die Kugel in den Kopf geschossen!«
    Sie wollte nicht hören. Sie schüttelte den Kopf. Mit ihren roten Feueraugen sah Mona aus wie ein Monster. Um ihren Mund hatte sich ein bösartiger Zug gelegt. Sie hielt die Arme leicht von ihrem Körper abgespreizt, als sie auf die Conollys zuging.
    »Ihr seid für diese Welt vorgesehen. Ich will es so. Ich mag euch. Wir können zusammen viel Spaß haben…«
    Bill wollte etwas antworten. Er hätte auch geschossen, wenn nicht etwas anderes passiert wäre.
    Sie hörten so gut wie keine Geräusche, wurden aber trotzdem aufmerksam, denn an verschiedenen Stellen des Hauses loderte es auf.
    Urplötzlich waren die Flammen da. Und sie konzentrierten sich nicht nur auf eine Stelle. Sie loderten überall im Eingangsbereich auf.
    Auch hinter ihnen, das sah Sheila, als sie sich kurz umdrehte. Sie wollte Bill eine Warnung zurufen, der aber winkte ab und sagte nur:
    »Komm zu mir. Wenn, dann sterben wir gemeinsam…«
    ***
    Ich war noch immer nicht davon überzeugt, dass mir dieser Abraham die Wahrheit gesagt hatte, aber ich hatte keine andere Wahl, ich musste ihm glauben.
    Abraham schlenderte recht gemächlich vor mir und gab auch kein Wort oder einen Satz zur Erklärung mehr von sich. Er setzte seinen Weg fort. Erschaute sich nicht einmal um. Ich blickte an ihm vorbei auf das Haus. Mich interessierte natürlich am meisten das Feuer, von dem Abraham gesprochen hatte.
    Die Flammen würden sich zeigen. Doch noch war davon nichts zu sehen. Ich sah auch niemanden hinter den Scheiben. Das Haus schien in einer tiefer Ruhe zu liegen.
    Aber es passierte trotzdem etwas. Zwei Punkte waren plötzlich zu sehen.
    Sie lagen dicht beieinander, und da ich mich bereits auf dem Grundstück befand, ging ich nicht davon aus, dass es sich dabei um eine Täuschung handelte.
    War das das Feuer?
    Ich glaubte nicht daran. Es war mir einfach zu unwahrscheinlich, dass es sich nur auf zwei Punkte konzentrierte. Vielmehr würde es sich, wenn es denn aufflammte, rasend schnell ausbreiten.
    Das geschah nicht.
    Alles blieb so verdammt normal. Aber die Veränderung lag in der Luft, und das spürte ich auch daran, dass etwas in meiner Tasche geschah.
    Mein Kreuz meldete sich sehr intensiv. Der lange Balken an der unteren Seite schien in Flammen zu stehen. Ich fasste es als eine Warnung auf.
    Dann überraschte mich die Aktion das Mannes vor mir.
    Er lief plötzlich schneller, als könnte er es kaum mehr erwarten, in das Haus zu gelangen.
    »Feuer! Feuer!« brüllte er. »Feuer…!«
    Den Grund für diese Schreie sah ich sehr bald, laicht Abraham hatte die Flammen ausgelöst, sie waren schon da oder soeben entstanden, denn sie schossen im Haus hoch, was ich durch die Fenster überdeutlich erkannte.
    Er rannte los.
    Ich hätte ihm eigentlich auf den Fersen bleiben müssen, aber ich ging nicht weiter.
    Jetzt musste das Kreuz mir helfen.
    Die Hitze, die es ausstrahlte, ließ sich kaum noch ertragen. Trotzdem holte ich es aus meiner Tasche. Ich hielt es am oberen Ende fest und starrte nur auf das untere.
    Da glühte es wirklich in einem feurigen Rot auf. Allerdings nur ein Buchstabe.
    Das U, das für Uriel stand, und ich wusste, dass es sich bei ihm um den Flammenengel handelte.
    Jetzt war ich völlig von der Rolle. Aber ich dachte auch einen Schritt weiter.
    Es ging um die Conollys, und so jagte ich hinter Abraham her auf das innen brennende Haus zu…
    ***
    Sheila wäre fast von den Füßen gerissen

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